Identität, Integration, Independenz: Die russlanddeutschen Gemeinden in Deutschland auf dem Weg der Selbstfindung
Identität, Integration, Independenz: Die russlanddeutschen Gemeinden in Deutschland auf dem Weg der Selbstfindung
Inhaltsverzeichnis
1. Ein Blick in die Geschichte der Entstehung des russischen und russlanddeutschen Baptismus
Es
ist nicht einfach zu eruieren, wann der erste deutsche Baptist den Boden des
zaristischen Russlands betreten hat. Darüber gibt es widersprüchliche Berichte
und eine große Anzahl von Studien, welche für die h
eutige
Wissenschaft von großem Wert sein müssten.[1] Eines
ist gesichert: Es war der aus Litauen kommende deutsche baptistische
Laienprediger Martin K. Kalweit, der den ersten Russen Nikita I. Voronin im
Jahre 1867 taufte. Die Taufe Voronins durch Kalweit wird allgemein als Beginn
der eigentlichen Geschichte des russischen Baptismus gewertet. 1870/71 ließ
sich Vasilij G. Pawlow (1854-1924), „Vater“ des russisch-ukrainischen Baptismus,
taufen. Seitdem arbeitete er als Laienmissionar unter den Molokanen.[2]
Die
deutschen Baptisten waren 1875 im Begriff, eine baptistische theologische
Schule zu gründen, und Martin Kalweit empfahl der Gemeinde von Tiflis, Vasilij
Pawlow zum Studium nach Hamburg zu
senden. Vasilij wurde für das Studium ausgewählt, weil er über eine gute schulische
Vorbildung verfügte und exzellente Fremdsprachenkenntnisse besaß.[3]
Pawlow schrieb viel später aus der Verbannung über die Zeit in Deutschland:
„Mein
Aufenthalt in Hamburg hat zu meiner geistlichen Entwicklung wesentlich beigetragen.
Ich war sehr oft mit Johann Gerhard Oncken zusammen, unterhielt mich mit ihm
und hörte aufmerksam seiner Verkündigung zu. Ich nahm an der Glaubenskonferenz
in Bremen teil und verpasste keine Gelegenheit, an irgendeiner geistlichen Festivität
teilzunehmen“.[4]
Nach
Abschluss des einjährigen Theologiestudiums ordinierte Oncken Vasilij zum Reiseprediger
bzw. Missionar für Russland. Nach Tiflis zurückgekehrt, übersetzte Pawlow das
Onckensche Glaubensbekenntnis von 1847 ins Russische, um der Baptistengemeinde
eine fundierte theologische Grundlage zu vermitteln.[5]
Johann
Gerhard Oncken (1800-84) leitete die missionarische Arbeit in vielen Ländern
Europas. Er sandte Handwerker nach Russland, die nicht nur ihrem Beruf
nachgingen, sondern auch intensive missionarische Arbeit leisteten. Onckens
Anliegen war unter anderem, auch in Russland das kongregationalistische
Verfassungsmodell und die Glaubenstaufe mit Untertauchen unter den erweckten
Christen zu verbreiten. Die Mennoniten-Brüder-Gemeinden haben diese Lehre dank
des Einflusses der deutschen baptistischen Missionare übernommen. Diese
Mennoniten-Brüder wiederum hatten später einen immensen Einfluss auf die
russlanddeutschen Baptistengemeinden.
Ethische
Fragen wie das Verbot des Rauchens und des Konsums von Alkohol, die Länge der
Frauenröcke- bzw. Kleider, die Art der Frauen- bzw. Männerfrisuren und das Verbot
für Frauen Frauenhosen zu tragen, waren ursprünglich keine
russisch-baptistischen Probleme.
„Johann
Gerhard Oncken und sein russischer Zögling Pawlow […] waren weit davon
entfernt, Mission außerhalb der jeweiligen kulturellen Gegebenheiten zu
betreiben. […] Es waren die Altpietisten, die ihre Erweckungsprediger nach
Russland entsandten und eine Absonderung von der Welt – sprich Kultur –
verlangten. Es war nicht fromm, an irgendeiner Attraktion teilzunehmen. Selbst
Zoobesuche wurden in Frage gestellt, denn die Affen scheuen sich ja nicht,
etwas mehr als nur Nacktheit preiszugeben“.[6]
Der
Pietismus aus Deutschland hat wesentlich zur Verschärfung der ethischen Anforderungen
beigetragen[7]. Unter der Einwirkung
dieser Haltung hat sich das „Gesicht“ der russischen und russlanddeutschen
Baptistengemeinden im 20. Jh. stark verändert.[8]
Der
Russische Baptismus wurde also von zwei Einflusslinien: Dem Pietismus und dem
Deutschen Baptismus gespeist. Christian Eyselein schreibt:
„Impulse
des Baptismus, insbesondere durch die evangelistische Tätigkeit Johann Georg
Onckens 1869 in den deutschen Dörfern am Schwarzen Meer, hatten die Mennonitengemeinden
seit langem erreicht, beide Kirchen waren zudem vom ursprünglich lutherisch-pietistischen
Stundismus und seinen Erweckungen beeinflusst und für nicht wenige aus diesen
Bereich kommende Gruppen eine Heimat geworden. Mit zwei Millionen Mitgliedern
waren die Baptisten als zweitgrößte Religionsgemeinschaft im russischen Volk
fest verankert.“[9]
Und
dennoch bekam der Russische Baptismus eine starke Prägung durch die Lehren von
Gerhard Oncken. Seinen Einfluss erfuhr auch die Evangelische Freikirche von
Tiflis in der Person von Sembat Bagdasarianz (geb. am 10. Juni 1860 in Tiflis
und gest. am 2. März 1942 in Winterthur, Schweiz). Sembat wurde mit 21 Jahren
Christ und studierte ab dem 31. Oktober 1882 am Predigerseminar der
bischöflichen Methodistenkirche in Frankfurt am Main. Im Frühjahr 1885 kehrte
er nach Tiflis als Pastor und Missionar zurück und heiratete die Tochter des
baptistischen Laienpredigers Martin Kalweit namens Ottilia. Zwischen den beiden
Gemeinden, der baptistischen und der evangelischen (Evangeliumschristen), funktionierte
die Gemeinschaft bestens.
Es
ist bemerkenswert, dass die Anfänge des Russischen Baptismus von großer
Toleranz gegenüber den evangelischen Freikirchen gekennzeichnet waren. Es gab
weder Anfeindungen noch eine ernst zu nehmende Konkurrenz unter ihnen. Man saß
im selben missionarischen Boot, und man ließ sich von den Verfolgungswellen der
zaristischen Kirchenbehörde hin und her werfen, aber man zog am gleichen
Strang. Die Verfolgung schweißte die Gründerväter diverser evangelischer
Freikirchen zusammen.[10]
Daniel
Heinz schreibt:
„Seit
1909 war Pawlow Vorsitzender des lose organisierten Bundes der Baptisten. 1913
begründete er in Odessa die baptistische Zeitschrift »Slovo istiny« (Das Wort
der Wahrheit), die bis 1922 erschien. Pawlow setzte sich im Gegensatz zu D. I.
Mazaev für eine Öffnung des russischen Baptismus und für den Anschluss an die
Weltkirche ein. Aus diesem Grund verlegte er den Sitz des Bundes nach Moskau.
Ab 1919 wirkte er zusammen mit seinem Sohn Pavel im »Vereinigten Rat der
religiösen Gemeinschaften und Gruppen« (Objedinjonnyj sovjet religioznych obšin
i grupp) mit. Der Rat bemühte sich anfänglich um die Befreiung freikirchlicher
Mitglieder vom Waffendienst und führte auch zu einer Annäherung der
verschiedenen protestantischen Freikirchen. Um diese Zeit beschäftigte sich
Pawlow u. a. kritisch mit dem Sabbathaltenden Adventismus, der für ihn in
seiner Bibeltreue eine Herausforderung darstellte. Der Vorsteher der
Adventisten, H. J. Löbsack, war Mitglied des Rates.“[11]
Pawlows
gleichartiger Einsatz sowohl für die Bibeltreue, als auch für die „Weltoffenheit“
in Form einer religiösen Toleranz wurde nicht immer verstanden und führte zu manchen
Reibereien zwischen ihm und Dej I. Mazaev, der mit wenigen Unterbrechungen von
1887 bis 1920 Präsident des russischen Baptistenbundes war[12].
Auch
wenn nicht alle Kirchenhistoriker dieser Tatsache besondere Beachtung geschenkt
haben, muss es jedoch hier hervorgehoben werden, dass der Einfluss des
Deutschen Baptismus auf das spirituelle Leben der russischen, russlanddeutschen
Baptistengemeinden und der Mennoniten-Brüdergemeinden bis zur Revolution im
Jahr 1917, trotz der vorhandenen Unstimmigkeiten, immens war[13].
Nun
stellt sich jedoch die Frage: Wenn der deutsche Baptismus einen erheblichen Einfluss
auf die Entwicklung der russischen und russlanddeutschen Gemeinden hatte, warum
fiel und fällt es den russlanddeutschen Baptisten so schwer, sich in die
deutschen Baptistengemeinden zu integrieren? Um diese Frage zu beantworten,
sollten wir sie analytisch angehen.
2. Unterschiedliche kulturelle, politische, soziologische und psychologische Entwicklungen
2.1 Sie gingen durch die „Hölle“
1918, nämlich kurz nach der
Oktoberrevolution, verfügte Lenin die Trennung von Staat und Kirche. Die
Russisch-Orthodoxe Kirche, Freikirchen und andere Religionsgemeinschaften
verloren die Rechte einer juristischen Person, v. a. das Recht, Eigentum zu
besitzen.[14]
Gerd Stricker schreibt:
„Der
bolschewistische Oktoberputsch von 1917 hat die Bürger Russlands zum Spielball
einer menschenverachtenden Doktrin gemacht, der es darum ging, unter dem
Deckmantel eines alle beglückenden Kommunismus die Menschen zu austauschbaren,
ihrer Individualität beraubten Rädchen der Parteimaschinerie zu machen. Dazu
gehörte auch die Verbannung des Glaubens – der Religiosität. Einen Gottesglauben
konnten die bolschewistischen Chefideologen nicht dulden, da er die schärfste
Konkurrenz und die größte Gefahr für die Kommunisten bildete. Vor diesem
Hintergrund sind allein unter der Schreckensherrschaft Stalins weit über 20
Millionen Bürger des Landes ermordet worden oder in den berüchtigten Lagerzonen
umgekommen (meine Hervorhebung). Stalin übernahm nach der Oktoberrevolution
Ämter in der Parteiführung und verstand es, sich immer unentbehrlicher zu
machen, z.B. war er seit 1922 „Generalsekretär“ der 1918 gegründeten
„Kommunistischen Partei“. Lenin versuchte zwar, Stalin zu entmachten, aber
Lenins Tod (21. Januar 1924) ließ es nicht mehr dazu kommen“.[15]
Bekanntlich galt den Chefideologen des
Kommunismus, angefangen mit Lenin, Religion als „Opium für das Volk“. Das
gelenkte „Absterben der Religion“ sollte eigentlich ein Nebeneffekt des
wachsenden Wohlstandes der kommunistischen Gesellschaft, sollte in der Theorie
mit dem Aufbau der kommunistischen Gesellschaft Hand in Hand gehen. Unter
Stalin hingegen wurde die Vernichtung der Religion zum Selbstzweck, bestenfalls
wurde seine Religionspolitik zu einem Instrumentarium seiner Machtpolitik.
Zwischen der sog. Oktoberrevolution und Lenins Tod Anfang 1924 hat zwar die
Russische Orthodoxe Kirche, die Volkskirche, die die Bolschewiki als einzigen
ideologischen Gegner fürchteten, mindestens zehntausend Märtyrer (Bischöfe,
Priester, Mönche, Nonnen, Gemeindeglieder) hervorgebracht, die meist auf
bestialische Weise umgebracht worden sind.
Aber es handelte sich um keine systematische
Aktion – jeder Kommissar, jeder Funktionär führte seinen Privatkrieg gegen die
Geistlichkeit. Lenin erfand auch die
Schauprozesse, in denen hochstehende Geistliche – wie der Petrograder
Metropolit Weniamin (Kasanski) 1922 – zum Tode verurteilt und standrechtlich
erschossen wurde.[16]
In diesem Zusammenhang hatte Lenin 1921 geschrieben:
„Je größer die Zahl von Vertretern der Großbourgeoisie
und der Geistlichkeit ist, die wir … erschießen können, desto besser. Gerade
jetzt muss diesen Leuten eine Lektion erteilt werden, dass sie auf Jahrzehnte
nicht wagen, an Widerstand auch nur zu denken.“
Lenin versuchte die Kirchen eher dadurch zu
schwächen, dass er Spaltungen in sie hineintrug (Orthodoxe, Lutheraner). Zugleich erhielten Mennoniten, Baptisten und
Adventisten die Möglichkeit der Wehrdienstverweigerung aus religiösen Gründen:
Lenin hielt die der Orthodoxie feindlichen Freikirchen für potentielle
Verbündete, die denn auch die 1920er Jahre als ihre „goldenen Jahre“ auf
russischem Boden empfanden.[17]
Auf der Internetseite der Baptistenkirche
von St. Petersburg wird berichtet, dass man Ende der 20ger Jahre des 20. Jh.
350-400 Tausend Evangeliumschristen und genau soviel Baptisten zählte. Die
Kinder und die Kandidaten zur Taufe sind nicht inbegriffen.[18]
Nach Lenins Tod verschärfte die Staats- und
Parteiführung den Kampf gegen die Kirchen der Sowjetunion, weil diese nach wie
vor missionarisch erfolgreich tätig waren. Und am 8. April 1929 verabschiedeten
das Allrussische zentrale Exekutivkomitee und der Rat der Volkskommissare noch
ein stringenteres Gesetz, das vorsah, dass die Freikirchen samt der
Russisch-Orthodoxen Kirchen kein Recht besaßen, den den Kirchen entfremdeten
Menschen das Evangelium zu predigen und die durch ihre Missionierung
entstandenen Kirchen zu registrieren.[19]
Letztlich befanden sich ab 1929 alle christlichen Kirchen, Freikirchen und
andere Religionsgemeinschaften der Sowjetunion unter der Domäne der Politischen
Hauptverwaltung (Glawnoje Polititscheskoje Uprawlenije, GPU).[20]
Detlef Brandes schreibt:
„In größerem Umfang als zuvor wurden lutherische
Pastoren, katholische Priester, mennonitische Älteste und Lehrer verhaftet,
abgeurteilt und verbannt, Kirchen und Bethäuser geschlossen und oft in
„Kulturhäuser“ oder Kinos umgewandelt; Sonntagsschulen und religiöse
Zeitschriften wurden verboten, Taufen, Trauungen und kirchliche Bestattungen
untersagt.“[21]
Brandes erwähnt in seinem Essay die
Baptisten nicht, weil sie nicht zu seinem Thema gehören. Es ist bereits
hingewiesen worden, dass die Religion in der ehemaligen Sowjetunion per Dekret
Lenins seit 1918 vom Staat getrennt wurde. Die Kirchen durften weder Volks-
noch Staatskirchen bleiben. Die Gleichstellung der Russisch-Orthodoxen-, Lutherischen-
und Katholischen Kirchen mit den Freikirchen wirkte sich auf das Verhältnis
dieser Denominationen zueinander sehr positiv aus. Sie saßen plötzlich in
demselben Boot und teilten das gleiche Schicksal. Es wurde ihnen allen ohne
Ausnahme gemäß dem Artikel 17 nach dem Religionsgesetz vom 8. April 1929
verwehrt bzw. untersagt, eine, quasi, „Stille Kasse“ für sozial schwache
Menschen zu gründen, die eigenen Kirchenmitglieder finanziell zu unterstützen
und Kinder-, Teenie-, Frauen- und andere missionarische Gruppen und
Versammlungen zu gründen bzw. zu organisieren. Sie durften einander keineswegs
im Haushalt helfen, keine gemeinsamen Ausflüge machen; es war verboten,
Bibelunterricht zu geben und Bibliotheken zu besitzen; christliche
Krankenhäuser, Sanatorien, theologische Ausbildungsstätten und
Kollektivwirtschaften durften nicht betrieben werden.[22]
Diese Religionsgesetzgebung wirkte sich
fatal auf alle Konfessionen aus. Christen realisierten es damals kaum, dass
gegen sie ein Damoklesschwert gerichtet war. Das Religionsgesetz von 1929 hatte
letztlich zum Ziel, die Religionsausübung auf dem gesamten sowjetischen
Territorium zum Stillstand zu bringen. Die von Stalin eingesetzte berühmte
Troika verurteilte zwischen 1929 und 1941 rund fünfundzwanzigtausend Baptisten, hunderttausende von Russisch-Orthodoxen Priestern und Nonnen; man
weiß, dass die lutherischen und katholischen Christen ein ähnliches Schicksal
traf, viele Tausende Pfingstler,
Mennoniten[23],
Adventisten und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften wurden für die
angebliche „antisowjetische Propaganda“ zum Tode bzw. zu 25 Jahren verurteilt
und ins Gefängnis gesteckt. Die Baptisten berichten davon, dass von den 25
000 verhafteten Glaubensgenossen nur 3
000 die Grauen der kommunistischen Gefängnisse überlebten, 22 000 von ihnen kamen ums Leben.[24]
Wie bereits erwähnt setzten bereits
unmittelbar nach der Oktoberrevolution blutige Verfolgungen von Geistlichen und
Gläubigen ein, die ihre Fortsetzung bis 1940 in zahlreichen Verhaftungen,
Repressionen und einer staatlich organisierten Antikirchlichen Propaganda
(»Gottlosenbewegung«) fanden. Erst die mit dem deutschen Angriff auf die UdSSR
entstandene Situation bewirkte eine Umorientierung der staatlichen
Kirchenpolitik, da die russisch-orthodoxe Kirche in der Unterstützung der für
die Befreiung der »heiligen russischen Erde« kämpfenden Truppen ihre ureigene
Pflicht sah. Einige Repressionen wurden zurückgenommen, 1943 die Wahl eines
neuen Patriarchen der ROK gestattet.[25]
So hat sich seit dieser Zeit die
kommunistische Politik zur Glaubensausübung verändert. Denn 1942 war die deutsche
Wehrmacht im Begriff, militärische „Erfolge“ auf dem Gebiet der ehemaligen
Sowjetunion zu verbuchen. Der moralische Zustand der sowjetischen Soldaten und
Partisanen war miserabel und sie brauchten eine transzendentale Hoffnungsspritze.[26]
Der ehemalige Theologiestudent Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili[27]
(nämlich Stalin) muss das realisiert haben.
Er ließ einen Rat für religiöse
Angelegenheiten beim Ministerrat gründen.[28]
Die sowjetischen Funktionäre wurden beauftragt, solche Geistliche aus den kommunistischen
Straflagern auf freien Fuß zu setzen, die bereit wären, mit ihnen, wie es hieß
zur „Rettung der Kirche“, zu kooperieren.[29]
Die aus dem Gefängnis und Straflagern von Kolyma u.a.m. entlassenen
baptistischen Geistlichen gründeten den Allunionsrat der Evangeliumschristen-
und Baptistengemeinden und integrierten in ihre Reihen die Pfingstchristen
(1945) und Mennoniten-Brüder (1963)[30].
Nach dem Krieg zählte man etwa 5000
Baptistengemeinden, nur ein Drittel von
ihnen (1696) wurde registriert.[31]
Gerd Stricker schreibt:
„Die
Pfingstchristen litten von Anfang an unter der ihnen von den Sowjetorganen aufgezwungen
Mitgliedschaft im "Allunionsrat der EChB", der ihnen ihre
gemeindliche, vor allem aber ihre spirituelle Freiheit nahm. Viele
Pfingstler
gingen deshalb in den Untergrund. Der Verfolgung suchte man durch heimliche
Wanderungen quer durch die ganze Sowjetunion zu entgehen, andere lenkten durch
spektakuläre Auswanderungsgesuche die Weltöffentlichkeit auf ihr Schicksal. Die
Spaltung in staatlich anerkannte und die staatliche Anerkennung ablehnende
Gemeinden gab es auch unter den Adventisten. Die "Wahren und Freien Adventisten"
stellten sich (wie schon vor dem Krieg) in Gegensatz zu der sowjetkonformen
Linie des "Allunionsrats der Adventisten des Siebenten Tages" und
versuchten, in Untergrund und Verfolgung ihre innere
Freiheit zu bewahren. Exemplarisch steht das Schicksal des charismatischen
Leiters der "Wahren Adventisten", Wladimir Shelkow (1896-1980), der
1978 82jährig im Lager gestorben ist. Während der Perestroika waren die
Adventisten die ersten, die ein neues Kirchenzentrum mit theologischem Seminar
(bei Tula) errichten konnten“.[32]

Die sowjetische Regierung kannte genau das
geistliche Potential, das die Kirchen besaßen. Nach dem Krieg wollte man, wie
mir KGB-Funktionäre während der Untersuchungshaft gesagt haben, keineswegs
zulassen, dass innerhalb des sowjetischen Staatsimperiums die Kirchen den
„zweiten Staat“ bzw. eine Parallelgesellschaft darstellen. Die Kirchen sollten
nicht nur dem sowjetischen Staat loyal bleiben, sie sollten auch die
kommunistische Ideologie sich zu eigen machen. Das vom Präsidium des obersten
Sowjets am 28. März 1961 verabschiedete Gesetz sollte die Kirchen auf subtile
Weise ganz unter die Regie des Rates für kirchliche Angelegenheiten stellen,
und sie sollten kein Eigentum besitzen.[35]
Weitgehend unbemerkt von der sowjetischen
und internationalen Öffentlichkeit war im Juni 1975 in der Sowjetunion ein
neues Religionsgesetz in Kraft getreten, das die grundlegenden Beziehungen
zwischen dem Staat und den Religionsgemeinschaften ordnete und insofern für den
Bewegungsspielraum der Kirchen in der sowjetischen Gesellschaft und die
Alltagswirklichkeit von größter Bedeutung war. Das neue Gesetz war bisher kaum
beachtet worden, weil es lediglich im Gesetzblatt der Russischen Unionsrepublik
publiziert wurde.[36] Die
sowjetischen Massenmedien haben es - soweit mir bekannt ist - mit
Stillschweigen übergangen.[37]
Deshalb ist dieser Vorgang auch von den Auslandskorrespondenten in Moskau
praktisch nicht verzeichnet worden.[38]
Was bedeutete dieses Religionsgesetz für die Christen?
Ich erwähnte bereits, dass nur
ein Drittel der etwa 5000 Baptistengemeinden nach dem Krieg staatlich
registriert war, und nur sie besaßen ihre eigenen Bethäuser bzw. Kirchengebäude.
Der Staat hatte wenig Einblick in das Leben der nichtregistrierten Baptisten-,
Mennoniten-, Pfingst- und Adventistengemeinden. Die nichtregistrierten
Gemeinden tauften gläubige Teenager (dem Gesetz nach durfte kaum jemand unter
30 Jahren getauft werden), sie führten missionarische Maßnahmen durch und
entzogen sich der staatlichen Kontrolle soweit wie nur möglich. Der Allunionsrat
der EChB war machtlos gegenüber diesem Phänomen.[39]
Der hierarchisch strukturierte Führungsstil
des AUREChB war dem staatlichen angepasst und verärgerte viele Christen, die
von einer Autonomie der Ortsgemeinden träumten.[40]
Ein Schisma, eine Spaltung des Baptistenbundes
war unvermeidlich und begann bereits 1961 an Intensität zu gewinnen und sollte
eine der schlimmsten Christenverfolgungen der 60-er Jahre unter Chruschtschow
auslösen,[41]
Die Baptisten zählen heute in den GU Staaten
250 000 Mitglieder in 3460 Gemeinden, die staatlich registriert und statistisch
erfasst sind und über 1500 Gemeinden bzw. 60 000 nichtregistrierte Baptisten,
die immer noch einer Phobie unterliegen, das Blatt nach der Perestroika könnte
sich wenden und der Kommunismus eine neue Renaissance mit schrecklichen Folgen
für die Christen erleben.[42]
Nach den Worten des heutigen Präsidenten des russischen Baptistenbundes Jurij
Sipko sollen nur 50 % der Baptisten ihre eigenen Gotteshäuser im Besitz haben
und 50 % mieten sich für Gottesdienstzwecke irgendwelche Säle von öffentlichen
Gebäuden.[43]
Nikita Chruschtschow hat in seinem Bericht
auf dem 22. Parteikongress (17.- 31. Oktober 1961) den Hinweis gemacht, dass
das Christentum der schlimmste Feind der kommunistischen Ideologie sei und man
alles dran legen müsse, den christlichen Glauben auszurotten. Es wurden 1000
Pfarreien der ROK, 60 Klöster und 5 Theologische Seminare geschlossen. Die Baptisten durften keinen unter 30 Jahren
taufen. Der Presbyter war verpflichtet, alle kirchlichen Veranstaltungen von
dem staatlichen Beauftragten für religiöse Kulte genehmigen zu lassen.
„Kanzeltausch“, missionarische Aktivitäten, christliche Kinder-, Jungschar-,
Teenie- und Jugendarbeit wurden strengstens untersagt. Nachdem der AUR der EChB
sich verpflichtet hatte, diesen Gesetzen Folge zu leisten, kam es zu einem
Schisma nicht nur im Baptistenbund, sondern auch in allen anderen Freikirchen.
Der autoritäre Führungsstil hat sich unter den Schismatikern absolut nicht
verändert.[44]
Die nichtregistrierten Christen – sie waren
damals in der Mehrzahl - wollten sich keineswegs der staatlichen Kontrolle
unterziehen oder unter der Regie des autoritären regimetreuen AUREChB ihren
Dienst tun[45].
Etwa 3000 dieser Christen fristeten ihr Leben zur Regierungszeit von Nikita
Chruschtschow in Gefängnissen und
Straflagern.[46]
Chruschtschow realisierte nicht, dass die
Christen einer marxistischen Ideologie skeptisch gegenüber standen, weil sie
die Religion als Opium für das Volk definierte. Die feindselige Haltung des
Marxismus zur Religion hatte an sich zur Folge, dass besonders die Christen die
kommunistischen Ideale für märchenhafte Ideen hielten. Sie passten sich der
Gesellschaft zwar an, stellten die beste Arbeiterklasse dar, aber sie glaubten
an die kommunistische Ideologie nicht. Sie bildeten eine Parallelgesellschaft
und flüchteten sich in das „Jenseits“, wissend, dass sie früher oder später
unter die Räder der Christenverfolgung kommen und ausgerottet werden könnten.[47]
2.2 Sie sehnten sich nach der Heimat ihrer Vorfahren
Mischehen
waren unter den russlanddeutschen Christen nicht erwünscht, weil sie immer noch
intuitiv hofften, in das Land ihrer Vorfahren zurückzukehren. Man dachte, dass
eine Mischehe ein Stolperstein für die Ausreise nach Deutschland sein könnte.
Nicht selten warfen die Kinder ihren Eltern exzessiven Nationalismus vor, aber
diese begehrten einzig den Exodus aus dem Land der Unterdrückung und
„Sklaverei“ in das Land, in dem sie frei ihren Glauben bekennen und ausleben
würden.[48]
Nachdem
die Russlanddeutschen die Chance bekamen, nach Deutschland auszureisen, haben
sie sie ergriffen. Ein regelrechter Exodus hat stattgefunden. In den Anfängen
der 70-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde unter den in der Sowjetunion
lebenden Baptisten die „gute Botschaft“ verbreitet: die emigrierten russlanddeutschen
Baptisten würden sich in den deutschen Baptistengemeinden integrieren und
intensive Evangelisation sowie Mission betreiben. Als ich 1974 in Deutschland
ankam, beobachtete ich nichts davon.[49]
Die
russlanddeutschen Baptisten hatten eine vollkommen andere kulturelle,
politische, soziale und psychologische Entwicklung vollzogen, als dass sie sich
in die deutschen Gemeinden ohne weiteres hätten integrieren und einheimische
Deutsche missionieren können. Sie kamen in das Land ihrer Väter, aber es war ihnen
letztlich fremd.[50]
2.3 Sie erlebten in Deutschland einen Sprachschock
Die
deutsche Sprache der Russlanddeutschen unterschied sich sehr von der der Deutschen.
Die Ankömmlinge stellten erstaunt fest, dass die deutschen Bürger von Herzen
lachten, wenn man anstelle von „geschenkt“ - „geschonken“, „Haare schneiden“ - „beschneiden“
etc. sprach.[51] Einer meiner „Leidenskollegen“
gab Zeugnis im Gottesdienst einer deutschen Baptistengemeinde in Dortmund und
sagte u. a.: „Als ich in der Sowjetunion verhaftet wurde, blieben meine Frau
mit meinen kleinen Dirnen auf sich selbst angewiesen“. Früher galt die
Bezeichnung Dirne einem jungen Mädchen, einer Jungfrau oder einer Magd[52], so
dass noch nichts von unserer heutigen Bezeichnung der Dirne als Liebesdienerin
zu ahnen war. Einer der deutschen Dichter schrieb:
Drauf
zog sie aus dem Kranz um ihre Stirne drei Rosenknospen aus,
gab
jeder holden Dirne ein Knospchen hin und sprach:
"Hinweg,
es dämmert schon! (...)"[53]
Mein
Kollege nannte seine Töchter „meine Dirnen“ und meinte die kleinen Mädchen. Er
gebrauchte das Vokabular, das vor 1700 noch im Gebrauch war. Er war sehr
darüber verwundert, dass die Einheimischen sich über seine „genialen
Sprachkenntnisse“ sehr amüsierten.[54]
Es
war demnach u. a. der Sprachschock, der bei den russlanddeutschen Baptisten Minderwertigkeitskomplexe
hervorrief und sie von den einheimischen Baptisten trennte.[55]
Beobachter
beschreiben das Empfinden der Russlanddeutschen wie folgt:
„Das
Gefühl, den sprachlichen und beruflichen oder schulischen Anforderungen nicht
gewachsen zu sein, führte bei vielen Zuwanderern zu Abgrenzungen. Hinzu kam das
Heimweh nach vertrauten Traditionen und Sitten und der Wunsch, sich in der
eigenen, gewohnten Sprache zwanglos zu unterhalten. Bei vielen entstand auch
der Eindruck, als seien sie hier immer weniger willkommen. Da ist es oft
leichter, man bleibt unter sich“.[56]
Diese
Beobachtung entspricht den realen Tatsachen. Professor Klaus Bade bestätigt,
dass besonders junge Spätaussiedler Schwierigkeiten bei der Integration haben,
und führt aus:
"Aber
das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass sie für einen Zuwanderungsprozess
nicht geeignet sind, sondern damit, dass sie nicht zureichend gerüstet
sind."
Sie
betrachten ihr Herkunftsgebiet - zum Beispiel Kasachstan oder Russland - als
ihre Heimat und nicht Deutschland: "Das zweite Problem ist, dass sie hier
keinen Anschluss finden, ihre Deutschkenntnisse sind immer weiter
zurückgegangen." Ein Grund dafür sei unter anderem, dass die
Integrationskurse in den neunziger Jahren reduziert worden seien.[57]
2.4 Sie erfahren Integrationsprobleme
Ein
Prozess der Assimilation und Sozialisation der meisten russlanddeutschen Baptisten
ist bei weitem noch nicht einmal in Sicht. In Kanada dauerte dieser Prozess bei
den Mennoniten, die Russland in Richtung Kanada in den 20-er Jahren des 20.
Jh.s verlassen haben, drei Generationen.[58]
Interessanterweise
habe ich am 9. Juni des Jahres 1984 auf dem Jubiläumstreffen „150 Jahre
Geschichte des europäischen Baptismus“ in der Stadt Lage in meinem Referat „Wie
eine Erweckung zu einem Völkersegen wurde“ argumentiert, dass alle
Russlanddeutschen sich in einer „kulturellen Pubertät“ befinden. Ich vertrat
damals die Meinung, dass diese kulturelle Reifung „zwei Generationen“ andauern
würde. Heute frage ich mich, ob die russlanddeutschen Baptisten mit ihrer stark
anwachsenden Mitgliedschaft für mehrere Generationen eine
Parallelbaptistenfreikirche zum Bund der EFG in Deutschland darstellen werden. Des
Weiteren stellt sich für mich auch die Frage, ob solch eine Entwicklung mich
als Pastor im Bund der EFG in Deutschland beunruhigen sollte? Keineswegs![59]
Wir
im Bund der EFG strebten eine Integration der Baptisten aus Osteuropa unter unserer
Regie an. Das war bereits deshalb nicht möglich, weil es in Deutschland nicht
weniger, sondern mehr russlanddeutsche Baptisten gibt als deutsche. Wir wollten
die russlanddeutschen Baptisten zwingen, sich uns im deutschen Bund anzupassen.
Das war ein abenteuerliches Unternehmen, das nie eine Aussicht auf Erfolg hatte[60].
Meine
Kollegen nannten die russlanddeutschen Christinnen verächtlich „Tuchträgerinnen“[61] und
„diesen (sie meinten die Geschwister an sich) können wir nicht zulassen, dass
sie im Falle einer Integration in unserem Bund alle möglichen Entscheidungen
blockieren oder beeinflussen“. Wir wollten die Integration der „kulturell
pubertierenden Baptisten“ aber nur unter der „elterlichen“ Erziehung des Bundes
der EFG in Deutschland, und das konnte nicht gut gehen. Diese
Integrationsstrategie war von vornherein zum Scheitern verurteilt.[62]
2.5 Sie halten fest am Gewohnten
Die
größten Hemmnisse bzw. mentalen Barrieren auf dem Weg zu „geistlichen Innovationen“
sind das Festhalten am Gewohnten, die Furcht vor Veränderungen, mangelndes
Selbstvertrauen, Bequemlichkeit, fehlende Risikobereitschaft
und manchmal auch ein frühzeitiges Zufriedensein mit dem Erreichten. Wer
beispielsweise Angst hat, in einer neuen Kultur sich umzustellen, wird kaum
missionarisch innovativ und kreativ wirken können.[63]
Ein
Teilnehmer oder eine Teilnehmerin am Internetforum widerspricht einer Meinung, die
besagt, dass die russlanddeutschen Baptisten möglicherweise von der
Russisch-Orthodoxen Kirche beeinflusst seien und deswegen am Gewohnten
festhalten:
„Ich
sehe die Ursache nicht in der Russisch-Orthodoxen Kirche, sondern in der Geschichte
dieser Gemeinden. Sie waren in Russland immer eine sehr kleine Minderheit und
wenn man dazu noch die Verfolgung zu Sowjetzeiten in Betracht zieht. Eine
Reaktion ist ein Festhalten am Gewohnten. Ein kleiner Vergleich wären vielleicht
unter diesem Aspekt die Amisch-Mennoniten in den USA“.[64]
Ob
der Urheber bzw. die Urheberin dieses Zitats nicht doch Recht hat? Viele Stolpersteine
auf diesem langen Weg der Integration der russlanddeutschen Baptisten in die
westliche Kultur sind „hausgemacht“.
Ein
Beispiel: Dr. Horst Hund, Leitender
Oberstaatsanwalt aus Bad Kreuznach, gab in einem Interview zu Protokoll:
„Viele
der Aussiedler leben in Großfamilien, gehen weder essen noch in die Kneipe.
Jeder Cent wird ins Eigenheim gesteckt. Nur auf den ersten Blick scheint es
hier deutscher als deutsch. In Wirklichkeit sind es russische Enklaven mit 30
bis 40% Aussiedler. So bleibt man weitgehend unter sich“.[65]
Es
ist nicht verkehrt, was Herr Hund in diesem Interview sagt. Leider jedoch hat
er nicht expressis verbis den Grund
für dieses auffällige Verhalten hervorgehoben. Er gibt keine Antwort darauf, warum
viele Russlanddeutsche in Großfamilien leben, warum sie in Deutschland
gezwungen waren bzw. sind, für ihre Kinder größere Häuser zu bauen, warum sie mehrere
Autos kaufen, um ihre Familien zum Gottesdienst und anderswohin zu transportieren.
Es gab und gibt wohl in Deutschland nur wenige Wohnungen für eine Familie ab vier
Kinder. Darum mussten Großfamilien auf Urlaub verzichten und jede Mark bzw. jeden
Euro mehrmals in der Hand umdrehen, bevor sie ihn ausgaben, um für ihre Kinder
ein Häuschen bauen zu können.[66]
Auf
einer der Internetseiten habe ich folgenden Eintrag einer Person namens Kerstin
gelesen. Sie umreist die tatsächlichen Gründe für die beschriebene Situation:
„Die
Russlanddeutschen haben einen ausgeprägten Familiensinn. Sie halten zusammen
und helfen sich gegenseitig, auch mit Geld für den Bau eines Hauses. Die
Strukturen sind häufig anders als sie inzwischen bei uns in Deutschland
geworden sind. Viele arbeiten und legen zusammen, um beispielsweise ein
Häuschen bauen zu können.“[67]
2.6 Sie werden mit Neid und Eifersucht konfrontiert
Leider
stößt diese Lebensart auf Neid und Eifersucht bei den deutschen Mitchristen und
Nachbarn[68]. Neid ist sicherlich ein zutiefst menschliches Gefühl, das im Kern nichts
anderes bedeutet, als dass einer dem anderen etwas nicht gönnt bzw. er dasselbe
besitzen möchte – sei es z.B. Erfolg, Ansehen oder auch das größere Auto[69].
Neid gibt es beinahe überall, sein negatives Potential kann die Atmosphäre in
einer Gemeinschaft vergiften und jede Zusammenarbeit dauerhaft boykottieren.[70]
Scott McCormack und Heinrich Wefing haben
eine Ortsbesichtigung im Hunsrück gemacht, sie schreiben:
“Neid
ist in Sohren überall zu spüren. Neid auf die Rentner, die ein Leben lang gearbeitet,
aber nie in die deutsche Rentenkasse einbezahlt haben; Neid auf die Fahrräder
der Aussiedlerkinder; Neid auf die schmucken Eigenheime, die sich viele Russlanddeutsche
schon nach kurzer Zeit errichten: „Woher haben die Russen denn das Geld zum
Bauen?“ zetern die Stammtische. Gerüchte über enorme Begrüßungsgelder, billige
Baukredite und ständige Schwarzarbeit zischeln durchs Dorf. Kaum einer der Sohrener
will wissen, dass in den Aussiedlerhäusern mehrere Generationen unter einem
Dach wohnen. Dass Verwandte und Bekannte mit Geld aushelfen und beim Bau kräftig
anpacken. Dass die Russlanddeutschen in der Fremde, der Heimat ihrer Ahnen, eng
zusammenrücken“.[71]
Meine
deutschen Baptistenkollegen waren unmittelbar nach meiner Ankunft in Deutschland
bei den angereisten Baptisten aus „dem Osten“ willkommen. Doch während die Aussiedler
den Einheimischen in Gastfreundschaft begegneten, reagierten diese mit dem Vorwurf
, die Russlanddeutschen Baptisten seien dem Materialismus verfallen.[72]
2.7 Sie leben in Großfamilien und haben nicht selten immense Probleme mit ihrem Nachwuchs
Ein
guter Bekannter von mir kam mit 12 Kindern nach Deutschland. Der Bürgermeister
des Ortes war persönlich darum bemüht, eine adäquate Wohnung für die Familie zu
finden. Die gab es jedoch in der ganzen Stadt nicht. Daraufhin stellte er der
Familie einen leer stehenden und verwahrlosten Bauernhof zur Verfügung, welchen
die Familie mit eigenen Kräften in drei Monaten umbaute und dann einzog. Die
kinderreichen Familien konnten es wirklich nicht ahnen, dass die deutschen
Städte und Kommunen absolut nicht darauf vorbereitet waren, Großfamilien
aufzunehmen[73]. Als kurze Zeit später
die Mutter der oben erwähnten Familie mit dem 13. Kind schwanger wurde, soll ihr
ihre Hausärztin gesagt haben: „Sie vermehren sich ja wie die Karnickel“! Der Familienvater
wurde in der Gemeinde prompt zu einem seelsorgerlichen Gespräch gebeten, bei
dem ihm nahe gelegt wurde, seine Frau nicht zu einer Fabrik zur Herstellung von
Kindern zu degradieren. Dabei wollten beide, sowohl die Frau als auch der Mann,
viele Kinder. Bis auf den heutigen Tag erfreut sich die Mutter dieser Kinder
ihrer Gesundheit.[74]
Wie
reagieren deutsche Frauen auf die Großfamilien der russlanddeutschen Baptisten?
Ich habe im Internet gesurft und einige Stimmen darüber eingefangen. Eine
gewisse Judith, ohne Angabe vom Nachnamen, schreibt:
„Hallo
Leute! Mein Mann arbeitet mit einem Baptisten zusammen. Dieser Mann stammt
irgendwo aus Russland und hat jetzt mit seinen ca. 36 Jahren bereits 10 Kinder.
Mein Mann konnte von ihm auch nicht sehr viel erfahren, nur dass bei ihnen Verhütung
gänzlich verboten sei und sie Kindersegen eben so annehmen, wie es sich ergibt.
Auch Alkohol u. a. sei streng verboten. Weiß da jemand mehr darüber? Ich wüsste
gerne, worauf die Baptisten den Schwerpunkt ihres Glaubens legen und diesen
auch belegen, wie überhaupt diese Glaubensrichtung entstand und wo sie ihren
Ursprung hat. Danke im Voraus und viele Grüße. Judith.“[75]
Wie
antworten die Leser auf ein solches Statement? Eine Nataraja schreibt z.B. dazu
einen Kommentar:
„Anders
sieht die Sache natürlich aus, wenn man in die Länder der ehemaligen UdSSR
schaut. Hier schwingt noch viel von der mennonitischen Frömmigkeit mit. Viel
von den typischen protestantischen Idealen wie Einfachheit, Geradlinigkeit etc.
spürt man hier noch. Baptisten aus Russland haben eine eigene Frömmigkeit, die
eher mit Brüdergemeinden, Mennoniten und all diesen Gemeinden zu tun hat, die
in meinen Augen ein wenig zurückgeblieben sind. Der Name Baptisten ist ein
Sammelname für mehrere Glaubensströmungen. Das ist so ähnlich wie bei den
Katholiken auch. Den Namen Katholik hat ein jeder, aber es gibt da liberale und
normale Leute, und es gibt engstirnige Religionsfaschisten. So ist das überall.
Und bei den Baptisten eben auch. Mit 36 Jahren 10 Kinder? Wow - Hardcore! Gruß.
Nataraja“[76]
Ich
habe viele Interviews, in denen ich den deutschen Frauen aller Altersstufen Fragen
in Bezug auf Großfamilien gestellt habe, gemacht. Die Antworten waren der der Frau
Ainu
Elfe alle ähnlich:
„puh...also
die Gebärmutter der Frau muss ja ziemlich ausgeleiert sein... abgesehen davon,
dass man sich vielleicht auch überlegen sollte, wie man 10 Kinder ernährt...
aber jedem das seine...“[77]
Das
Blatt scheint sich heute zu wenden. Pastoren unseres Baptistenbundes beginnen
die Sorge der Politiker über die Überalterung der Gesellschaft ernst zu nehmen
und mahnen ihre Mitglieder „zur Gründung von Familien und dazu, Kinder in die
Welt zu setzen. Dabei gelte es, keine Angst vor finanziellen Einbußen zu haben,
„denn das Vertrauen in die Zukunft ist nicht durch materielle Dinge begründet,
sondern allein in Jesus Christus“, so Pastor Arno Kawohl in seiner Predigt zum
100-jährigen Bestehen der Gießener Baptistengemeinde.[78]
Gleichzeitig
aber ist die Erziehungsproblematik in Großfamilien nicht von der Hand zu
weisen. Aus der Erfahrung in der eigenen Verwandtschaft kenne ich Beispiele von
vernachlässigten Kindern, welche den Mangel an elterlicher Fürsorge durch eine
Drogensucht[79] mit letalen Folgen
kompensierten. Ich stand an ihrem Grab, in der Tat: Es waren Kinder
baptistischer Familien[80].
Andererseits
ist es kein Geheimnis, dass russlanddeutsche Kinder an den deutschen Schulen
nach wie vor einen Schulschock erleben. Die neue Heimat war und ist für die
Kinder völlig fremd. Ihr Deutsch ist oft schlecht, und sie genieren sich, Deutsch
zu sprechen. Die Kinder fühlen sich von Klassenkameraden verhöhnt, ausgegrenzt
und als „russische Schweine tituliert“[81]. Sie
ziehen sich zurück und akkumulieren Minderwertigkeitskomplexe. Kein Wunder,
dass auch hier der Drogenkonsum für sie
eine Flucht aus der Realität darstellt [82]. Sie
wollten sich angenommen fühlen und sich integrieren, erfuhren aber eine
gesellschaftliche Ausgrenzung. Das ist sicherlich eines der schlimmsten Gefühle,
die ein Mensch je empfinden kann[83].
2.8 Sie kamen aus einem ganz anderen kulturellen und politischen Hintergrund im Vergleich zu den deutschen Baptisten
Viele
junge russlanddeutsche Christen sind entgegen der Erwartung von deutschen Mitbürgern
viel konservativer geworden als ihre Eltern. Das ist ihr Protest gegen die Ablehnung
und Verachtung, die sie in der deutschen Gesellschaft erlebt haben.[84]
Ulla Lachauer schreibt:
„Auch
wenn sie einen deutschen Pass besitzen, haben die meisten der Russlanddeutschen
mehr oder weniger große Anpassungsprobleme. Sie sind Immigranten – mit 2,4
Millionen die größte Minderheit in Deutschland, noch vor den Türken. Sie
stellen eine vergleichsweise junge Bevölkerungsgruppe dar, und weil sie nicht
wählerisch sind, sind die Russlanddeutschen seltener arbeitslos als
alteingesessene Bundesbürger. Einem kleinen Teil, vor allem jungen Männern, ist
die Integration nicht gelungen; einige von ihnen sind bedrohlich ins Abseits
geraten und durch Gewalt- und Diebstahldelikte, mit Drogen- und Alkoholexzessen
auffällig geworden“.[85]
Die
„allseitige“ Entfremdung der russlanddeutschen und der deutschen Baptisten voneinander
basiert auf einer Anzahl von Missverständnissen und falschen Erwartungen. Es
ist sicherlich so, dass die Unterschiede in der Mentalität und Kultur der
beiden Parteien noch sehr groß sind. Die Sozialpädagogin Sannicolo bestätigt mit
ihren Ausführungen diesen Sachverhalt:
„Das
scheinbare Paradox als Russlanddeutscher weder in Russland noch in Deutschland
wirklich zu Hause zu sein ist nichts Ungewöhnliches. […] Die meisten Aussiedler
haben einfach unrealistische Vorstellungen von Deutschland und den Bedingungen,
die hier herrschen. Und je intensiver die Diskriminierungen, Verbote und
Verfolgungen in Rußland empfunden wurden, desto mehr wurde das Bild von
Deutschland in den heimischen Sitten und Erinnerungen idealisiert. […] Die
Integration beginnt bei jedem einzelnen zunächst einmal bei sich selbst.`
Enttäuschungen und sozialer Abstieg wären nur dann zu verkraften, wenn man
bereit sei, sich auf die „alte-neue“ Heimat einzulassen und einen kämpferischen
Geist mitbringe.“[86]
Dabei
hat es nur an der gegenseitigen Achtung, Annahme und Toleranz gefehlt, welche
leider beiderseits nicht vorhanden gewesen sind.[87] Brockhaus
definiert den Begriff der Toleranz so:
„Toleranz
ist immer die Bereitschaft, in Fragen der religiösen, politischen, weltanschaulichen
und kulturellen Überzeugung andere Anschauungen, Einstellungen, andere Sitten
und Gewohnheiten gelten zu lassen und anzuerkennen, im Gegensatz zu Fanatismus
und Intoleranz. Abgeleitet von lat. tolerare (zu tolus = Last) meint Toleranz
das Ertragen einer physischen, psychischen oder geistigen Last. Toleranz üben
heißt demnach, die Beanspruchung, die eine fremde Lebensform oder
Weltanschauung für die eigene Überzeugung bedeutet, ertragen zu können“.[88]
Im
Unterschied zu Deutschland besteht die Bevölkerung in den Vereinigten Staaten
von Amerika überwiegend aus Emigranten. Die nationale Zugehörigkeit ist nicht
so stark ausgeprägt wie in Deutschland; dafür aber wird der Patriotismus, als
einende Kraft groß auf die „Fahne geschrieben“. Der Amerikaner macht sich wenig
daraus, dass sein Nachbar eine andere Mentalität, Sprache und Kultur pflegt.
Aus diesem Grund integrieren sich die emigrierten Russen sehr schnell in die
amerikanischen Gemeinden oder gründen eigene. Die slawischen Baptisten in den
USA haben eigene autonome Vereinigungen gegründet; zugleich sind sie aber gut
in die bestehenden englischsprachigen Baptistenbünden integriert. Die Toleranz,
von der die Amerikaner geprägt sind, fehlt uns Deutschen auf Schritt und Tritt.
Sie fehlt sowohl den russlanddeutschen als auch den deutschen Baptisten. Das
ist ein typisch deutsches Problem, ein durch die Geschichte entwickeltes
Phänomen[89]. Es bleibt die Hoffnung,
dass Deutsche angesichts der Globalisierung umdenken und toleranter werden.[90]
Allerdings
waren es nicht nur die kulturellen Unterschiede, sondern auch die ungleiche
politische Vergangenheit, welche der Integration von Russlanddeutschen in die
einheimischen Baptistengemeinden im Wege stand. Die deutschen Baptisten sowie
das gesamte deutsche Volk hatten den Nationalsozialismus erlebt und überlebt.
Bekanntlich waren nicht alle Volks- und Freikirchen damals bereit gewesen, dem
Nationalsozialismus die Stirn zu bieten[91].
Doch ihre Schuld an der Passivität lässt sich z. T. dadurch erklären, dass
viele Christen im Nationalsozialismus die Rettung aus der wirtschaftlichen
Depression sahen. Sie wurden getäuscht und haben letztendlich – recht spät,
aber immerhin - Buße dafür getan[92].
Etwa vergleichbar erging es den Baptisten in der Sowjetunion. Die Einmischung
des sowjetischen Staates in die inneren kirchlichen Angelegenheiten sahen viele
Baptisten als einen Versuch der kommunistischen Partei, die Kirchen und
Gemeinden mit Spitzeln zu unterwandern, auszuhöhlen, um sie von innen heraus zu
zerstören[93]. Die kommunistische
Politik sorgte dafür, dass sich der Baptismus in der Sowjetunion spaltete,
zersplitterte und letztlich
untereinander verfeindet war[94].
Die
Entstehung der Reformbaptisten, wie ich die quasi „Nichtregistrierten
Baptisten“ in der ehemaligen Sowjetunion nenne, hat dazu geführt, dass der Allunionsrat
der Evangeliumschristen und Baptisten (AUR d. EChB) in der ehemaligen
Sowjetunion im Begriff war, sich zu zersplittern. Der Allunionsrat war ein
Sammelsurium von mehreren Freikirchen, unter dessen „Dach“ sich u.a.
Pfingstler, Mennoniten-Brüder, Evangeliumschristen und Baptisten befanden [95].
Nun
kamen die russlanddeutschen Baptisten aus diesen Bünden nach Deutschland. Die
Reformbaptisten sahen sich von den deutschen Baptisten nicht verstanden, weil deren
Leitung verständlicherweise überwiegend Kontakte zu den von den Kommunisten
geduldeten Baptisten gesucht hatte. Das roch - ihrer Meinung nach - nach Parteinahme.
Die emigrierten Reformbaptisten waren nie bereit, sich den politischen
Gegebenheiten in der ehemaligen Sowjetunion anzupassen, und sie opponierten gegen
die kommunistische Religionspolitik[96]. Ich
gehörte dazu. Ich würde mich immer wieder in einem kommunistisch totalitär
regierten Land auf die Seite der unterdrückten und verfolgten Christen stellen
und für die totale Trennung des Staates von der Kirche und umgekehrt kämpfen, und
ich würde keine Konsequenzen scheuen.[97]. Die
Widerstandskämpfer im Dritten Reich verdienen meine volle Achtung und
Bewunderung.
Ja,
ich habe den Verdacht, dass in Deutschland die Volks- und Freikirchen keineswegs gleichgestellt sind. Vielleicht
gerade aus diesem Grund hat Prof. Erich Geldbach das Liebäugeln der deutschen
Baptisten mit dem Nazi-Regime folgendermaßen begründet und wohl zu Recht:
„Aber
dann kam die verheerende Zeit des Nationalsozialismus“, schreibt er: „Schon
lange vor der sog. Machtergreifung hatten die Nazis nicht wenige ihrer
politischen Gegner umgebracht; es handelte sich daher um eine terroristische
Vereinigung. In Verkennung des wahren Charakters dieser finsteren Bewegung
meinten nicht wenige leitende Freikirchler, jetzt sei die Stunde des
Freikirchentums gekommen. Man wollte sich mehr zusammenschließen, um neben den
evangelischen Landeskirchen und der römisch-katholischen Kirche die
"dritte Säule" zu bilden (meine Hervorhebung, HH). Andere dienten
sich den Nazis an; einige Prediger bestiegen im Braunhemd die Kanzel, weil sie
meinten, so den Öffentlichkeitsanspruch der Freikirchen zeigen zu sollen. Als
der Wahn vom Großdeutschland und der Rassenwahn von der Überlegenheit der
nordischen Rasse, der unzähligen Opfern das Leben gekostet hatte, vorbei war,
blieb in unserem Bund fast alles beim Alten. Keiner der leitenden Männer wurde
ausgetauscht. Die Alliierten waren ratlos angesichts der Sturheit und
Unbußfertigkeit gerade der Freikirchler. Eine ganze Predigergeneration wurde
von Lehrern erzogen, die ihren Zöglingen beibrachten, sich in der
Öffentlichkeit zurückzuhalten. Sie gingen nach dem Muster vor, "wir haben
es erlebt; passt auf, dass ihr euch nie wieder den Mund verbrennt". Nicht
alle Prediger haben sich diese Ratschläge zu Herzen genommen, zum Glück! Aber
in der Mehrheit war dies doch die Sicht, die nach dem 2. Weltkrieg vorherrschend
wurde.“[98]
Sicherlich
lassen sich kaum Parallelen zwischen dem kommunistischen und dem national-sozialistischen
Regime herstellen; aber solche, die für die Religionsfreiheit in der ehemaligen
Sowjetunion gekämpft hatten, waren in den Augen der Kommunisten politische
Dissidenten. Das war ein ernstes Politikum und dafür wurden nicht wenige von
diesen Aktivisten in den Straflagern und Gefängnissen umgebracht.[99]
Als
die Reformbaptisten in Deutschland ankamen, wollten sie einzig und allein eine
„eigene“ Vereinigung haben, um ihre Glaubengenossen in der GUS mit Gebet und
Finanzen zu unterstützen. Von einer Aussöhnung zwischen den Reformbaptisten und
den Gemeindegliedern des Baptistenbundes der Russischen Föderation kann noch
keine Rede sein, und der Weg dahin ist immer noch mit vielen Stolpersteinen
gepflastert.[100]
Angesichts
der oben beschriebenen Zusammenhänge ist es nachvollziehbar, dass die Reformbaptisten
sich nicht in den Bund der EFG in Deutschland integrieren konnten und auch nicht
wollten. Auf andere Hindernisse wird im Folgenden später eingegangen.[101]
Es
stellte sich jedoch oft die Frage, warum auch Baptisten aus den Reihen der in
der Sowjetunion geduldeten AUR d. EChB Schwierigkeiten haben, sich in den
deutschen Baptistengemeinden heimisch zu fühlen? Im Bund der EFG sind
möglicherweise nur 7000 russlanddeutsche Baptisten. Warum gründete die Mehrheit
von weit über 85 000 russlanddeutschen Baptisten ihre Bruderschaften,
Vereinigungen, den Bund der Taufgesinnten[102]
oder blieben gar unabhängig anstatt sich dem Bund der EFG anzuschließen? Dafür
gab es nicht wenige andere Gründe[103].
3. Unterschiedliche Gemeindestrukturen und die ökumenischen Querverbindungen
3.1 Die Gottesdienstagenden und die Jugendarbeit
In
der ehemaligen Sowjetunion legte man Gerhard Oncken in den Mund: „Jeder Baptist
ein Missionar“. In der Praxis bedeutete es, dass jedes Gemeindemitglied seine
Gnadengabe realisieren sollte. Die russische Gottesdienstfeier unterschied sich
wesentlich von der der Deutschen. Auf
die Kanzel stiegen bis zu vier Prediger, die einen biblischen Text vorlasen und
ihre Meinung darüber weitergaben. Zwischen den Predigten sangen Chöre, es wurde
musiziert, Gedichte rezitiert oder in einigen wenigen Gemeinden wurde zu
besonderen Anlässen wie z.B. zu Weihnachten, zu Hochzeiten und anderen
christlichen Festen auch ein Theaterspiel vor der Predigt vorgeführt. Die
baptistischen Frauen predigten in der Regel nicht. Sie leiteten Gottesdienste
und predigten meistens dann, wenn kein Bruder mehr vorhanden war, d.h. nachdem
alle männlichen Christen in die Gefängnisse verbannt worden waren[104].
Eine Ausnahme gab es zu meiner Zeit in der Gemeinde der Reformbaptisten von
Taschkent, in welcher der Presbyter Nikolai Chrapow drei allein stehende Frauen
zum Predigtdienst bestimmte.[105]
Die
christliche russlanddeutsche Jugend hatte nicht nur ihre regulären Zusammenkünfte,
sondern sie engagierte sich darüber hinaus auch sozial z. B. in der Rehabilitationsarbeit
von Drogensüchtigen und in der „Gefängnisarbeit“; sie besuchten Leidende in den
Krankenhäusern und altersgebrechliche Christen zu Hause. So waren die
Jugendlichen in die evangelistische, missionarische und sonstige diakonische Arbeit
eingebunden. Sex vor der Ehe war und bleibt für diese Christen ein Lapsus, ein
unglücklicher Vorfall. Sie wurden erzogen, auch nach der Wende die Kneipen zu
meiden und Discos nicht zu besuchen.[106]
Mit
dieser Einstellung betraten christliche russlanddeutsche Jugendliche den
deutschen Boden. Sie stellten aber bald fest, dass diese Einstellung der deutschen
christlichen Jugend mehr oder weniger fremd war. Die Polarisierung war
vorprogrammiert: Zwei Kulturen prallten in einem gegenseitigen Unverständnis unversöhnlich
aufeinander. Es musste zwangsläufig zum Rückzug in das eigene Milieu seitens der
russlanddeutschen christlichen Jugend führen, um eine weitere Eskalation der
Auseinandersetzungen zu vermeiden.[107] Die
jungen russlanddeutschen Christen hatten meistens bessere Kontakte zu nichtgläubigen
Deutschen als zu und mit ihren deutschen Glaubensgeschwistern. Die Rolle der
Pietät in der Integration der Aussiedler spielt immer noch eine große Rolle. Sie
wird größtenteils von den einheimischen Gläubigen nicht verstanden. Eines ist
sicher, schreibt Olga Kurilo:
„Für
die gläubigen Aussiedler, die bestimmten Gemeinden angehören, ist es leichter als
für ungläubige, Kontakte mit der
einheimischen Bevölkerung zu finden und soziale und moralische Hilfe von ihr zu
bekommen. Deshalb fühlen sie sich nicht so sehr in der Isolation in dem neuen
Land. Unter den gläubigen Aussiedlern beobachtet man weniger Depressionen und
psychologische Verstimmungen als unter ungläubigen oder formal gläubigen
Menschen, die kein geistliches Fundament in ihrem Leben haben und oft im neuen
Land desorientiert und isoliert[…] in schlechte Gesellschaft oder Sekten
geraten“.[108]
Den
russlanddeutschen Baptisten ist es in Deutschland schwer gefallen, den
pastoralen Dienst zu akzeptieren. „Sonntag für Sonntag steht derselbe Pastor
auf der Kanzel, wenn es nicht gerade einen Kanzeltausch gibt, und predigt das
Evangelium“, erzählte mir eine russlanddeutsche Studentin, die davon offensichtlich
enttäuscht war. Diese Form von pastoralem Dienst war den immigrierten Christen
sehr fremd. Hinzu kam noch, dass die meisten Pastoren ihre Predigt ablasen. Das
kannten die russlanddeutschen Baptisten schon gar nicht. Für viele stand Humor
oder ein Theaterstück im Gottesdienst in einem direkten Widerspruch zur
andächtigen Gottesdienstatmosphäre. Ein christliches Theaterspiel vor der
Predigt war noch einigen bekannt, aber das wurde in Anlehnung an die
künstlerische Dekadenz nie als „Theaterstück“ bezeichnet[109].
Somit
hieße es für viele russlanddeutsche Baptisten, sich den einheimischen Baptistengemeinden
anzuschließen sei gleichbedeutend mit der Passivität bei der Gottesdienstgestaltung.
Zumindest haben sie es so empfunden, wie man das aus vielen Gesprächen mit
ihnen erfährt. Wohl auch aus diesem Grund schloss sich dem Bund der EFG in
Deutschland nur eine Minderheit der russlanddeutschen Baptisten an.[110]
Dazu
ein Kommentar von Olga Kurilo:
„Auf
die Frage, kann Religion auch die Integration der Aussiedler in Kirche und Gesellschaft
stören, weil die Russlanddeutschen eine andere Frömmigkeit als einheimische
Menschen haben, kann man keine einfache Antwort geben. Einerseits sind die
strenggläubigen Menschen, die besondere Brüdergemeinden (Frau Kurilo meint wahrscheinlich
die russlanddeutschen Bruderschaften. HH) in Deutschland gegründet haben,
Fremde für moderne evangelische Gemeinden und Gemeinschaften in Deutschland.
Andererseits gibt es den strenggläubigen Menschen in ihrem Glauben die Kraft, in
dieser Gemeinschaft zu leben (meine Hervorhebung. HH). Das Ziel der Integration
ist keine Vermischung, Assimilation, sondern die Eingliederung in das gesellschaftliche
System, in dem die Menschen der verschiedenen Nationalitäten und der religiösen
Konfessionen sich frei fühlen können. […] Der Wunsch der Menschen, ihre
Identität zu bewahren (national, religiös, persönlich), verlangt eine gewisse
Isolation. Und das Recht der Gruppe und einzelner Personen, ihre Individualität
zu erhalten, muss man in der demokratischen Gesellschaft verteidigen. Heute ist
es wichtig, die andere religiöse Vorstellung der Aussiedler zu respektieren,
weil diese Menschen diese Religiosität brauchen, und ihnen die Möglichkeit zu
geben, am gesellschaftlichen und kirchlichen Leben teilzunehmen, um sich im
Land frei zu fühlen. In dieser Sache helfen […] (u.a.m. HH) die Treffen der
Aussiedler mit Einheimischen in den Gemeinden, Gottesdienste in russlanddeutscher
Tradition, die auch für Einheimische offen sind“.[111]
3.2 Die ökumenischen Querverbindungen
Die
meisten eingewanderten russlanddeutschen Baptisten gehörten dem AUR. d. EChB-
Gemeinden an. Dieser Baptistenbund war zur Zeit der sowjetischen Herrschaft nach
1961 auch Vollmitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen.[112]
Russlanddeutsche Baptisten hatten durch die Zeitschrift „Bruderbote“ genaue
Kenntnis davon, und die meisten haben nie ernsthafte Einwände dagegen erwogen.
Der AUR der EChB sah die Chance durch diese Mitgliedschaft, bessere kirchliche
Kontakte zu dem Westen zu pflegen. Das Gleiche galt für die Mitgliedschaft im
Komitee der Christlichen Weltkonferenz für den Frieden.[113] Die
zeitgenössischen Geschichtsschreiber in Russland studieren die Dokumente beider
Organisationen und heben hervor, dass die sowjetische Regierung diese
Mitgliedschaft des AUR der EChB und der Orthodoxie geschickt für ihre
politischen Ziele benutzt haben soll. Die russischen Mitglieder dieser
kirchlichen Organisationen werden heutzutage von den russischen Historikern als
Emissäre der kommunistischen Weltpolitik definiert.[114] Ich
habe in der ehemaligen Sowjetunion akribisch die Berichte und Informationen des
AUR und der Leitung der Reformbaptisten studiert. Meinem Wissen nach fand sich bis
zum Jahr 1974 in keiner dieser Zeitschriften und Informationsblätter auch nur
eine kritische Silbe über die Mitgliedschaft des AUR der EChB im Weltkirchenrat
oder im Komitee der Christlichen Weltkonferenz für den Frieden.
Mein
Presbyter Nikolai Chrapow sagte mir im KGB-Gefängnis von Taschkent, wo wir uns in
der Untersuchungshaft befanden:
„Wenn
ich mit den Adventisten zusammen bin, bin ich ein Adventist, mit den Pfingstlern
bin ich ein Pfingstler, mit einem Orthodoxen bin ich orthodox, um mit ihnen geschwisterliche
Gemeinschaft zu pflegen, die Bibel gemeinsam zu lesen, Gedanken auszutauschen
und zu beten. Ich führe keine kontroversen Gespräche mit ihnen, akzeptiere sie
als Leidensgenossen und überzeugte Christen. Hüte dich aber vor Heuchlern“.[115]
Nun
bin ich aber darüber sehr erstaunt, dass viele russlanddeutsche Baptisten
meiner Generation beinahe in Unisono die Mitgliedschaft des Bundes der EFG in
Deutschland im Arbeitskreis der Christlichen Kirchen (ACK) verurteilt haben.
„Die ‚Ökumene’ ist die Hure Babylons, und ich lasse es nicht zu, dass meine
Gemeinde durch sie verunreinigt wird“, sagte mir einer meiner Verwandten, der
Ältester einer renommierten russlanddeutschen Gemeinde ist.
Ich
kann diese Haltung teils nachvollziehen. Denn über die „Ökumene“ oder den ACK
darf man differenziert diskutieren und sich damit auch konstruktiv auseinandersetzen.
Dennoch frage ich mich: Warum haben viele von uns Aussiedlern, wenn wir die
Ökumene nicht gut heißen, in der ehemaligen Sowjetunion darüber feige
geschwiegen? Ich persönlich begrüßte damals die Entscheidung des Vorsitzenden
der EChB-Gemeinden von Kirgisien, Nikolai Sizow, der den Austritt für seine
Gemeinden aus dem Weltkirchenrat erklärte. Denn er informierte mich auch über
die Gründe, nämlich, wie offenkundig und unverschämt der KGB die Mitgliedschaft
der russischen Hierarchien ausgenutzt haben soll, um den Ökumenischen Rat der
Kirchen (ÖRK) und andere westliche Organisationen zu unterwandern und
auszuspionieren.[116]
Warum
also haben die meisten der Christen meiner Generation in der ehemaligen Sowjetunion
die Mitgliedschaft des AUR d. EChB im Weltkirchenrat stillschweigend zur Kenntnis
genommen, aber in Deutschland geben nun viele vor, dass die ökumenischen Querverbindungen
der EFG (Baptisten) ein Stolperstein für die Integration in den deutschen Baptistengemeinden
seien? Ich bin der Meinung, die Antwort darauf sind viele meiner russlanddeutschen
Glaubensgeschwister Gott, dem Herrn, der Christenheit und ihrem eigenen
Gewissen schuldig. Wenn ich etwas in meinem Leben von ganzem Herzen stets gehasst
habe, dann war es immer die Feigheit. Entweder steht man zu seinen Überzeugungen
in guten wie in schlechten Zeiten oder man hat keine. Opportunismus ist der Tod
für die Gemeinde Jesu.[117]
4. Ethische Divergenzen
In
Deutschland kam es erst Mitte der 60-er Jahre seitens der Studenten zu Protestdemonstrationen
und Revolten gegen eine sozusagen prüde Sexualmoral und gegen die autoritäre
Erziehung.[118]
Die
russische Sexualrevolution war dagegen schon längst in den 20-er Jahren des 20.
Jahrhunderts versandet. Sie hat die russischen und russlanddeutschen Christen
kaum berührt. Jedoch nach der Ankunft der russlanddeutschen Baptisten in
Deutschland wurde dieses Problem wieder thematisiert. Baptisten aus den ehemaligen
sozialistischen Staaten konnten sich nicht damit abfinden, dass in den
deutschen Baptistengemeinden junge Menschen in so genannten „wilden Ehen“ leben
oder Geschlechtsverkehr vor der Ehe haben.[119]
Dieses Phänomen hat Tausende von Baptisten aus der ehemaligen Sowjetunion
nachdenklich gestimmt. Man wollte die eigenen Kinder diesem Einfluss nicht
aussetzen, sondern sie mit allen Mitteln
davor bewahren. Es ist kein Geheimnis, dass die russlanddeutschen Baptisten auch
Schwierigkeiten mit dem schulischen Fach „Sexualkunde“ haben. Es liegt ihnen
sehr daran, ihre Kinder in einem Seelsorgegespräch über die Sexualität erst
unmittelbar vor der Ehe aufzuklären und diese Frage nicht den Pädagogen zu
überlassen. Die evangelische Nachrichtenagentur „idea“ berichtete im Jahre
2005:
„In
Nordrhein-Westfalen widersetzen sich nach Behördenangaben 26 Familien mit 42
Kindern aus den Reihen russlanddeutscher Christen aus religiösen Gründen der
Schulpflicht. Sie wollen ihre Kinder nicht dem Sexualkundeunterricht und einem
liberalen Religionsunterricht aussetzen und ließen teilweise ihre Kinder nicht
Märchenvorführungen besuchen, weil diese "Teufelswerk" seien. Die
Eltern weigern sich, wegen der Verletzung der Schulpflicht verhängte Bußgelder
zu zahlen. Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) will sich in den Streit
um Schulverweigerer aus den Reihen der Evangeliumschristen-Baptisten
einschalten, damit sich die Fronten nicht weiter verhärten. Das verlautete nach
der jüngsten VEF-Präsidiumssitzung am 26. April in Erzhausen bei Darmstadt. Im
Landkreis Gütersloh, wo Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) einen "harten
Kurs" gegen Schulverweigerer eingeschlagen hat, musste eine Mutter eine
sechstägige Erzwingungshaft absitzen. Ihrem Ehemann droht in diesen Tagen
ebenfalls eine sechstägige Haft. „Ein Einlenken des Ehepaares sei bisher nicht
erkennbar“, sagte eine Sprecherin des Kreises auf Anfrage der evangelischen Nachrichtenagentur
„idea“.[120]
Das
sowjetische Bildungsministerium sah es nicht für notwendig an, Sexualkundeunterricht
einzuführen. Kurz vor Abschluss der Schule war der Biologielehrer verpflichtet,
die Anatomie der Frau und des Mannes zu erklären. Die Schüler waren damals etwa
17 Jahre alt. Darüber hinaus gab es in den Schulen keine Meditationstechniken, kein
Kaffeesatzlesen, keine Geistermärchen oder sonstigen fernöstlichen Einfluss wie
das Zeichnen von Mandalas etc. Die Pädagogen bezeichneten das Ganze als
abergläubisches Überbleibsel der Bourgeoisie, das zu bekämpfen sei.[121] Nun
aber werden die Kinder der russlanddeutschen Christen damit konfrontiert, und
nicht alle Eltern können weise damit umgehen.
Die
meisten Kinder der russlanddeutschen Baptisten heiraten recht früh, die Mädchen
nicht selten mit 17, junge Männer ab 18 Jahren. Das gleiche Verhalten beobachte
ich bei den russischen Baptisten. Man erwartet, dass die Singles ihre Triebe im
Dienst der Gemeinde Jesu sublimieren, nämlich in eine kreative Tätigkeit. Was
aber, wenn Jugendliche nur deswegen früh heiraten, weil sie dennoch nicht
gelernt haben, ihre Triebe zu sublimieren? Was geschieht aber mit solchen Singles, die nie die Chance
bekommen werden, heiraten zu können, und die Gabe des „Singleseins“ nicht
haben, von der Paulus im 1Kor 7,7 spricht? Auf diese Fragen haben die
Geschwister aus den GUS auch keine Antwort.
Die
Sexualaufklärung mag bei den russlanddeutschen Baptisten im Argen liegen; aber
ist es Aufgabe des Staates, sich dieser Angelegenheit anzunehmen? Haben die
Eltern nicht das Recht, aus Gewissensgründen ihre Kinder zu Hause aufzuklären,
um diese Aufgabe nicht den Pädagogen zu überlassen, die es nachweislich häufig
ungeschickt gemacht bzw. bis zur Absurdität
getrieben haben? Ein Ehepaar von den Schulverweigerern berichtete dem
Journalisten Klaus Rösler, „dass schon Drittklässler den Gebrauch von Kondomen
am Holzmodell eines Penis üben oder Kinder in der vierten Klasse ermutigt
werden, sich selbst zu befriedigen“.[122]
Ich
glaubte zunächst einem 12-jährigen Jungen nicht, als er vor mehreren Jahren völlig
verstört zu mir in die Seelsorge kam und klagte, er würde von dem Lehrer
verschmäht, da er beim Masturbieren nicht zum Orgasmus kommen konnte. Ich war
empört und telefonierte mit dem Lehrer. Seine Antwort war: „Er ist ein potentieller
Lügner und Versager. Schicken Sie ihn weg!“ und legte den Hörer auf. Soll das
ein vom Schulministerium sanktionierter Sexualkundeunterricht sein? Ich habe in
Details diese Fragen im Schulministerium von Nordrhein-Westfalen angesprochen. Die
Beamten im gehobenen Dienst bedauern solche Missstände zutiefst.[123]
Ist
es angesichts solcher Umstände ein Wunder, dass nicht wenige russlanddeutsche
Baptisten den Sexualkundeunterricht ablehnen? Sie werden mit Bußgeldern belegt,
in Erzwingungshaft genommen, aber die deutschen Gerichte haben eines nicht
begriffen: diese Christen sind bereits durch die Hölle gegangen, und die
deutschen Strafmaßnahmen werden sie vom Kampf gegen die deutsche Schulpolitik
nie abbringen. Es geht bei ihnen um das Prinzip, das zum Politikum erhoben
wurde.[124] Der Gemeindeleiter der
EChB-Gemeinde von Schloss Holte-Stucken brock Johann Braun sagte mir anfangs
April 2006:
„Wir
wollen keine Parallelgesellschaft in Deutschland bilden, deshalb schicken wir
unsere Kinder auch in die staatliche Schule. Jedoch als Eltern wollen wir in
ethischen Fragen das Sagen haben. Die Kinder sind ein Geschenk Gottes für uns.
Wir wollen die Verantwortung innehaben, die Kinder nach biblischen ethischen
Prinzipien zu erziehen. Die Schule soll den Kindern das Wissen vermitteln, sie
bilden und ausbilden, aber nicht unseren Kindern ihre ethische Vorstellung in
Fragen der Sexualität aufzwingen.“
Die
Bundesgeschäftsstelle der EFG hat sich von den baptistischen Schulverweigerern
distanziert.[125] Wer diese Gruppen
ausgrenzt, verrät seine eigenen Wurzeln, weil die russlanddeutschen Baptisten
den moralischen Prinzipien von Gerhard Oncken treu geblieben sind. Jedoch dank des
unermüdlichen Einsatzes des Präsidenten des Bundes der EFG, Siegfried Großmann,
konnte doch noch etwas Verständnis für diese Baptisten „von gestern“ – wie sie
bezeichnet werden – vermittelt werden. Es wäre besser, wenn unsere Pastorenkollegen
sich zu der Frage der Schulverweigerung nicht geäußert hätten, allein deshalb,
weil das Phänomen sowieso außerhalb unserer Bundesgemeinschaft in Erscheinung
getreten ist. Und wenn es doch zu Stellungnahmen in der Presse kommt, sollten
sie aus seelsorgerlichen Gründen mit Vorsicht und Umsicht formuliert werden. Die
meisten russlanddeutschen Baptisten haben die öffentlichen Erklärungen der
Geschäftstelle und der Pastoren als Verrat empfunden und sich sehr abwegig dazu
geäußert.[126]
Einer
der deutschen Väter der Schulverweigerer fragte mich:
„Was,
wenn diese Pastoren unter der Herrschaft des Nationalsozialismus und Kommunismus
so in aller Öffentlichkeit gegen uns aufgetreten wären? Es hätte uns das Leben
gekostet, man hätte uns geköpft, während diese ‚Staublecker’ (gar nicht nett,
HH) sich bei den Nazis und Kommunisten beliebt gemacht hätten“.
Die
Äußerung des Familienvaters war selbst für mich ungewöhnlich. Ja, und diese Menschen
schotten sich immer mehr von anders denkenden Glaubensgenossen ab.[127].
Ich
habe den Eindruck, dass alle deutschen Baptisten vergessen haben, dass die russlanddeutschen
Baptisten die Folge der Saat von Gerhard Oncken sind. Sie sind seine Urenkel. Sie
leben nach wie vor nach seinen rigiden ethischen Prinzipien mit Ausnahme der
Tabakpfeife, die sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht von ihm übernommen
haben und nicht rauchen. Sie haben auch nicht die semikalvinistische Theologie
von Oncken kontinuierlich gepredigt. Sonst aber sind sie wirklich des „lieben
Bruder Gerhard Onckens Kinder“, nämlich die „ewig Gestrigen“. Unser
Bund der EFG in Deutschland ist eine heterogene christliche Gemeinschaft. Wir
haben unter uns Christen vom fundamentalistischen bis hin zum liberalen
Spektrum alles, und wir sollten die evangelikalen Baptisten unter uns und
außerhalb des Bundes keineswegs ausgrenzen.[128]
Wie
haben die russlanddeutschen Baptisten auf die Position des Bundes EFG und das Verhalten
seinerseits reagiert? Sie haben sich in ihr Milieu zurückgezogen und sind zurzeit
nicht für einen Bundesbeitritt zu haben. Es ist nämlich so, dass Menschen dazu
neigen, im Angesicht persönlich empfundener Gefahren die eigene Gruppe nach
außen hin abzuschotten.[129]
Interessanterweise
fühlen sich manche russlanddeutschen Baptisten für diverse Missstände innerhalb
der Baptistengemeinschaft verantwortlich, nämlich auch für die Fremdenfeindlichkeit
vieler deutscher Baptisten. Fremdenfeindlichkeit jedoch widerspricht dem
menschlichen Anstand und ist in einer globalisierten Welt politisch
kontraproduktiv.[130] Diese
Gesinnung sollte auch auf den Umgang mit den russlanddeutschen Baptisten ausgedehnt
werden.[131] Der Prozess der
Integration geht weiter, und in den nächsten fünfzig Jahren werden auch sie
gänzlich in Deutschland integriert sein; alles braucht seine Zeit.[132]
Man
darf aber auch nicht im Ernst annehmen, dass eine Reihe von russlanddeutschen
Baptisten, die förmlich die Hölle hinter sich gelassen haben, es zulassen
werden, dass ihre Kinder in den deutschen Schulen im Sexualunterricht ermutigt
werden zu masturbieren. Sie haben sich dem kommunistischen Regime in Glaubensfragen
nicht gebeugt, und sie werden sich in ethischen Fragen dem deutschen
Schulcurriculum nicht beugen, meinte einer der Teilnehmer am
WDR-5-Stadtgespräch in Paderborn am 18. März 2005.[133].
Einige
ihrer Großeltern wurden aus Deutschland nach Russland deportiert. Sie widerstanden
nachweislich dem Nationalsozialismus, und nun sollen sie sich den Missständen
an den deutschen Schulen beugen? Diese Hoffnung sollten wir aufgeben und mit viel
Verständnis ihnen begegnen. Schade sicherlich, dass ausgerechnet der Enkel von
Konrad Adenauer, der Landrat von Osnabrück, Sven-Georg Adenauer (CDU), diese
Baptisten aufruft, zurück nach Russland zu kehren.[134]
Evelyn Thöne hat Recht, indem sie schreibt: „Vorurteile gegen Russlanddeutsche
und Baptisten werden durch die Vorgehensweise der Behörden verstärkt:
Ausgrenzung statt Integration“.[135]
Adenauer müsste wissen, dass diese Baptisten die meisten Kinder haben, und
Deutschland hat doch ein entsetzliches Defizit an Kindern oder nicht?[136]
Die
meisten russlanddeutschen Baptisten teilen die Entscheidung der
Schulverweigerer nicht. Ich bewundere sie aber dennoch. Wo haben wir heute noch
die prinzipientreuen Christen in Deutschland? Ich würde den baptistischen
Schulverweigerern einen anderen gangbaren Weg empfehlen, aber sie nie
verurteilen oder mich von ihnen abgrenzen, weil sie das, was sie tun, aus
christlicher Überzeugung tun.[137]
Der
Fall der Schulverweigerer stellt die deutschen Christen vor die kontroverse
Frage: inwieweit sie überhaupt noch Respekt vor religiösen Überzeugungen haben?
Die Schulverweigerer setzen sich für ein anderes Schulcurriculum ein. Das ist vielleicht
(aber nur vielleicht) nicht das, was wir uns wünschen würden. Nichts desto
trotz, sind ausgerechnet sie die wenigen Baptisten unter uns, die bereit sind,
für ihre Überzeugungen ins Gefängnis zu gehen. Diese Gangart darf man
kritisieren, aber man darf diese Christen nicht ausgrenzen. Immerhin gibt es an
vielen Orten Deutschlands weit mehr russlanddeutsche Baptisten als im Bund der
EFG. Es könnte die Stunde kommen, dass die kommenden Generationen von ihnen
noch lernen werden, wie man für christliche Prinzipien kämpft und gewinnt. Man
muss sich keine Illusionen machen - die deutsche Demokratie ist immer noch
nicht vollkommen. Wir gewähren homosexuellen Paaren zu heiraten, Kinder zu
adoptieren; aber wir beschimpfen die Schulverweigerer als Fundamentalisten. Mit
welchem christlichen und moralischen Recht, frage ich mich, tun wir das?[138]
Gravierend
unterscheidet die deutschen Christen von den russlanddeutschen die Frage der
Pietät, wie ich bereits ausgeführt habe. Der Baptismus im zaristischen Russland
und in der ehemaligen Sowjetunion war eine Bibelbewegung. Wenn man von der
Bibeltreue sprach, meinte man, man nehme die Bibel ernst. Jesus Christus ist
der Weg, die Wahrheit und das Leben und die Bibel der Wegweiser dahin. Darin
besteht ihre Unfehlbarkeit und Authentizität. Hält man sich nicht an diesen
Wegweiser, verfehlt man das Ziel. Der ehemalige Generalsekretär des Rates der
Gemeinden der EChB, sprich „Reformbaptisten“, formulierte die Haltung aller
Baptisten der ehemaligen Sowjetunion zur Bibel folgendermaßen:
„Wir
betonen die uneingeschränkte Autorität der Heiligen Schrift und die Gottheit Jesu
Christi. Was uns von dem Allunionsrat der EChB-Gemeinden trennt, ist einzig und
allein die Frage des Gehorsams den Trägern der staatlichen Gewalt gegenüber nach
Röm 13“[139].
So
einfach ist das für diese Christen. Darum ist die Bibelkritik für sie nichts
anderes als die Kritik an dem Wegweiser, an der Autorität der Heiligen Schrift,
ja, auch an der Gottheit Jesu Christi, wenn die Bibelkritik die
Jungfrauengeburt, die Auferstehung und den großen Missionsauftrag Christi in
Zweifel zieht.[140]
Heinrich
Derksen schreibt:
„Die Aussiedlergemeinden wachsen, weil sie eine konservative
Haltung zur Bibel haben. Für die Aussiedler
ist die Bibel das irrtumslose Wort Gottes. Die Bibel ist maßgebend und
das Fundament in allen Fragen des Lebens. Die Furcht etwas zu versäumen, was
die Bibel von einem rechtschaffenen Christen erwartet, treibt manche russlanddeutsche
Christen leider auch in die Gesetzlichkeit. Die Hochachtung vor der Bibel
motiviert die Aussiedler, sich zu klaren Werten und Maßstäben zu bekennen.“[141]
Es
können keine Zweifel aufkommen, dass die russlanddeutschen Baptisten in der Theologischen
Fachhochschule des Bundes der EFG in Deutschland eine Gefahr für die Bibeltreue
sehen, weil viele von ihnen meinen, diese Hochschule sei quasi gezwungen, die
historisch-kritische Methode für die Bibelauslegung als Alpha und Omega zu erklären.[142]
Dass
die Bibel maßgebend und das Fundament in allen Fragen des Lebens ist, ist wohl
für alle deutschen Freikirchen unumstritten. Dennoch unterscheiden sich
russlanddeutsche Baptisten von den deutschen, weil, wie ich ausführte, sie
einen anderen kulturellen Hintergrund (s.o.) haben.
Die
m. E. unseligen Spaltungen im Weltbaptistenbund werden leider nicht dazu beitragen,
dass eine gesunde Integration der russlanddeutschen Baptisten in Deutschland möglich
sein wird. Die Southern Baptist Convention (SBC) hat sich als erste vom
Weltbaptistenbund getrennt, dann folgte der Baptistenbund von Kasachstan, und die
Leitung des Bundes von Kirgisien ist drauf und dran, eine ähnliche Entscheidung
zu treffen[143]. Andere Bünde werden
ihrem Beispiel folgen, wie ich prognostiziere. Der Grund steht fest: die Bibelkritik,
Frauenordination und Billigung von homosexuellen Praktiken.[144] Nun
geht es gar nicht mehr um die Frage, ob die russlanddeutschen Baptisten
Fundamentalisten seien oder nicht. Diese Frage habe ich mit dem Hinweis auf
Gerhard Oncken hoffentlich gelöst. Es werden die ethischen Belange der
russlanddeutschen Baptisten sein, die zu Polarisierungen innerhalb dieser
Gruppen führen werden.[145]
5. Schlussfolgerungen
Wie
früher in der ehemaligen UdSSR helfen die besonderen Umstände russlanddeutschen
Gemeinden in Deutschland ihre Identität und die Kultur ihrer Eltern zu
bewahren.
Angesichts
bereits längerfristig dominierender Faktoren, wie etwa die Ankunft einer anderen
sozialen Gruppe der Russlanddeutschen (welche durch mehr gemischte Familien, in
denen mindestens ein Mitglied kein Deutscher ist, sowie die allgemeine Tendenz
zur Sympathie mit der russischen, als mit der deutschen Kultur und die
zunehmend säkulare Haltung gegenüber dem Glauben - Kirche und Gemeinde mit
ihren sozialen und materiellen Hilfeleistungen spielen keine große Rolle - sich
von den vorangegangenen Immigrationswellen unterscheidet); die boomende
Kommunikations-, Kultur- und Medienlandschaft von Aussiedlern, die mit Russland
stark vernetzt ist, kann man sich vorstellen, dass die russlanddeutsche Kultur
(eine gemischte Kultur aus alten deutschen und russischen Bestandteilen) in
Deutschland mindestens noch drei weitere Generationen existieren wird.
Der
deutsche Baptistenbund sollte die Entwicklung der russlanddeutschen Baptisten
nicht mit Argwohn beobachten, sondern ohne Vorurteile ihnen helfend, ermutigend
zur Seite stehen und einen Dialog mit ihnen suchen[146].
Die Integration dieser Baptisten in den Bund der EFG will – so denke und
empfinde ich - keiner mehr. Die Pastoren Dr. Günther Wieske, Viktor Krell und
andere Kollegen haben alles in ihren Kräften Stehende getan, um sie in unseren
Bund zu integrieren. Das ist keinem so richtig gelungen. Wir sollten nun nicht
noch mehr Schaden anrichten und sie ächten, falls sie eine lose Zusammenarbeit
mit der SBC anstreben werden. Diese Zusammenarbeit könnte allein an der Frage
der Gewaltlosigkeit scheitern. Das ist der Grund, warum ich den Erfolg noch für
unrealistisch halte. Gott hat mit jedem Christen und jeder Gemeinde einen Plan,
den soll Er doch auch ausführen. Lasst uns staunen, was Er mit uns allen noch
anstellen wird.
6. Anhang
Ende
der 80-er Jahre kamen russlanddeutsche Familien in den kleinen Ort Issum am
Niederrhein, angeworben durch die Firma Ophardt, die Arbeitsplätze und
Unterkünfte anbot.
Bei
der Firma arbeitete ebenfalls das Ehepaar Scharnowski, Mitglied der EFG
Kamp-Lintfort, und so ist es erklärlich, dass schnell ein Kontakt zu den
russlanddeutschen Baptisten hergestellt wurde und sie natürlich die EFG in
Kamp-Lintfort kennen lernten.
Herzlich
wurden sie aufgenommen. Etliche Ehepaare (z.B. Gerd und Betty Bluhm, Gerd und
Ingrid Baumann und andere) kümmerten sich rührend um die neuen Geschwister und
halfen, wo sie nur konnten, z.B. bei Behördengängen, beim Beschaffen von Möbeln, in Krankheitsnöten, beim Erlernen von
Haushaltsführung in modernen westlichen Haushalten und vieles mehr.
Hanna
Freitag, die Ehefrau des damaligen Pastors in Kamp-Lintfort, Heinz Freitag, nähte
mit den russlanddeutschen Frauen 150 Schürzen, die auf der Bundeskonferenz in
Münster verkauft werden sollten zugunsten der Männerarbeit. Bei diesen Treffen
wurden viele Kochrezepte und Tipps aus der westlichen Küche weitergegeben und
gern angenommen.
Schließlich
wurden am 18. Februar 1990 19 Erwachsene mit 26 Kindern in die Gemeindefamilie
aufgenommen.
Jakob
Janzen, der Wortführer der Gruppe, war des Öfteren Gast bei uns am Lerchenweg,
und wir konnten gemeinsam Dinge bedenken und zusammen beten.
Pastor
Heinz Freitag bemühte sich ebenfalls sehr, die neuen Geschwister zu
integrieren, indem Jakob Janzen im Rahmen der Bibelstundenreihe Kirgisien, das
Herkunftsland uns vorstellte, dazu Sitten und Gebräuche der Bewohner und die
Rolle der Christen in der ungläubigen Bevölkerung.
Ferner
schaffte die Gemeinde neue Liederbücher mit dem Liedgut der Russlanddeutschen
an. Mit ihren Liedern konnten sie manchen Part im Gottesdienst übernehmen, dazu
kam manchmal die Wortverkündigung durch Jakob Janzen, und gebetet wurde im
Gottesdienst nur noch im Stehen. (Ich als Frau des damaligen Gemeindeleiters
trug in ihrem Beisein, sprich: Gottesdienst oder Bibelstunde, keine langen
Hosen).
Bei
der Weihnachtsfeier der Sonntagsschule wurden die Kinder der Russlanddeutschen
bei ihren Darbietungen besonders honoriert.
Doch
bald merkten wir, dass das alles nicht genügte, und so wurde ihnen das Gemeindezentrum
an den Sonntagnachmittagen für ihre Gottesdienste – meistens in russischer Sprache
– zur Verfügung gestellt.
Pastor
Heinz Freitag, der eher zu den Konservativen in unserer Bundesgemeinschaft zählen
dürfte, war und wird von ihnen anerkannt, was sich darin zeigt, dass sie ihn
zum Verkündigungsdienst in ihre jetzige Gemeinde in Geldern eingeladen haben
und auch vereinzelt an seinen Freizeiten in Stokershorst regelmäßig teilnehmen.
Damit
waren aber die Stolpersteine nicht ausgeräumt.
Wenn
Sonntagsschulmitarbeiterinnen am Sonntag im Minirock vor die Gemeinde traten
oder die Jugendgruppe während der Zeltmission die Abendveranstaltungen mit
einem Sketch einleitete, so muss das ihr Missfallen erregt haben.
In
der Zeltmission vom 21. bis zum 30. September1990 mit Bruder Reinhard Lorenz –
ein Mann extra für die Jugend sollte es sein – fand am Sonntag, den 23.
September ein Filmabend mit dem Film
„Gejagt durch Amsterdam“ statt.
Das
war zu viel. Seit dieser Veranstaltung wurde die gesamte Gruppe bei uns nicht
mehr gesehen.
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[1] Vgl. Ingeborg Fleischhauer. Die Deutschen im
Zarenreich. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1986. Boris Meissner,
Alfred Eisfeld (Hrsg.) Der Beitrag der Deutschbalten und der städtischen
Russlanddeutschen zur Entwicklung des Russischen Reiches 1850-1917. Köln:
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[2] Vgl. „Vospominanija ssyl'nogo“, in: Materialy k
istorii i izutscheniju russkogo sektantstva i raskola, Band 1, hrsg. von V.
D. Bontsch-Bruevitsch, St. Petersburg 1908, S. 1-24.
[3]
Daniel Heinz schreibt, Pawlow „soll sich im Laufe seines Lebens an die 25
Sprachen und Dialekte angeeignet haben“. In: Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XIII, (2001) Spalten 1131-1135.
[4] H. Hartfeld: „V. G. P. Russland“, in: Sie folgten
Jesus nach, hg. von G. Wieske und H. Löwen, Bornheim: Pulsverlag 1999, S.
72-81. Hier S. 73.
[5] Vgl. Daniel Heinz: „Pavlov, Vasilij G.“ in: Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Copyright
© 2005 Verlag Traugott Bautz, Band XVIII (2001). Spalten 1131-1135. Hier: Sp.
1131f.
[6] Hermann Hartfeld: „Freiheit und Gesetzlichkeit der
russlanddeutschen Christen“, in: Gemeinde,
9/2002, S. 6.
[7] Vgl. http://www.francke-halle.de/main/con_pdf/Pietismus%20%20Kurzversion-1.pdf
Stand 18.02.2006. Art. „Pietismus,
religiöses Amt und soziale Disziplin. Die Drangsal“. Von Christoph Matthäus Seidels. Der Autor
schreibt unter anderem: „Darüber hinaus zeigen die Bemühungen dieser Pastoren,
inwieweit die Kontroverse um die Pietisten der 1690er Jahre die Diskussion um
die Verdienste und Unzulänglichkeiten verschiedener Typen der Kirchendisziplin
verschärfte. Zur Illustration dieser Phänomene und Prozesse befasst sich dieser
Aufsatz mit Christoph Matthäus Seidel und seiner Gemeinde in Wolkenburg, etwas
zwanzig bis dreißig Kilometer westlich von Chemnitz. Um die Einhaltung der
Kirchendisziplin sicherzustellen, versuchte Seidel die Mitteldinge, vor allem
Tanzen und Musizieren, zu unterdrücken“. Genau derartige Kirchendisziplin wurde
im 20. Jh. in den russlanddeutschen Baptistengemeinden praktiziert. Vgl. auch
Artikel von Dr. Jürgen Gröschl, “Die Beziehungen des Hallischen Pietismus zu
Russland und zum Baltikum“. Leipzig 2005.
[8] Vgl. John A. Toews,
A History of the Mennonite Brethren
Church: Pilgrims and Pioneers.
Fresno: Board of
Christian Literature of Mennonite Brethren Churches, 1975. S. 366.
[9]
Christian Eyselein, Russlanddeutsche Aussiedler verstehen.
Praktisch-theologische Zugänge. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 2006,
S. 196. Die Zahl „zwei Millionen Mitgliedern“ ist überdimensional übertrieben.
Der Allunionsrat der EChB in der ehemaligen Sowjetunion gab die Zahl seiner
Mitglieder mit höchstens 500 000 an.
[10] Vgl. „Sembat Bagdasarianz. Nachruf“. Der Autor gibt
seine Initialen mit J.L. an, verschweigt uns aber seinen Namen.
[11] Daniel Heinz: „Pavlov, Vasilij G.“, a.a.O. Vgl. auch:
„Sembat Bagdasarianz. Nachruf“. In: Der Schweizer Evangelist, Zürich.
Nr. 17, 49. Jahrgang vom 25. April 1942 und Nr. 18. 49. Jahrgang vom 3. Mai 1942.
[12] Mark Sidwell: “The Russian Baptists: A Fundamentalism File Research Report”. First Issued: 2/18/02. J.S. Mack Library. Bob Jones
University. USA. Ich bin nicht so sicher, dass Sidwell in seiner Bewertung des
russischen Baptismus korrekt ist. Fundamentalismus war dem russischen Baptismus
weitgehend fremd, obwohl man gern über die Fundamente des Glaubens sprach.
Unter Einfluss von Mazaev hat der russische Baptismus sein Glaubensbekenntnis
1997 revidiert und unter Einfluss des Pietismus arminianische Nuancen stark
betont. Hier
ein Auszug: „Salvation depends from man, will he be saved through faith (Acts 2:40-41, Eph. 2:8) or rejecting the Word of God will he
make himself unworthy of eternal life (Acts 13:46). Man comes to
believe and is revived, that is becomes a participant in Christ, once
enlightened and tastes of the heavenly gift, becomes a participant of the Holy
Spirit and tastes the good God’s Word and the strength of the future lifetime,
will reach eternal life only in that case, if the beginning life is firmly
preserved (kept) to the end. (Ezek. 18:24, Heb. 3:14, 6:4-6, 10:38-39)” In der
Präambel wird Pawlow mit keinem Wort erwähnt, jedoch der Prediger Oncken: “The systematic theology of the Evangelical
Christian-Baptists was worked out on the foundation of the Bible. The Union of
Churches EC-B developed on the Eurasian landmass. From time to time, they
republished their statement of faith, which was based on the text written in
the last Century by the Baptist preacher E. G. Onken. So, in 1906 the statement
of faith of the EC-B edited by the chairman of the All-Russian Union of
Baptists, D. I. Mazaev, was published. In 1928, a re-statement edited by the
chairman of the All-Union Baptists (AUECB), N. V. Odinstsov”.
[13] Vgl. Boris Meissner, Alfred Eisfeld (Hrsg.) Der
Beitrag der Deutschbalten und der städtischen Russlanddeutschen zur
Modernisierung und Europäisierung des Russischen Reiches. Köln:
Wissenschaft und Politik, 1996.
[15] Gerd Stricker: „Der Stählerne und sein
Schreckensregime“. In: Evangelische Nachrichtenagentur idea. Freitag 7.
März 2003, 13:30 PST.
[16] Vgl. "Delo"
mitropolita Veniamina (Petrograd, 1922g.). Moskva 1991 und ALEKSIJ II: DEYaNIE YuBILEJNOGO OSVYaSchENNOGO ARHIEREJSKOGO SOBORA RUSSKOJ
PRAVOSLAVNOJ TsERKVI O SOBORNOM PROSLAVLENII NOVOMUChENIKOV I ISPOVEDNIKOV
ROSSIJSKIH XX VEKA. Moskva, Hram Hrista Spasitelya,
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[17] Gerd Stricker: „Der Stählerne und sein
Schreckensregime“. In: Evangelische Nachrichtenagentur idea. Freitag 7.
März 2003, 13:30 PST.
[19] Vgl. P. Wiebe und L. Sennikowa: „Der sibirische
federale Kreis (Center von Novosibirsk). Religion und Bildung. Die Verfolgten
für den Glauben: Über das Schicksal deutscher christlicher Gemeinden von Gebiet
Omsk in den Jahren von 1950 bis 1980.“ Auf der russischen Internetseite
Rambo.ru: http://www.fo-sibirski.ru/about/clause/119/120711 Stand 14.01.2008.
[20] http://de.wikipedia.org/wiki/Glawnoje_Polititscheskoje_Uprawlenije
[21] Detlef Brandes: “Von den Verfolgungen im Ersten
Weltkrieg bis zur Deportation.“ In: Gerd Stricker (Hrsg.): Deutsche Geschichte
im Osten Europas. Russland. Berlin: Siedler Verlag 1997, S. 181.
[22] Vgl. Religionsgesetzgebung. Moskau:
Rechtswissenschaftliche Literatur 1971, S. 83-97.
[23] Vgl. Julia Hildebrandt, Heinrich Klassen und Gerhard
Woelk, (Hrsg.) Aber wo sollen wir
hin. Briefe von Russlandmennoniten aus den Jahren ihrer Gefangenschaft,
Verbannung und Lagerhaft in der Sowjetunion. Frankenthal: Verlag
Hirtenstimme, 1998, S. 32-33.
[24] "Хроника текущих событий" (Die Chronik
der laufenden Ereignisse, New York: Verlag Chronik, Nr. 35, S. 15), Нью-Йорк,
издaтельство "Хроника" (ХТС), 35, с. 15; *(Archiv Samisdat des
Radio „Freiheit“, München (AS) Nr. 871, k, S. 32, Band 15) Архив Самиздата Радио
"Свобода", Мюнхен, (АС), № 871, к, с. 32 (т. 15).
[28] Segej Nikolskij:
«Kak w Sowetskom Sojuse potschti postroili “Prawoslawny Vatikan”. Auf der Internetseite: http://ts.omnicom.ru/2006/12/8.html Stand: 01.02.2008.
[29] Segej Firsow: „Kompromiss wo imja spasenija zerkwej“.
(Ein Kopromiss zur Rettung der Kirche) In: Prawoslawnoje informationnoje
Agentstwo. (Russisch-Orthodoxe Informationsagentur). 26. Mai 2004.
[31] Архив Самиздата Радио "Свобода". Мюнхен.
(Verdeutscht: Archiv des Samisdat des Radio „Freiheit“ in München). (АС)
№ 770, с. 123; № 771, с. 18 (т. 14). Verdeutscht: Band 14, Nr. 770, S. 123; Nr.
771, S. 18.
[32] Vgl. jedoch Gerd
Stricker: „Russische Freikirchen im Rückblick“. In: Zeitschrift Glaube in
der 2. Welt. 13. Januar 2002.
[34] Hier sei verwiesen z.B. auf die Weihnachtsbotschaft des Patriarchen
Russlands und Mitropolit vom Gebiet Moskau Sergi (Патриарший местоблюститель Сергий,
митрополит Московский. Ульяновск 13 декабря 1942 года).
[36]Ukaz Prezidiuma Verchovnogo Soveta RSFSR. 0 vnesenii
izmenenij i dopolnenij v postanovlenie VCIK i SK RSFSR ot 8 aprelja 1929 goda,
“O religioznych objedinenijach", in: Vedomosti Verchonogo Soveta RSFSR,
XIX, 1975, Nr. 572, S. 487-491, vom 23. Juni 1975.
[37] Bis auf eine Erwähnung in der staatlichen Zeitung:
Izvestija, 31.1. 1976.
[38] Ausnahmen: Neue Zürcher Zeitung, 19. 11. 1975; Radio
Liberty, Referativnyj Bjulleten', Nr. 13, 1. 10. 1975, S. 10.
[39] Vgl. Doklad general'nogo sekretarja VSEChB A. V.
Kareva 0 žizni i dejatel'nosti Sojuza evangel'skich christian-baptistov v SSSR
[Referat des Generalsekretärs des Allunionsrates der
Evangeliumschristen-Baptisten (AREChB).
A. W. Karew über das Leben und die Tätigkeit des Bundes der
Evangeliumschristen-Baptisten in der UdSSR], in: Bratskij vestnik,
6/1966, S. 15-36).
[40] Die Statuten der Evangeliumschristen und Baptisten
betonten stets die Unabhängigkeit der Ortsgemeinden. Sie waren jedoch weit fern
von der Praxis und Realität. Vgl. „Ustav Sojuza evangel'skich
christian-baptistov v SSSR”, in: Bratskij vestnik. 6/1966, S. 50-S3.
[41] Vgl. Boris Meissner, Russland unter Chruschtschow.
München, R. Oldenbourg, 1960. 8vo. XV, 699 S. OLwd (St.a.Vorsatz).
(Forschungsinstitut der deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik.
Dokumente und Berichte, 15).
[42] Julia Jakuschewa: Referat „Baptismus in Russland“.
Siehe: 2.3 Die Situation der russischen
Baptisten Ende des XIX und XX Jh. Staatliche Universität für Führungs- und
Personalkräfte. Das Institut der Soziologie und der gesellschaftlichen Querverbindungen.
Moskau 2002.
[43] Vgl. “International Religious Freedom Watch”.
Internetseite: http://www.internationalreligiousfreedomwatch.org/archives/2005-11-11.htm. Stand: 22.01.2008. Ebenso: „ Swetilnik“. http://www.biblelamp.ru/news/?id=200511154. Stand 22.01.2008.
[44] Ebenda. Vgl. Michail Newolin: „Das Schisma innerhalb
der baptistischen Bewegung in der UdSSR
zwischen den Jahren 1959-1963.” In: Almanach.
Nr. 9. Moskau: Verlag „Schandal“ 2005.
[45] Vgl. Eugen Voss:
“On the Situation of the Christians in the Soviet Union - An Analysis of New
Materials”. In: Eastern Europe
(07/1969). (Osteuropa. Nr. 7/1969.)
[46] Vgl. Mark Smirnov: „Dvulikij Iljitsch“. Internetseite: http://www.portal-credo.ru portal-credo.ru Stand
22.01.2008.
[47] Vgl. Протоиерей Владислав Цыпин: “Русская Православная Церковь в период
Хрущевских гонений“. In: История
Русской Церкви, Т. IX. Deutsch: Vladislav Züpin: „Russisch
Orthodoxe Kirche in der Zeit der Verfolgung
unter Nikita Chruschtschow“. In: Die Geschichte der Russisch Orthodoxen
Kirche, Band IX.
[48] Vgl. Dr. Karl Stumpp: Die Russlanddeutschen.
Zweihundert Jahre unterwegs. Stuttgart: Landsmannschaft der Deutschen aus
Russland, 1989. Vgl. „Vospominanija ssyl'nogo“, in: Materialy k istorii i
izutscheniju russkogo sektantstva i raskola, Band 1, hrsg. von V. D.
Bontsch-Bruevitsch, St. Petersburg 1908, S. 1-24.
[49] Vgl. „Warum können so viele Baptisten nicht
zusammenkommen? In Deutschland gibt es fast 400 000 Baptisten, aber nur 85 000
gehören zum BEFG“, in: 097vielebaptisten (rös/wp) – spektrum. Mit der Zahl 400
000 wurde unwissentlich extrem übertrieben, aber sonst ist der Inhalt des
Berichts wissenschaftlich korrekt.
[50] Vgl. Hermann Hartfeld, Heimkehr in ein fremdes Land, Wuppertal: Brockhaus Verlag,
1986. Damals sorgte das Buch für eine Furore unter den russlanddeutschen
Baptisten. Der Vorstand der Vereinigung, zu der das Missionswerk Friedensstimme
affiliiert ist, erteilte mir Predigtverbot in allen unter seiner Jurisdiktion
unterstehenden Gemeinden. Das Ziel des Buches war jedoch aufzuzeigen, wieso
sich die Russlanddeutschen so fremd im Land ihrer Vorfahren vorkamen und wieso
die russlanddeutschen Baptisten so fremd für die hiesigen Baptisten waren.
Heute wäre das Buch viel besser aufgenommen und verstanden worden. 1986 sagte
man mir, ich hätte es in 25 Jahren schreiben sollen. Vgl. auch ähnliche
Erlebnisse von anderen „Heimkehrern“ in folgenden Romanen und Berichten
beschrieben: Chinua Achebe Heimkehr in ein fremdes Land. Aus dem
Englischen von Susanne Koehler Frankfurt
am Main: Suhrkamp. Erschienen: 18.09.2002. Marita Krauss Heimkehr in ein
fremdes Land. Geschichte der Remigration nach 1945. München: C. H. Beck
Verlag, 2001. Gudrun Tempel, Verwandtenbesuch : Heimkehr in ein fremdes Land.
Gütersloh: Bertelsmann, Stuttgart : Europ. Bildungsgemeinschaft, Wien: Buchgemeinschaft
Donauland, Berlin, Darmstadt, Wien : Dt. Buch-Gemeinschaft, 1973; http://www.owi-projekt.de/fz9-spaetaussiedler.php Art. „Ausreise als Spätaussiedler heute – Heimkehr in
ein fremdes Land“. Stand 03.01.2006.
[51] Vgl. H. Pfandl. (1995):
„Einige Überlegungen zur postemigrativen Erstsprachentwicklung von Emigranten
mit Russisch als dominanter Sprache“. In: Mitteilungen für Lehren slawischer
Fremdsprachen. Heft 60, S. 18-28.
[53]
http://www.linse.uni-essen.de/kuntermund_loewenmaul/etymologie_html/woerter/dirne/dirne.htm
[54] Vgl. Rupprecht S. Baur/
Chlosta, Christoph/ Krekeler, Christian/ Wendereott, Claus: Die unbekannten
Deutsche. Ein Lese- und Arbeitsbuch zu Geschichte, Sprache und Integration
russlanddeutscher Aussiedler. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag.
Hohengehren 1999.
[55] Vgl. Katharina Meng: Russlanddeutsche
Sprachbiografien. Untersuchungen zur sprachlichen Integration von
Aussiedlerfamilien. ISBN: 3-8233-5151-6- Tübingen: Narr, 2001. S. 441-479. Teresa
Dederichs. "Weltansicht". Ein semantisch-konnotativer Vergleich
zwischen westdeutschen und russlanddeutschen Jugendlichen. Münster/New
York: Waxmann 1997.
[56] http://www.owi-projekt.de/fz9-kulturschock.php Stand 03.01.2006. Astrid Kaiser:
„Ostaussiedler im Kulturschock“. In: Hessische Lehrerinnen- und
Lehrerzeitung. Jg. 43, Heft 2, (1990) S. 9-11. Annekatrin Mendel: „Psychoanalytische
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Regina (Hg.): Forschungsfeld Aussiedler. Ansichten aus Deutschland.
Frankfurt am Main usw.: Peter Lang, 1996 (= Europäische Migrationsforschung,
Bd. 1) S. 3-9.
[57] http://www.wdr.de/themen/politik/nrw01/parallelgesellschaft/integrationsprobleme/index.jhtml#top. Stand vom 23.12.2004. Urs Zietan:
„Integration als Chance“.
[58] Vgl. eine sehr
interessante Lektüre von Norman E. Saul, “The Migration of the Russian-Germans
to Kansas”, in: Kansas Collection. Kansas Historical
Quarterlies, Spring, 1974 (Vol. 40, No. 1), S. 38-62.
[59] Vgl. Beiträge „Parallelgesellschaften?“ In: Aus
Politik und Zeitgeschichte (APuZ 1-2/2006). Leon de Winter: „Niederlande,
Vor den Trümmern des großen Traums“, in:
Die Zeit, Nr. 48, 2004.
Manfred Schneidet: „Die Aliens dichten wie wir selbst. Alle reden von
der Parallelgesellschaft. Aber aus welchem Universum stammt sie? Über aktuelle
Wahnheimsuchungen der politischen Sprache“, in: Frankfurter
Rundschau, 6.12.2004. Andreas Öhler: „Parallelgesellschaft. Ein Modewort? Verheerender
Kampfbegriff“, in: Rheinischer Merkur, Nr. 20,
19.05.2005.
[60] Eine
Anpassung an die russlanddeutsche Mentalität hätte verheerende Folgen für die
deutschen Baptisten gehabt. Vgl. Anhang: Anneliese Scheibig „Erfahrungen der
EFG Kamp-Lintfort mit russlanddeutschen
Geschwistern“.
[61] In Russland war die Kopfbedeckung der Frau kulturell
und religiös durch die Russisch-Orthodoxe Kirche bestimmt. Vgl. Deutsche Kolonien an der Wolga,
Pleve, Moskau 1998.Ebenso: Odesskije Nemzi 1803-1920. Plesskaja-Zebold,
Odessa 1999. Beide Bücher sind in Russisch erschienen und beschreiben die
Sitten, Gebräuche und die Mentalität der Russlanddeutschen schlechthin. Diese
Bücher sind wissenschaftlich von großer Relevanz.
[62] Vgl. Hermann Hartfels: Referat. „Wie eine Erweckung
zu einem Völkersegen wurde.“ Jubiläumstreffen
am 9. Juni 1984 in Lage.
[63] Vgl. S. Müller, (1992): Mennoniten in Lippe. "Gottesvolk unterwegs zwischen Verfolgung und
Verführung". Milieustudie in einer ethnokonfessionellen Gemeinschaft
rußlanddeutscher Aussiedler. Diss. Bielefeld.
[65]Bericht: „Kriminell und nicht integrierbar? -
Russlanddeutsche in der Provinz“,
in: Bericht von Report Mainz vom 17. November 2003. Vgl. Jens
Meyer-Odewald: „"Gorbatschow-Village"
in Cloppenburg“, in: Hamburger Abendblatt, Sonntag, 8. Januar 2006.
[66] Vgl. http://www.burks.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?p=27400& Wenn Leute, die mit nichts oder wenig
hierher kommen, plötzlich ein Haus bauen, wächst das Misstrauen. Aber wie
können die Leute bauen? Diese Frage haben wir oben bereits beantwortet.
[69] Vgl. Landsmannschaft der
deutschen aus Russland Sonntag, 8. Januar
2006. „Donau-Anzeiger“ vom 04. 03. 2005:
„… Anna Eder kritisierte in ihrer
Ansprache den Neid und die Vorurteile auf unserer Seite. Bei näherem Hinsehen,
so Eder, erwiesen sich diese Menschen mit ihren genuin deutschen Wurzeln als
äußerst fleißig und sparsam, und nur dadurch kämen sie innerhalb kurzer Zeit zu
einem eigenen Häuschen“.
[71] Scott
McCormack und Heinrich Wefing: Wie viele Zuwanderer aus dem Osten verträgt die
Republik? Eine Ortsbesichtigung und ein Standpunkt. „Für mich sind das keine
Deutschen“. Amerikaner gehen, Russlanddeutsche kommen: Im Hunsrück blüht der
Neid“. In: Die Zeit vom
8.3.1996, S. 4.
[72] Vgl. Carine Clément und Denis
Paillard: “Zehn Blicke auf die russische Gesellschaft“, in: die
Tageszeitung (taz), November 2005. http://www.taz.de/pt/2005/11/11.1/mondeText.artikel,a0045.idx,11 Stand 8. Jan. 2006.
[73] Vgl. Marek Fuchs:
„Wohnungsversorgung bei Aussiedlern. Ergebnisse einer Panel-Studie zur
Situation nach der Einreise“. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis (Sub).
Jg. 18, (1995) Heft 2, S. 147-165.
[74] Vgl.
http://www.russlanddeutschegeschichte.de/deutsch2/familienleben.htm. Art.:
„Geschichte der Russlanddeutschen. Das Familienleben“. 02.01.2006.
[76] Ebenda.
[78] Art. „Hundert Jahre Gemeinde Gießen:
Oberbürgermeister Haumann zu Gast“. In: Die Gemeinde, 2/2006, S. 21.
[79] Vgl. Hermann Hartfeld: „Freiheit und Gesetzlichkeit
russlanddeutscher Christen“, in: Die Gemeinde, Nr. 9, 21, April 2002, S.
6f
[80] Vgl. auch: Elena Beier: „Rückkehr in die fremde
Heimat“, in: Panorama, 30.09.2004. (Deutsche Welle)
[81] Vgl. Veronika Effern:
"Dort in der Sowjetunion waren wir immer die Faschisten und hier in
Deutschland sind wir die Russen." Sind russlanddeutsche Aussiedler
eine neue Minderheit in Deutschland? In: OBST
(Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie). Heft 54 (1997): Spracherwerb
in Minderheitensituationen. Herausgegeben von Jürgen Erfurt und Angelika
Redder. S. 218-232.
[82] Vgl. Urs Zietan: 'Russlanddeutsche
ziehen sich zurück'. Interview mit Kommissar Wierling aus Gummersbach. WDR.de
Stand vom 22.12.2004. Fritz
Frey: „Kriminell und nicht integrierbar? - Russlanddeutsche in der Provinz“,
in: Report Mainz vom 17. November 2003.
[83] Vgl. Bernhard Hallermann:
„Aussiedler zwischen Eingliederung und Ausgrenzung. Erfahrungen mit Aussiedlern
in der Sozialarbeit“. In: Hans-Peter Baumeister
(Hg.): Integration von Aussiedlern. Eine Herausforderung für die
Weiterbildung. Weinheim: Deutscher Studien Verlag 1991.
[84] Vgl. Walter Engel: Fremd
in der Heimat - Aussiedler aus Ost- und Südosteuropa unterwegs nach Deutschland.
Herausgegeben vom Haus des Deutschen Ostens. Dülmen: Laumann. 1990.
[85] Ulla Lachauer:
„Russlanddeutsche. Die größte Minderheit in Deutschland“, in: DIE ZEIT
11.03.2004 Nr.12.
[86] Zitiert von Lydia Heidebrecht: Art. „Moralische
Demütigungen und ein enormer Erwartungsdruck. Der Aufbruch in die unbekannte
Heimat zehrt an den Nerven der Aussiedler / Vom Bauingenieur zum Laufburschen“,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Dienstag, 1. Juni 2004, Nr. 125. Der
Artikel der jungen Studentin, die seit 2004 am Bibelseminar Bonn studiert,
beschreibt die unerhörten Demütigungen, die russlanddeutsche christliche Akademiker
in Deutschland erfahren müssen.
[87] Vgl. http://www.viktor-krieger.de/html/interview_d.html. Viktor Krieger: Art. „Autonomie Bewegung der
Russlanddeutschen in Kontroversen“. 02.01.2006.
[89] Vgl. Heiner Geißler,
CDU: "Unsere Kultur war 130 Jahre lang geprägt von einem hohen Maß an
Intoleranz und defizitärer Information". – "Wenn Missbrauch dazu
berechtigte, andere Menschen abzufackeln, totzuschlagen, Häuser anzuzünden,
müsste Deutschland ein Schlachtfeld sein". Süddeutsche Zeitung,
12.1.2001, S. 9. Cora Stephan: „Neue deutsche Intoleranz.“ http://www.welt.de/daten/2000/11/28/1128fo205509.htx. Mittwoch, 08. März 2006. Berlin,
21:19 Uhr. Cora Stephan lebt als freie Autorin in Frankfurt/Main. Vgl. Ebenso: http://www.kanadanews.de/forum/messages/3164.html.
Stand 8.
März 2006.
[90] Mehr Informationen
erhältlich von: Tulsa Metro Association
of Baptist Churches, 3365 East Skelly Drive, Tulsa, OK 74132-3227, Office
Phone: 918-743-4545. Fax: 918-743-4898
[91] Dr. Franz Graf-Stuhlhofer: Öffentliche
Kritik am Nationalsozialismus im Großdeutschen Reich. Leben und
Weltanschauung des Wiener
Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960).
Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, September 2001, S. 2f.
[92] A. Strübind: „Die deutschen Baptisten und der Nationalsozialismus“
in: Zeitschrift für Theologie und Gemeinde, ISSN 1430-7820 7. Jahrgang 2002.
[93] Zu diesem Thema sind die wissenschaftlichen
Erhebungen der Mitarbeiter des Instituts „Glaube in der 2. Welt“ sehr relevant:
Die Orthodoxe Kirche in Russland. Dokumente ihrer Geschichte (860-1980) hrsg.
von Peter Hauptmann und Gerd Stricker, 1988, S. 620-621, 681 und S. 712-760.
[94] Vgl.
Aufstehen! Das Gericht kommt! Gerichtsprozesse gegen Christen in der UdSSR.
Zusammengestellt und bearbeitet von H. Hartfeld. Gummersbach: Verlag
Friedensstimme, o.J. ISBN 3-88503-005-5
[95] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Evangeliumschristen.
Stand 02.01.2006. Art. „Baptisten“ und „Geschichte der Russlanddeutschen“,
in: Wikipedia. K. Kaariainen und D. Furman "Religiösität in Russland in
den 90er Jahren" - Sammelband "Alte Kirchen, neue Gläubige",
Moskau St Petersburg, 2000, Verlag "Letni sad", S. 7-48.
[96] Vgl. ttp://www.inthenationalinterest.com/Articles/Vol3Issue9/Vol3Issue9Uzzell.html.
Lawrence Uzzell, president of
International Religious Freedom Watch: Art: Religious Freedom and the
National Interest.
[97] Vgl. Charlyn
Bridges: „Under the Shadow of the KFB”, in: The Christian Leader Volume 45, Nr. 5, March 23, 1982, S. 6-8. Hermann Hartfeld:
“The Suffering Church in Russia”, in: direction, October, 1983. Volume
XII, No. 4, S. 3-14. “Доктор
Гартфельд рссказывает“. Слово веры.. („Dr. Hartfeld
erzählt“... In. Das Wort des Glaubens, Moskau: EChB, November 1992, S.
6).
[98] Prof. Dr. Erich Geldbach. Einige Gedanken zur Geschichte und zum
Auftrag der Freikirchen. Ökumenisches Institut an der Evangelischen
Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
[99] Vgl. http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/C6855.html Walter W.
Sawatsky, (1987). "Council of Churches of Evangelical
Christians-Baptists."In: Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia
Online. Retrieved 17 Jan 2006
[100] Vgl. Michael Mildenberger: „Widerstand: Die
Reformbaptisten“, in: Information, Stuttgart, Nr. 59/1975. Evangelische
Zentralstelle für Weltanschauung. S. 22-36. Tommy Hansson: Kalla krigets
hjältar: Reformbaptisten Vins kamp för tron 15. Contra Nummer 1 2001.
[101] Vgl. Reinhard Henkel: „Binnenintegration als Faktor
für die Eingliederung russlanddeutscher Aussiedler in die Bundesrepublik
Deutschland - Das Beispiel zweier Gemeinden in Rheinhessen“. In: Festschrift
für Erdmann Gromsen zum 75. Geburtstag. Mainzer Geographische Studien, H.
40. Mainz 1994. S. 445-458.
[102] Prof. Dr. Heinrich Löwen ist Initiator der Gründung
des Bundes der Taufgesinnten gewesen, und ich war dafür. Löwen und ich saßen
stundenlang in Zürich zusammen und überlegten, wie wir das „geschwängerte Baby“
nennen sollten. Ich war keineswegs für die Bezeichnung „Taufgesinnte“, weil wir
in der Schweiz einen solchen Bund bereits hatten, und ich dachte, dass die
russlanddeutschen Baptisten und Mennoniten - Brüder sich niemals mit diesem
[schweizerischen] Bund im wahrsten Sinne des Wortes identifizieren würden. Ich
dachte an einen Bund der evangelikalen Baptisten, der die ehemaligen
Kontrahenten der vormaligen regimetreuen Baptisten und die oppositionellen
Reformbaptisten vereinen würde. Nach meinem Theologiestudium in Amerika war ich
acht Jahre Pastor der FEG - Helvetiaplatz Zürich und wusste auf Grund von
vielen Studien der Kulturtheologie, dass die russlanddeutschen Baptisten sich
nicht sobald in den Bund der EFG in Deutschland integrieren werden. Ich wusste
auch, dass ich niemals mich in eine russlanddeutsche Baptistengemeinde -
welcher „Färbung“ auch immer -
integrieren könnte. Meine Frau und ich waren in der Sowjetunion stets bei den russischen Baptisten zu Hause.
Ich kannte die Hintergründe der Russlanddeutschen zu wenig, um mich mit ihnen
identifizieren zu können. Das war der Grund, dass ich Pastor des Bundes der EFG
in Deutschland wurde. Ich bin mit meiner Entscheidung total im Frieden mit Gott
und bedaure sie nicht, auch wenn man als Pastor des Bundes nicht immer alles
bejahen muss, was in der deutschen Baptistenfamilie entschieden wird.
[103] Vgl. Hermann Ruttmann: Kirche
und Religion von Aussiedlern aus den GUS-Staaten. Marburg: Religionswissenschaftlicher
Medien- und Informationsdiest. e.V. (=Religionen vor Ort –
Religionswissenschaftliche Feldforschungen 4) 1996.
[104]
Vgl. dagegen die neuere Entwicklung in den Freikirchen der GUS: William Yoder:
„Als Pastorin in Moskau. Ein schreiender Stein,“ in: Die Gemeinde, Nr.
5/2006, S. 13.
[105] Vgl. http://www.sfi.ru/lib.asp?rubr_id=781&art_id=4603 bis Art. Мстислав Воскресенский, при участии диакона Марка
Ходжеса, П.М. Бутенева, Л. Кесич и С.С. Куломзиной под редакцией протоиерея Иоанна Свиридова
„Православие и христианские разделения. Исторический очерк“. In: журнал «православная
община» http://www.sfi.ru/lib.asp?rubr_id=781&1=1#soder. Stand 04.01.2005. St. Philaret Orthodox Christian
Institut in Moscow. Traugott Quiring: „Die Kontroverse um die staatliche
Kontrolle bei den Baptisten seit 1961“, in: Glaube in der 2. Welt, vom
18.11.1988.
[106] Vgl. Klaus Rösler: “Junge Leute in junger Gemeinde.”
In: Die Gemeinde, Nr. 13, 13.
Juni 2004, S. 38. Hermann Hartfeld: Evangelism and Officers in Unregistered Soviet Baptist
Churches“. In: Sword and Trowel,
London, No. 4/1983 (Sept.
30, 1983), S. 3f. http://www.wdr.de/epg/download/dl/29wdr-fs.txt
Stand 17. Januar 2006. „Fundamentalistische Baptisten-Familien
boykottieren in Westfalen die Schule“, von
Holger Spierig. Paderborn (epd,
19.6.2005) http://www.e-k-i-r.de/mettmann/reddot/news_index.htmll Stand 17.01.2006.
[107] Vgl. K .Drotleff. Lass sie selber sprechen.
Berichte russlanddeutscher Aussiedler. Hannover, 1985. I. Bruns. Manchmal
bin ich nichts. Gespräche jugendlicher Aussiedler aus Polen und Russland.
Stuttgart,1992.
[108] Olga Kurilo: Bericht
zum Projekt: Ethno-konfessionelle Aspekte des Lebens der Russlanddeutschen in
Deutschland (1980-1990). http://pages.unibas.ch/volkskunde/volo/berichte/kourilo.html
Stand 04.01.2006. Vgl. W. Haak. Ratgeber für das Aufnahmeverfahren
von Spätaussiedlern. Köln, 1997. S. 36-37, 44-50. R. Pförtner. Heimat in
der Fremde. Deutsche aus Russland erinnern sich. Düsseldorf, 1992.
[109] Vgl.
http://www.seminaristen-online.de/nachrichten/2002_2003/Seminarnachrichten_Heft_45.pdf Die "Mainzer Allgemeine Zeitung"
vom 13.10.2003 (Text von Armin Gemmer).
[110] Vgl. Aussiedler in unseren Kirchengemeinden.
Information. Berichte. Anregungen. Stuttgart,1983. Hans-Joachim Wenzel:
„Aussiedlerintegration als kommunalpolitische Aufgabe. Aktivitäten und
Maßnahmen am Beispiel des Landkreises Osnabrück“. In: K.J. Bade, J. Oltmer
(Hg.): Zuwanderung und Integration in Niedersachsen seit dem Zweiten
Weltkrieg. Osnabrück 2002: Universitätsverlag Rasch. S. 167-198.
[111] Olga Kurilo: Bericht zum
Projekt: Ethno-konfessionelle Aspekte des Lebens der Rußlanddeutschen in
Deutschland (1980-1990). a.a.O.
[112] Vgl. А. Н. Чанышев: „Всемирный совет церквей (World Council of Churches) “. С 1961 членом ВСЦ. стала русская
православная церковь, а несколько позднее в него вошли грузинская, армянская
православные церкви, Всесоюзный совет евангельских христиан-баптистов СССР,
евангелическо-лютеранские церкви Эстонии и Латвии. http://www.cultinfo.ru/fulltext/1/001/008/007/070.htm
Stand 5.1.2006. Gerd Stricker: „Russische
Freikirchen im Rückblick“, in: Glaube in der 2. Welt. Forum für Religion und
Gesellschaft in Ost und West. Nr. 1 (2002), 30. Jg. S. 13ff.
[113] Vgl. Walter W.
Sawatsky, Soviet Evangelicals Since World War II. Copyright © 1981 by
Herald Press. Kapitel 13. J.A.Hebly, The Russians and the World Council of
Churches.. Belfast-Dublin-Ottawa: Christian Journals Limited, 1978), S.
119ff.
[114] Vgl. http://moscowseminary.ru/teachers/tbam.htm Всесоюзный совет евангельских христиан-баптистов, http://okpz.freeservers.com/mashkov/activities/part1_2.html#05 Stand 5. Januar 2005. Всемирный совет церквей. http://okpz.freeservers.com/mashkov/activities/part1_2.html#10
Христианская конференция мира. http://okpz.freeservers.com/mashkov/activities/part1_2.html#09.
[115] Zitat aus meinem Tagebuch vom 20. November 1966.
[116] Vgl. Nikolai Sizow, Einer von den Myriaden
(Vielen). Russisch: Один из сонма. Verlag «Licht im Osten“,
2004, ISBN 3-935435-61-4, S. 300ff. In dem großen
Sammelwerk Nationaler Protestantismus und Ökumenische Bewegung der Autoren
Armin Boyens, Gerhard Besier und Gerhard Lindemann, erschienen im Dezember
1999, unternimmt es der erstgenannte Verfasser, anhand seiner Archivstudien
eine Entwicklung nachzuzeichnen, wonach der ÖRK insbesondere seit den sechziger
Jahren zunehmend in den Bann des Sozialismus und unter den Einfluss der
politischen Interessen der Sowjetunion geriet und infolgedessen gegenüber den
dortigen Menschenrechtsverletzungen unsensibel und stumm wurde. Vgl. die
versuchte Gegendarstellung von Heinz Joachim Held. Der Ökumenische
Rat der Kirchen im Visier der Kritik.
Frankfurt am Main: Copyright ©
Verlag Otto Lembeck 2001-2004.
[117] Vgl. Sergej Filatow und Roman Lunkin, „Moskau:
Neuaufbruch bei den russischen Baptisten“, in: Glaube in der 2. Welt. Forum
für Religion und Gesellschaft in Ost und West. Nr. 1 (2002), 30. Jg. S.
19ff. Beide Autoren schreiben: „In sowjetischer Zeit nahm der Baptismus immer
stärker hierarchische Züge an, mit einer ständig wachsenden Bedeutung des
Presbyters, d.h. des Gemeindeleiters, der zugleich als einer der Prediger
fungiert. In der Sowjetära trug der Presbyter die volle Verantwortung für das
innergemeindliche Leben. Die Gläubigen gewöhnten sich daran, dass der Presbyter
in der Gemeinde alles allein entschied. Der Zusammenbruch des Kommunismus und
die neue Religionsfreiheit führten im "Allunionsrat der EChB" zu
einem langsamen, schmerzvollen Entwicklungsprozess, der zentrifugale Kräfte
freisetzte und in dessen Verlauf neue baptistische sowie evangeliumschristliche
Gruppierungen entstehen, die sich nun unbelastet von der Last der sowjetischen
Vergangenheit entwickeln“.
[118] Vgl. Hugo Portsch, Jahre des Aufbruchs - Jahre des
Umbruchs, Wien: Verlag Kremayr & Scheriau, 1996, S. 287-289.
[119] Vgl Marco Giacopuzzi: Art. „Kein Sex vor der Ehe“, 6.
Juni 2005.. http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=9042&key=standard_document_6585000. Katharina Liebsch, Panik und Puritanismus. Über
die Herstellung traditionalen und religiösen Sinns, Opladen: Leske und
Budrich 2001.
[120] Die evangelische Nachrichtenagentur idea.
Erschienen am 02.05.2005.
[121] Vgl. Stanislaw Teofilowitsch Schazki: Ausgewählte
pädagogische Schriften. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Isabella
Rüttenauer und Bernhard Schiff 1970 / XVII. Osteuropa-Institut an der Freien
Universität Berlin. Ludwig Liegle. Familienerziehung und sozialer Wandel in
der Sowjetunion. Osteuropa-Institut an der Freien Universität Berlin 1970 / XI. Die sowjetische Bildungspolitik
von 1958 bis 1973. Dokumente und Texte. Herausgegeben und erläutert von
Oskar Anweiler, Friedrich Kuebart und Klaus Meyer. Osteuropa-Institut an der
Freien Universität Berlin 1976 / XVI.
[122] Klaus Rösler: „Wenn der Verlust des Seelsorgerechts
droht“, in: Die Gemeinde, Nr. 19. 4. September 2005, S. 10-12. Hier S.
12.
[123] Vgl. I. Ellermann und D. Rojenboom, D. (1993): Integration
von Aussiedlern in der Grundschule. Möglichkeiten zur Intervention für
Beratungslehrer. (=Informationen zur Schulberatung, Heft 12), S. 6f.
Karsten Müller: Schulschock: Wie junge russischsprachige Übersiedler eine
deutsche Schule wahrnehmen. Ein Beitrag zum interkulturellen Verstehen.
(1999) MS. E-Mail: KarstenMuller@gmx.de
[124] Vgl. Markus Rinke: „Schulverweigerer aus religiösen
Gründen: <Durch Stalinismus gehärtet<“. Religiöse
Schulverweigerer-wdr.de-Kultur. Freitag, 19.08.2005.
[125] „Bund veröffentlicht neue ‚Stellungnahme zur
Schulverweigerung“, in: Die
Gemeinde. Nr. 5, 6. März 2005, S. 28.
[126] Vgl. Elisabeth Held (Hauptschullehrerin).
Stellungnahme zum Zeitgeschehen: Aus Glaubens- und Gewissensgründen verhaftet -
Umgang in unserer heutigen multikulturellen Gesellschaft in Deutschland -
[127] Vgl. Barbara Dietz: „Anders
als die anderen. Zur Situation der Deutschen in der Sowjetunion und der Aussiedler
aus der Sowjetunion in der Bundesrepublik“. In: Osteuropa. Heft 41 (1991) und
Heft 2 (1992), S. 147-159.
[128] Vgl.
jedoch: Evangelische Nachrichtenagentur idea: Streit um Schulverweigerer eskaliert:
Haft und Hochverrat. http://www.idea.de/cfml/homepage/detail_artikel.cfm?ArtikelID=32262. Stand 6. Jan. 2006.
[129] Vgl. Daniela Hilbrich,
Lebenslagen von russlanddeutschen Jugendlichen in Weißwasser, Diplomarbeit.
Hochschule: Fachhochschule Lausitz Cottbus. 2002. Archivnummer: V5077.
[130] Vgl.
http://lexikon.idgr.de/f/f_r/fremdenfeindlichkeit/fremdenfeindlichkeit.php Art. „Fremdenfeindlichkeit“. In:
lexikon.idgr.de. Fremdenfeindlichkeit gehört nicht erst seit der viel
beachteten öffentlichen Diskussion nach den Ausschreitungen im Sommer 2000 und
weiteren negativen Anlässen zu den zentralen Themen der politischen Diskussion
- ihre Bekämpfung ist traditionell Aufgabe der politischen Bildung.
[131] Vgl. Hermann Hartfeld: „Die ‚Freiheit’ und die
russlanddeutschen Christen“. In: Magazin
für Christen SCHRITTE., 4/1995,
Juli/August, S. 40-43.
[132] Vgl. Margit Stöhr-Michalsky: „Die richtige Antwort
wird es nicht geben“, in: Heilbronner Stimme,
27.09.2001. Dietz, Barbara: Zwischen Anpassung und Autonomie.
Russlanddeutsche in der vormaligen Sowjetunion und in der Bundesrepublik
Deutschland. Berlin 1995, S. 105-107.
[133] WDR-5. WDR-5-Stadtgespräch: „Ich gehe nicht zur
Schule“, 18. März 2005. Vgl. Karsten Müller: Schulschock:
Wie junge russischsprachige Übersiedler eine deutsche Schule wahrnehmen. Ein
Beitrag zum interkulturellen Verstehen. (1999) MS. E-Mail: KarstenMuller@gmx.de
[134] Vgl. Hubertus Hartmann: „Schulverweigerer sollen das
Land verlassen. Adenauer will knallhart durchgreifen“. In: Westfalen Blatt.
Ernst-Wilhelm Pape: „Druck auf Eltern erhöhen. Landrat: Hartnäckige
Schulverweigerer härter bestrafen“. In: Westfälisches Volksblatt vom
15.06.05.
[135] Evelyn Thöne: “Ehrfurcht vor Gott in der Schule
vermitteln“, in: Neue Westfälische von 25.05.05.
[136] Vgl. Material von dpa, REUTERS. Neue Debatte
um Kindermangel in Deutschland. Union will Programm überarbeiten - Regierung
für bessere Betreuung. 16.01.2005 [Archiv]
ZDF heute.de
[137] Vgl. Leserbrief von Hermann Hartfeld, in: Die Gemeinde, Nr. 2, 23. Januar
2005, S. 25.
[138] Vgl. Susanne Röh:
„Heimatvorstellungen von Spätaussiedlern. Ein Spiegel der
Integrationsproblematik“. In: Jahrbuch für ostdeutsche Volkskunde 25. (1982)
S. 139-200. Wolfgang Nieke: „Identitätsbrüche und Verunsicherungen bei
jugendlichen Aussiedlern“. In: Sozialpädagogik. Heft 5,
(1994) S. 211-214.
[140]
Vgl. Heinrich Derksen: Inneneinsichten: Was ist das Geheimnis des
Gemeindewachstums in den Aussiedlergemeinden? Weil sie betende und dienende
Gemeinden sind…“ In: Die Gemeinde, 5/2006, S. 9.
[141]
Ebenda.
[142] Art. „Warum kommen so viele Baptisten nicht
zusammen“? In: ideaSpektrum,
35/2003, S. 13.
[143]
„Baptisten in Kasachstan verlassen den Weltbund“. In: Die Gemeinde, Nr.
8/2006, S. 28.
[144] Vgl. Art. „Vertreter von Aussiedler-Gemeinden suchen Kooperation mit Südlichen
Baptisten“ in: Zeitschrift Gemeinde vom 12.10.2005.
[145] Vgl. auch H. Ruttmann. Kirche und Religion von
Aussiedlern aus den GUS-Staaten. Marburg, 1996. S. 54ff.
[146] Hermann Hartfeld: „Dialog erwünscht.“ In: Die Gemeinde, Nr. 19. 24. August
2003, S. 6f.
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