Vortragsreihe über das Thema „Christ und homosexuell: Biblische Grundlagen und seelsorgerliche Hilfen zu einem brisantem Thema“


Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Freikirchen in Duisburg. Tagesseminar über  das Thema    „Homosexualität und  Kirche“,  in der FEG, Gartenstraße 28, Duisburg-Homberg, am  10.02.1996 von 10 bis 16 Uhr. Referent:  Pastor Hermann Hartfeld, PhD
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Oberdorf 10, 58452 Witten
Vortragsreihe über das Thema „Christ und homosexuell: Biblische Grundlagen und seelsorgerliche Hilfen zu einem brisantem Thema“ am 11. und 12.10.1996


I. Das homosexuelle Verhalten aus der Sicht der Bibel

1. Definition / Begriffserklärung

1.1. Die säkulare Definition der Homosexualität

Das griechische Wort homo(ios) und das lateinische sex(us) liegen dem Begriff Homosexualität zugrunde, der eine Neubildung des 19. Jahrhun­derts zur Bezeichnung eines abnormen, auf Menschen gleichen (homo-) Geschlechts (sexus) gerichteten Sexualempfindens ist. Geprägt wurde der Begriff "Homosexualität" im Jahre 1869 vom österreichischen Schriftsteller Kertbeny (Benkert), der selbst homosexuell aufgelegt war.[1] Im nichtwissenschaftlichen, populären Sinn gilt Homosexualität aus­schließlich für die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Männern, wäh­rend lesbische Liebe auf das weibliche Geschlecht beschränkt ist.

Martin Dannecker, Leiter der Abteilung für Sexualwissenschaften im Klinikum der Universität Frankfurt, der selbst homosexuell empfindet,  hat in einem Gespräch mit Helmuth Zenz und Gabriele Manok die Frage nach der Definition der Homosexualität wie folgt be­antwortet: Homosexuell sind "Leute, die selber von sich sagen, sie seien homosexuell oder bisexuell. Man kann nur über die Homosexuellen sprechen, bei denen es ein Stück weit Selbstidentifizierung als Homosexuelle gibt. Zwar kann auch jemand homosexuell sein, der vorbewußt  oder unbewußt erotische oder sexuelle Wünsche nach einem gleichgeschlechtlichen Se­xualobjekt hat, diese Wünsche aber bewußt nicht aushält und deshalb verleugnet. Nur, solche Personen werden von der Wissenschaft nicht er­faßt..."  Dannecker meint, daß, "die, die später ausschließlich homosexuell sind, hatten schon vor der Pubertät gleichgeschlechtliche Schwärme­reien ...“ Dannecker postuliert: „Der Wunsch nach bestimmten Sexualobjekten ist ja wie ein Zwang, das können wir uns nicht aussuchen". Der Wissenschaftler verneint aber eine vererbte Homosexualität und führt aus: "Homosexualität ist nach meiner Auffassung nicht angeboren, sondern eine spezielle Bahnung der sexuellen Ausstattung in der Lebensgeschichte".[2]

1.2. Die biblische Definition der Homosexualität

Die Bibel hat keinen eigenen Begriff für  die „Homosexualität“. Die alttestamentlichen Texte wie Levitikus 18,22 und 20,13 umschreiben die homosexuelle Liebe mit dem Satz: et zakar lo tischkab mischk’be ‘ischschah, d.h. „Nicht sollst du mit einem Menschen männlichen Geschlechts schlafen wie mit einer Frau“. Die hebräische Kombination „mischkab zakar“ meint den „Beischlaf eines Mannes mit einem Mann“ (vgl. Numeri 31,17). Die Schreiber des AT befassen sich kaum mit der Erotik aus wissenschaftlicher Sicht, sie mißbilligen aber jedes Verhalten, das nach ihrem Dafürhalten die Grenzen der heterosexuellen Liebe überschreitet. Genesis 19,5 umschreibt den homosexuellen Verkehr euphemistisch mit dem Begriff erkennen: „Bring sie hervor zu uns und wir werden sie erkennen.“  Es wird in der „Lotserzählung“ berichtet, daß Lots Familie von zwei (himmlischen) Boten männlichen Geschlechts besucht wurde (19,1-3), denen Lot bereitwillig Gastfreundschaft erwies. Jedoch waren die Stadtbewohner mit Lots Vorgehen unglücklich, und „Männer der Stadt, Männer von Sodom“, umzogen „das Haus, (vom) Knaben gar bis zum Alten, “ und fragten: „Wo sind die Männer, die zu dir kamen zur Nacht? Bring sie hervor zu uns, und wir werden sie erkennen“ (19,5). Das Verb „erkennen“ wird, wie wir sehen werden, euphemistisch mit männlichem „Beischlaf“ umschrieben. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bei Benjaminitern in Gibea vis-a-vis von Jerusalem (Richter 19,22-24).

Das Neue Testament kennt einzig das paulinische Umschreiben des homosexuellen Verhaltens. Paulus bezeichnet die homosexuelle Liebe der Frauen wie Männer mit dem Ausdruck „entehrende Leidenschaften“  (Röm 1,26) und den homosexuellen Verkehr als „widernatürlich“ (1,26f.). Der homosexuelle Akt wird so dargestellt: „Die Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, “ und die Männer wurden „von wildem Verlangen zueinander gepackt; Männer ließen sich in schamlosem Treiben mit anderen Männern ein“ (1,27 nach Genfer).[3]

Summa summarum: Das homosexuelle Verhalten wird von biblischen Autoren als Beischlaf eines Mannes mit dem gleichen Geschlecht wie mit einer Frau beschrieben, und Paulus definiert ähnlich auch die lesbische Liebe: Die Frau vertauscht den natürlichen Geschlechtsverkehr mit einem Mann auf den „widernatürlichen“ mit einer Frau.[4] Die Griechen kannten jedoch mehrere Begriffe für die Homosexualität und Homosexuelle, so z.B.: „arsenokoitountes“ = homosexuelle Handlung, „androkoitai“ = Homosexuelle und „paiderastia“ = die Knabenliebe.[5] Paulus bedient sich in 1Kor 6,9 des Kompositums aus den Morphemen „arsen“ und „koitai“ = „Männerbeischlaf“. Daß Paulus in seinem Text „androikoitai“ nicht verwendet, hat wohl damit zu tun, daß „arsenokoitoi“ mehr als alle andere Begriffe in der griechischen Literatur vorkommt. Die Ausnahme bildet der Begriff „paiderastia“ = Knabenliebe, der in der Bibel nirgends vorkommt.

2. Exegese

2.1.  Altes Testament

.1. Genesis 19,5 vgl. Richter 19,22

„Und sie riefen nach Lot und sagte zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen Sind? Führe sie zu uns heraus, daß wir sie erkennen“. Es ist sicherlich korrekt, daß der hebräische Begriff „jadha“ im Kontext von Gen 19,5 nicht als ein Zeitwort „erkennen“, im Sinne von „kennenlernen“, verwendet wird, er meint expressis verbis den homosexuellen Mißbrauch. Nach hermeneutischen Gesichtspunkten kann in Gen 19 wie in Ri 19 auch der Verstoß gegen das hebräische Gastrecht gemeint und implizit verurteilt worden sein, obwohl Lot ja auch das Gastrecht seiner unmittelbaren Umgebung verletzt haben muß. Nach den Regeln des Gastrechts mußten im Altertum  Fremde vor dem Stadttor ihre Namen, die Zahl der Begleiter sowie die Zahl der Tiere nennen, damit entschieden werden konnte, ob von den Einreisenden Gefahr wie Überfall oder Versklavung drohte. Lot scheint diese Regeln ignoriert und die zwei Männer, in Mißachtung des Gastrechts, in sein Haus aufgenommen zu haben.[6] Josephus lobt jedoch die Gastfreundschaft Lots und schreibt, er habe „von Abraham gelernt, was Gastfreundschaft heißt. Die Sodomiter jedoch verfolgten lüstern die gut aussehenden Männer“.[7] Josephus und Philo bezeichneten die „Sünde von Sodom“ als „unmoralische, unnatürliche Sinnlichkeit“.[8] Sexuelle Ausschweifungen - welcher Art auch immer - werden in der Bibel nicht selten mit Sodom in Zusammenhang gebracht (vgl. Hes 16,46-58; Amos 4,11; Zeph 2,9). Hesekiel 16,50 meint jedoch, daß das Verhalten der Sodomiten von ihrer Hochmut abzuleiten ist, und schreibt: „vielmehr wurden sie hochmütig und verübten Greuel vor mir. Da verstieß ich sie, wie du gesehen hast“ (vgl. Vers 49).[9] Der Begriff „Greuel“ enthält in sich u.a. auch sexuelles Vergehen. Richter 19,22 berichtet von Männern „aus der Stadt, böses Gesindel, „ das „das Haus“ umringte und verlangte vom Gastgeber: „Bring  den Mann heraus, der bei dir ist; wir wollen ihn erkennen“.  Das hebräische Verb neda’enu ist Futurum von jadha und zeigt, daß die Gibeaniter als „Söhne der Nichtswürdigen oder Heillosen“ (bne’ belija’al)  keine harmlosen Absichten hatten. Denn das  Verb jadha erscheint nämlich zur Schilderung des kollektiven Vergewaltigungsaktes wiederum in Richter 19,25: „Sie erkannten (jedhu) sie und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht hindurch bis an den Morgen. Und sie ließen sie gehen, als die Morgenröte aufging“ (Ri 19,25f.).  Der Zusammenhang des Textes zeigt uns in aller Deutlichkeit, die Männer von Gibea beabsichtigten, den Gast homosexuell zu mißbrauchen.[10]

.2. Levitikus 18,22; 20,13

Der hebräische Text von Lev 18,22 und 20,13 ist allerdings komplex. Der Text von Lev 18,22 lautet: et zakar lo tischkab mischk'be 'ischschah. Die Theologen Carl-Friedrich Keil und Franz Delitzsch übersetzen den Passus mit dem Hinweis: „Es war verboten, mit dem männlichen Ge­schlecht zu liegen wie mit dem weiblichen“, und sie folgern: "... d.h. das Verbrechen der Päderastie, jenes von Sodom (Gen 19,5), zu begehen".[11] Es ist nicht ausgeschlossen, daß die beiden Theologen mit dem Begriff der Homosexualität noch nicht vertraut waren, als sie (im 19. Jh.) ihren Kommentar erarbeiteten; hermeneutisch wäre ihre Wieder­gabe jedenfalls möglich. Wir müssen aber das hebräische zakar doch unter die Lupe nehmen, um herauszu­finden, ob der Begriff mit Knabenliebe in Beziehung gebracht werden kann. Ludwig Köhler gibt das Wort mit "Mensch männlichen Geschlechts" wieder.[12] Denselben Beiklang enthält der Begriff in Genesis 17,10.12.23. In diesen Versen geht es zweifellos um Angehörige des männlichen Geschlechts jeden Alters. Abraham sollte nach Gen 17,23 "alles Männliche" beschneiden; da noch niemand in seiner Sippe beschnitten war, nahm er "seinen Sohn Ismael und alle ... Sklaven, alles Männliche im Hause Ab­rahams, und beschnitt noch am gleichen Tage das Fleisch ihrer Vorhaut, wie Gott ihm befohlen hatte". Wie auch andere Bibelstellen bezeugen, in denen zakar erscheint,[13] meint der hebräische Begriff keinesfalls nur Knaben, sondern Männer aller Altersstufen.[14]

In diesem Zusammenhang interessiert uns auch das hebräische Verb schkb, das mit "beiwohnen" oder "schlafen" übersetzt wird. Laut Ludwig Köhler bezeichnet schakab "sich hinlegen zum Schlaf". Er meint aber, in Levitikus 18 gehe es nicht um das natürliche Schlafen allein, sondern im Verb seien per­verse sexuelle Absichten impliziert.[15] Derweil bezeichnet schakab durchaus auch das friedliche Sterben von Menschen; die Rede des Pro­pheten Nathan zu König David ist ein plausibles Beispiel: "Wenn dann deine Tage voll sein werden und du dich zur Ruhe legst bei deinen Vä­tern..." (2Sam 7,12). Kontext und Aussage des Verses verleihen dem Verb die Bedeutung des Sterbens bzw. des Bestattet-Werdens.[16] Nichtsdestoweniger wird das Verb schakab auch für den Geschlechtsver­kehr verwendet, so z.B. in Gen 19,32f: Die ältere Tochter Lots "legte sich zu ihrem Vater. Dieser merkte es nicht, wie sie sich hinlegte, noch, wie sie aufstand" (Gen 19,33). Der euphemistische Gebrauch des Begriffs schakab zielt nicht auf eine Verheimlichung des Tatbestandes des Inzests, wird das Ergebnis des Beischlafs der beiden Töchter mit Lot doch explizite erwähnt: "So empfingen beide Töchter Lots von ihrem Vater" (Gen 19,36). Der Inzest wird hier vom Autor weder gutgeheißen noch getadelt, sondern als Resultat einer Grenzsituation präsen­tiert.[17] Das Heiligkeitsgesetz seinerseits läßt uns kaum daran zwei­feln, daß Levitikus 18,22 schakab als Euphemismus für sexuellen Ver­kehr verwendet, und zwar unter Männern. Der Autor gibt uns durch den erklärenden Vergleich einen Hinweis, wie der Koitus unter Repräsentan­ten des männlichen Geschlechts zu verstehen ist, nämlich: mischk'be' ischscha, "Beischlaf (wie) mit einer Frau".[18] Laut Benjamin Davidson ist mischk'be' ein Femininsubstantiv,[19] das den Geschlechtsverkehr meint. Die Kombination mischkab zakar begegnet uns in Numeri 31,17 und wird gelesen: "Beischlaf mit einem Mann".[20] Der Passus gibt den Be­fehl wieder: "Tötet sofort alle männlichen Kinder, ebenso tötet jedes Weib, das bereits mit einem Mann geschlechtlich verkehrt hat." Auch hier hat das Wort mischkab eine sexuelle Bedeutung und meint den heterosexuellen Verkehr.

Entsprechend können wir Levitikus 18,22 wie folgt wiedergeben: "Keine sexuelle Verbindung mit einem Menschen männlichen Geschlechts, als wäre er eine Frau, sollst du eingehen." Diese etwas umschreibende Wie­dergabe stimmt inhaltlich mit dem Urtext überein. Laut Davidson kann lo tischkab ein Verb in der 2. wie auch in der 3. Person sein.[21] Somit kann lo als ein Adverb gesehen werden, das eine Verneinung aus­drückt. "Nicht sollst du mit einem Menschen männlichen Geschlechts schlafen wie mit einer Frau."[22] Das Futurum des Verbs "schlafen, sich hinlegen" bildet mit dem Adverb "nicht" einen Imperativsatz: "Nicht sollst du" oder "du darfst nicht". Hiermit wird der homosexuelle Ver­kehr unter Männern strikt untersagt. Daß die Israeliten im Singular mit "du" angesprochen werden, ist durchaus keine Ausnahme; Elmer Mar­tens kommentiert mit Recht: Die Zuhörer werden als "corporate personality", als kollektive Einheit  gesehen.[23]

Levitikus 20,13 sagt eigentlich dasselbe aus wie Levitikus 18,22:
„Sollte ein Mann mit einem Menschen männlichen Geschlechts Geschlechts­verkehr unterhalten wie mit einer Frau, haben beide Schändliches (bzw. Greuel) begangen. Mit dem Tod sollen sie bestraft werden; es lastet Blutschande auf ihnen.“[24]

Hier ist zu berücksichtigen, meint Samuel Rolles Driver, daß die homo­sexuelle Praxis als Folge der kanaanäischen Rechtslage im Umfeld der Israeliten grassierte. Diese Legislation von Lev 20,13 hatte u.a. vor­beugende Funktion, um Gottes Volk vor der Befleckung mit der Verderbt­heit der Heiden zu schützen.[25]

Karl Barth unterbreitet seine grundlegende Wertung der homosexuellen Liebe, sie sei im Licht der Schöpfungslehre eine Perversion, weil sie versuche, das Individuum souverän zu machen, d.h. den Menschen in eine Unabhängigkeit von Gott setze, indem sie sich der gottgegebenen sexu­ellen Orientation widersetzen und somit gegen die "Ein-Fleisch-Ehe" bzw. die Heterosexualität verstoße.[26]

2.2. Neues Testament

.1. 1Kor 6,9-11 / 1Tim 1,9f.

Im Rahmen des in diesem Unterkapitel untersuchten "Lasterkataloges" aus 1.Kor 6 müssen wir uns noch zwei Begriffen zuwenden, die von beson­derer Bedeutung sein dürften: malakoi und arsenokoitoi. Beide sind noch ungenügend erforscht, und ihre Übersetzung bleibt vorläufig umstrit­ten.

Archibald T. Robertson gibt malakos als männliche Person wieder, die durch hochgradig entgegengesetzte sexuelle Empfindung charakterisiert wird; laut ihm ist der malakos ein effeminierter (weibisch gewordener) Mann.[27]

Die griechischen Philosophen verwendeten diesen Begriff eher sparsam. Aristoteles verwendet malakos für den "Unbeherrschten", der "jeweils dem Genuß des Augenblicks" nachjagt.[28] Epiktet (50-138) dagegen beschreibt damit Personen, die zu "einfältig" wären, philosophische Aussagen zu betrachten und aufzunehmen.[29] John Boswell hat durch die Untersuchung der patristischen Literatur entdeckt, daß die Kirchväter den Begriff malakos im Sinne von  "flüssig; feige; mit schwachem Willen; delikat; zart; verderbt; raffiniert/kultiviert"[30] verwendet.

Dionysius von Halicarnassus (1. Jh. v.Chr.) charakterisiert den Aristodemus von Cumae so:
„(Er war) ein Mann von nicht unbekannter Herkunft, der von den Bürgern Malakus oder "Effeminierter" genannt wurde - ein Spottname, der mit der Zeit besser bekannt war als sein eigener Name; entweder weil er als Knabe weibisch war und sich wie eine Frau traktieren ließ, wie einige berichten, oder weil er von mildem Wesen und nicht leicht zum Zorn zu reizen war, wie andere festhalten.“[31]
Dio Chrysostomus (1./2. Jh.) kennt den Terminus auch und verwendet ihn etwa in einer Rede so: "Wenn du dich mit Bildung befaßt, wird man dich einfältig und effeminiert (euethes kai malakos) nennen..."[32] Vettius Valens assoziiert malakos mit allgemeiner Zügellosigkeit,[33] während  bei Diogenes Laertius (3. Jh.) die Bedeutung etwas vage bleibt; Otto Apelt übersetzt ihn einmal mit "Wollüstling", ein andermal mit "Weich­ling".[34] Plautus erwähnt in seiner Komödie vom ruhmreichen Soldaten dasselbe Adjektiv als Fremdwort unmittelbar nach dem Substantiv cinaedus, das ebenfalls aus dem Griechischen kommt und dort passiv homosexuelle Männer bezeichnete, und zwar für professionelle Tänzer oder Pantomimenschauspieler.[35]

Lukan (Marcus Annaeus Lucanus, 39-65 n.Chr.) beschreibt gewisse Priester bzw. deren Blut und prangert sie just mit dem Begriff malakos der passiven Homosexualität an.[36] Der Begriff ist demnach im 1. Jh. durchaus hierfür belegt. Adolf Deissmann zitiert aus einem Brief des Domophon an Ptolemäus (geschrieben um 245 v.Chr.): "Sende uns aber auch Zenobios den Weichling (malakon) mit Trom­meln, Becken und Klappern."[37] Deissmann kommentiert: "Das Wort steht wohl in der auch dem Apostel 1.Kor 6,9 bekannten obszönen Bedeutung und deutet das schmutzige Nebengewerbe des Musikanten an."[38]
Wie oben bereits erwähnt, gab Dionysus von Halicarnassus dem Begriff malakos zwei Bedeutungen: als Spitzname konnte er "effeminierter Mann" bedeuten, der wie eine Frau behandelt wurde; ferner gab er einen "milden Charakter" wieder, konnte also auch damit den passiven Partner in einer homosexuellen Beziehung bezeichnen; mit Hans Lietzmanns Formulierung: "Ein Malakos ist das Passivum zum Arsenokoites".[39]

Der Apostel Paulus konnte im Kontext von 1Kor 6,9 malakos unmöglich für "Genußsüchtige" oder "Masturbierende" oder "moralisch Schwache" bzw. "Instabile" verwendet haben. Denn: malakos steht unmittelbar nach moichoi (Ehebrecher) und vor arsenokoitoi (s. unten), zwei Begriffen, die eindeutig Unzuchtssünden bezeichnen.

Sherwin Bailey meint, daß malakoi ein terminus technicus für Männer ist, die aktiven männlichen Homosexuellen zur Verfügung stehen.[40] Das Wort ist in der klassischen griechischen Literatur zur Beschreibung solcher Männer belegt, wenn auch nicht sehr häufig. Die Tatsache, daß malakoi vor arsenokoitoi steht, einem Begriff für aktive Homosexuellen, wie wir sehen werden, impliziert ebenfalls, daß Paulus damit weder "moralisch schwache" noch "masturbierende" Männer meinte, sondern die passiven Homosexuellen. Dieses Fazit wird durch die Untersuchung von arsenokoitoi offensichtlich.[41]

Der griechische Begriff arsenokoitoi. findet sich nebst 1.Kor 6,9 nur noch in 1Tim 1,10, wo er von Hans Bürki und vielen anderen mit "Knabenschän­der" wiedergegeben wird.[42]

Arsenokoitoi ist ein Kompositum der Morpheme arsen (Gen. arsenos) mit der Bedeutung "männlich" oder "Mann", und koitos, dessen Konnotation einer Untersuchung bedarf.[43] Generell verwendete man koite für "Bett";[44] in dieser Bedeutung finden wir den Begriff in Lukas 11,7. Der Hebräerbrief verwendet das Wort für "Ehebett" (Timos ho ganos es pasiu kai he koite amiantos: Ehrbar /sei/ die Ehe bei allen und das Ehebett unbefleckt). Die moralische Bedeutung von amiantos (unbefleckt) verrät die Verwendung von koite in diesem Kontext, nämlich: Das Sexualleben der Ehepartner muß "unbefleckt" bleiben, m.a.W. die eheliche Treue darf nicht verletzt werden.[45] In Römer 13,13 steht koite euphemistisch für "Unzuchtshandlungen" oder "Wol­lust". Römer 9,10 meint mit koite wohl "Gravidität, Leibesfrucht" oder aber "Beischlaf".[46]
Das Kompositum aus den Morphemen arsen und koite (pl. koitai) ergibt also "Männerbeischlaf", euphemistisch "mit Männern (sexuell) verkehrende Männer".[47] Dieser Interpretation stimmen auch die Homo­philen Bailey, John McNeill und Boswell bei.[48] Der letztere argumentiert aber, arsenokoitai könne nicht auf Homosexuelle generell bezogen werden, sondern meine den aktiven männlichen homosexuellen Prostituierten.[49] Boswells Behauptung läßt sich weder verifizieren noch schlüssig widerlegen. In Anthologia Graeca lesen wir von einer Inschrift am Osttor von Thessalonike, die von einem anonymen Autor stammt und nachstehend auf Deutsch wiedergegeben sei:
Wanderer, jauchze im Herzen! Du siehst ob dem Tor den Präfekten Basileios, den Mann, der Babylons übergewaltige Macht zerstört hat, die Leuchte des unbestechlichen Rechtes, kommst zum Orte der besten Regierung mit trefflichstem Sohne, brauchst nicht Barbaren zu fürchten noch Männer, die Männern sich gatten (ouk arrenas arrenokoitas).[50]
Aristides von Athen (2.Jh.) war einer der ältesten christlichen Apologeten und richtete seine Verteidigungsschrift für die Christen an den Kaiser Hadrian, namentlich mit dem geschichtstheoretischen Argument operierend, die Christen seien nach den "Barbaren, Hellenen und Juden" das "neue", "vierte Geschlecht", um dessentwegen die Welt noch fortbestehe.[51] U.a. skizziert Aristides in seiner Apologie auch die Korruption der heidnischen Götter, die er als kriminell klassiert und denen er die Praxis der arsenokoitai unterstellt.[52] Es gibt kaum Zweifel daran, daß Aristides an dieser Stelle den homosexuellen Ver­kehr meint.
Man sollte jedoch nie übersehen, daß für Männer oder Knaben des homosexuellen Gewerbes das allgemeinere maskuline Substantiv pornos Anwendung fand.[53]
In der klassischen Epoche scheinen das Verb hetairein und das Begriffswort hetairesis nicht für Hetäre benutzt worden zu sein, sondern ausschließlich für einen Mann oder Knaben, der in einer homosexuellen Beziehung eine mit einer Hetäre vergleichbare Stellung einnahm.[54]

Jedenfalls sind uns einige Begriffe für männ­liche Prostitution bekannt, nämlich pornos, hetairekos oder hetaire­sis. Boswell meint, hetairekos sei für männliche Kurtisane oder Prostituierte höheren Kalibers verwendet worden, im Gegensatz zu pornos oder peporneumenos für sozial niedrigere männliche Prostitu­ierte.[55] Der Begriff porneia bezeichnet aber in der nachklassischen Epoche nicht nur Prostitution, sondern jedes sexuelle Verhalten, für das der Sprecher oder Schreiber seine Mißbilligung bis Abscheu bekun­det (vgl. 1.Kor 5,1ff; 6,9ff).
Demgegenüber sind arsenokoitai zweifellos Männer, die in aktive homosexuelle Beziehungen verwickelt sind, entsprechend malakoi in der passiven. John Boswells Folgerung, daß Paulus nicht die Homosexualität an sich verurteile, sondern ausschließlich die homosexuelle Prostitution, ist ein Elaborat pro domo sua  (ein Machwerk zum eigenen Nutzen) und kontextuell überhaupt nicht haltbar.
Damit dürfte plausibel sein, daß Paulus auch in dem Fall, daß arsenokoitai männliche homosexuelle Prostituierte bezeichnen würde, dennoch die passive wie aktive Homosexualität mit jeweils einem Part­ner keinesfalls guthieße.[56] Sherwin D. Bailey schreibt: "...die technischen Termini malakoi und arsenokoitai bezeichnen Männer, die passiv bzw. aktiv in homosexu­elle Praktiken involviert sind."[57]
Laut Paulus gehören Christen nun aber dem Reich Gottes an und müssen wissen, daß praktizierende passiven wie aktiven Homosexuellen gegen die heterosexuelle Ehe verstoßen (vgl. 1Kor 7,1-9) und das Reich Gottes nicht ererben werden genauso wie die Unzüchtigen und Ehebrecher.
Meine größte Not besteht darin, daß die meisten deutschen Bibelübersetzungen das griechische Wort „arsenokoitoi“ mit „Knabenschänder“ wiedergeben, das der Grundbedeutung des griechischen Begriffs auf keiner Weise gerecht wird. Die homophilen Wissenschaftler Derrick Sherwin Bailey, John McNeill, Norman Pittenger und der kürzlich an Aids verstorbene John Boswell (Geschichtsprofessor an der Yale University) zweifeln nicht daran, daß mit den Begriffen malakoi und arsenokoitai die passiven und aktiven Homosexuellen gemeint sind.[58]

.2. Römer 1,26f

Laut Paulus soll Gott dafür gesorgt haben, daß er der Menschheit nicht ein unergründliches Ge­heimnis ist, "denn er hat das, was wir von ihm wissen können und sol­len, an die helle Öffentlichkeit gesetzt. Er ist ... unsichtbar. Aber seine Werke machen ihn sichtbar, seit es Menschen gibt", kommentiert Adolf Schlatter.[59] Diese wollten autonom und autark sein, in der Ein­bildung, damit "weise zu sein" (1,22), daß sie ihre Her­zen (auton kardia) zum Mittelpunkt des Erkennens und Wollens erhoben - eine Emanzi­pation vom Schöpfer weg, welche eine Sehnsucht nach Ersatzgöttern lo­gisch nach sich zog[60] (1,23). Der Mensch, der sich vom "unvergänglichen Gott" emanzipiert hat, vertauscht dessen Herrlichkeit mit Abbildern von vergänglichen Menschen,[61] Vögeln,[62] Vierfüßlern[63] und Gewürm.[64] "Deswegen hat Gott sie in den Begierden, in Unreinheit ihrer Herzen dahingegeben, daß ihre Körper darin entehrt wurden" (1,24): die Gründe für dieses Strafgericht sind im schuldhaften religiösen Irrtum der Betroffenen zu suchen.[65] Die Formel "in jemandes Hände übergeben" ist in der jüdischen Traditi­onsliteratur nicht unbekannt.[66] Auch der Apostel Paulus verwendet sie mehrmals, u.a. in 1.Kor 5,5, wo der Schuldige "dem Satan übergeben (werde) zum Verderben des Fleisches, damit sein Geist gerettet werde am Tage des Herrn". Nach jüdischem Glauben ist Satan der Vollstrecker göttlicher Gerichte.[67] Diese Übergabe bzw. Preisgabe an den Satan soll das wirksamste Strafwunder einzelner Gottesmänner gewesen sein.[68] Die Auslieferung bezweckte den Untergang, die Niederlage, die Vernichtung, den Tod.

In der Gerichtssprache meinte das Verb paradi­domi die Zwangsvorführung oder Zwangseinlieferung. Auch im Alten Te­stament treffen wir diese Formel wiederholt an (vgl. Rcht 2,14; 6,13; Jes 65,12; Jer 32,4).[69] Die Gerichtsinstanz von Röm 1,23ff sind weder Menschen noch der Satan, sondern die epithymia, d.h. die Begierde, der sinnliche Trieb, die böse Lust.[70] Gott distanziert sich von den Schuldigen und überläßt sie ihrem eigenen Wollen, d.h. der (von ihm getrennten, unheiligen) Selbstbestimmung, die zur Selbstzüchtigung, Quälerei führen mußte.[71] Sie zeigt sich u.a. in unersättlichem Verlangen nach geschlechtlichem Genuß außerhalb der Ehe und beinhaltet gerade auch perverse sexuelle Neigungen, argumentiert Hans Schönweiß und meint, daß epithymia ihre Potenz vom Narzißmus ableitet. Er schreibt: Sie entspringt im letzten Grunde der tief eingewurzelten Neigung des Menschen, den Mittelpunkt seines Lebens in sich selbst zu haben, sich auf sich selbst zu verlassen, sich selbst am meisten zu lieben.

Der Verfasser des Römerbriefes zieht eine Parallele zwischen den per­versen Gottesvorstellungen und der inversio, d.h. der Umkehrung des Ge­schlechtstriebes, und bringt sie in eine Wechselbeziehung: Die Begierde (epithymia) bedingt den Tausch (griech. allage; Verb: allasso) der Gottesverehrung und verselbständigt sich zu einer Macht, welche die Trennung von dem einen Gott vollzieht und den Menschen ganz und gar beherrscht. Gott überläßt ihn dieser "Gerichtsinstanz", weil der Mensch „die Gottesof­fenbarung in der Natur ignoriert[72] und sich willentlich der Begierde (epithy­mia) unterstellt hat (Röm 1,20ff), einer Macht, die sich Götter schuf (1,23), um sich in den Kulten in aller "Schändlichkeit" zu aktualisie­ren und zu realisieren.[73]

Die  Wechselbeziehung (Korrelation) zwischen Begierde (epithymia) als Urteilsvoll­strecker und dem Satz „Gott hat sich dahingegeben“ (paredoken autous ho theos) als Gottes Urteilsspruch der Dahingabe steht unübersehbar im Raum: Die Frauen haben den natürlichen (heterosexuellen) Verkehr mit dem widernatürlichen ver­tauscht. Die weibliche Homosexualität wird in Zusammenhang mit den Begriffen paredoken („dahingegeben“) und epithymia („Begierde“) als Zwang - als Folgeerscheinung der Dahingabe Gottes - und nicht als bewußte Ent­scheidung der Frauen für die lesbische Liebe verstanden.

Gemäß Röm 1,26 sind lesbische Beziehungen als von innen ausgehende „Begierde“ (epithymia) zu verstehen. Dies belegt nicht zuletzt der terminus technicus „vertauschen“ oder „eintauschen“ (metallasso"). Dabei heißt "natürlicher Ge­schlechtsverkehr" (physiken chresin) für den Schreiber eindeutig die heterosexuelle Beziehung innerhalb einer Ehe.[74] Diese Begierde (epithymia) der Frauen für die „widernatürliche“ sexuelle Verbindung, folgert Joachim Jeremias, unterliegt nun einer richterlichen Beurteilung durch Gott selbst, dessen Urteil lautet: Tut, was euch beliebt.[75] Wie sich der "widernatürliche Verkehr" der Frauen konkret äußerte, wird in Vers 26 nicht gesagt; auch die römischen Zeitgenossen des Paulus berichten nur spärlich darüber. Man hat jedoch ermittelt, daß römische Frauen Lesbianismus, Transvestismus und Sodomie praktizierten, schreibt der deutsche Theologe  Ernst Käsemann.[76]

Die männliche Homosexualität wird von Paulus ausführlicher behandelt. Die Männer haben den natürlichen Geschlechtsverkehr mit der Frau verlassen (aphentes ten physiken chresin tes theleias). schreibt der Apostel. Das Verb „verlassen“ (aphiemi) in Röm 1,27 ist ein aktives Mittelwort der Vergangen­heit und wurde laut Rudolf Bultmann häufig im juristischen Sinn verwen­det, z.B. "jemand aus einem rechtlichen Verhältnis entlassen, sei es Amt, Ehe, Haft, Schuld oder Strafe (aber nie im religiösen Sinn)".[77] Die Kom­bination von arsenes (pl. Männer) und theleias (sg., Frau) meint jedoch das „Objekt“, nämlich die Frau, mit der sie den Verkehr "verlassen" [78] und der Heterosexualität Va­let gesagt haben.[79] Ihre Bevorzugung (Präferenz) ist, "in ihrer Begier zueinan­der entbrannt" zu sein (exekauthesan en te orexei auton allelous). Die Männer sind von dem Geschlechtsverkehr mit den Frauen abgegangen. Daß sie nicht, von sexueller Begierde befreit, als asketische Mönche lebten, sondern ihrerseits zu widernatürlichem Verkehr übergingen, wird mit aller Deutlichkeit ge­sagt: "zueinander entflammt" (ekkaio - anzünden, anfeuern), "Männer zu Männern" (arsenes en arsesin). Diese Unschicklichkeit, Häßlichkeit, Schande oder Unzucht (aschemosyne) ist die Vergeltung, der "Lohn" für ihre Verirrung: Wiederum hat die Umkehrung der Gottesverehrung zur Um­kehrung des Geschlechtstriebes geführt - laut Paulus die Quittung für Gottlosigkeit, folgert Robertson.[80]

Röm 1,28 faßt dann die kausalen Faktoren der Homosexualität nochmals zusammen: (1) Sie haben es nicht für gut befunden, Gott in der Er­kenntnis festzuhalten; (2) Gott hat sie darum preisgegeben, Ungezie­mendes in verwerflicher Sinnesweise zu tun. Der Ausdruck "was sich nicht geziemt" (me kathekonta: Partizip präsens), bringt nochmals zum Ausdruck: Die sexuelle Abweichung von der Heterosexua­lität ist unvereinbar mit der Erkenntnis des einen Gottes.

·       Schlußfolgerung

Man darf nicht außer Acht lassen, daß Jesus Christus die Fragen der homosexuellen Liebe absolut nicht behandelte. Der Grund mag darin liegen, daß er einzig die heterosexuelle Ehe für richtig hielt. „Habt ihr nicht gelesen“, fragte Jesus die Pharisäer, „daß der Schöpfer sie von Anbeginn an als Mann und Weib geschaffen hat. ... Was nun Gott verbunden hat, daß soll der Mensch nicht trennen“ (Mt 19,4.6b). Jesus scheint aber nicht der Meinung zu sein, daß die Natur keine Sprünge macht (Natura non facit saltus). Denn er spricht ja selbst von „Verschnittenen“ „vom Mutterleib an“ (Mt 19,12), die ihr Sosein bejahen und Gott loben sollen. Nun haben aber die endokriminologische und genetische Forschung die Theorie einer konstitutionellen Anlage des homosexuellen Verhaltens noch nicht belegen können. Jede andere Behauptung entbehrt meines Wissens jeder empirischen Beweiskraft. Die Annahme, daß fünf Prozent - einige wenige sprechen von 25 Prozent - aller Betroffenen unter Umständen eine angeborene Homosexualität „aufweisen“, muß wissenschaftlich noch bewiesen werden.[81] Die Heilige Schrift der Christen sieht in der homosexuellen Liebe einen Verstoß gegen die heterosexuellen Institution der Ehe. Jesus begrüßte ausschließlich die heterosexuelle Ehe, indem er in Form einer Frage dies verdeutlicht: „“Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, sie von Anfang an (als) Mann und Weib schuf und sprach: Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die zwei ein Fleisch sein, - so daß sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch?“ (Mt 19,4-6). Aus der Perspektive Jesu und des Apostel Paulus ist eine homosexuelle Partnerschaft nicht gottgewollt, wohl aber die Folge des Sündenfalls.[82]


II. Das homosexuelle Verhalten aus psychoanalytischer Sicht

1. Die Formen der Homosexua­lität

Warum ein Homosexueller gleichgeschlechtlich empfindet, ist noch nicht endgültig be­antwortet worden.[83] Die Diskussion wird fortgeführt, und ein Konsens unter den Sexualwissenschaftlern ist durchaus noch nicht in Sicht. Denn, bevor ein Wissenschaftler auf diese Frage eine Antwort geben kann, muß er die Ursachen des homosexuellen Verhaltens klären. Daß die Entstehung der Homosexualität nicht eindeutig geklärt worden ist, mag nicht zuletzt in den diversen Methoden empirischer Erhebungen wur­zeln.

Solange die Wissenschaft noch kei­nen Konsens bezüglich der Entstehung homosexuellen Verhaltens erreicht und keine der Theorien als bindend nachgewiesen hat, dürfte sich ein Theologe keiner der wissenschaftlichen Hypothesen ausschließlich ver­schreiben.[84] Dennoch müssen wir den Stand der wissenschaftlichen Erkennt­nisse verfolgen, um einem hilfesuchenden Homosexuellen jede mögliche Hilfe bieten zu können.[85]

Die heutige Sexualwissenschaft betrachtet die Homosexualität generell als eine der vielen möglichen Ausdrucksformen der Se­xualität[86] und als persönliche Veranlagung, "nicht (wie man weithin meint) eine Verhaltensweise“.[87]

Der Sexualwissenschaftler Martin Dannecker, der selbst homosexuell empfindet, hat ausdrücklich darauf hingewiesen, daß man nur über die Homosexuellen sprechen kann, bei denen es ein Stück weit Selbstidentifizierung als Homosexuelle gibt.[88]

Professor Götz Kockott hat sich auch der Forschung der Ursachen des homosexuellen Verhaltens gewidmet und fragt "zur Klärung homosexueller Neigungen zusätzlich nach, ob und wie der Patient durch Personen oder Abbildungen von Personen gleichen Geschlechts sexuell angeregt" wird, und fragt zusätzlich "nach dem Inhalt von Masturbationsphantasien und sexueller Träume" von Homosexuellen. Kockott schreibt: "Ich habe den Eindruck, daß es gerade der Inhalt der Masturbationsphantasien ist, der bei der Eigeneinschätzung der sexuellen Orientierung hilft, wenn ein junger Mann in seiner Ausrichtung ganz unsicher ist"[89].

Professor Walter Bräutigam spricht von sich aus über vier Erscheinungsformen der Homosexualität: 1. Entwicklungshomosexualität, gemeint sind homosexuelle Episoden im Jugendalter, "die bei relativ vielen später eindeutig heterosexuellen Männern zu beobachten seien". 2. Pseudohomosexualität, gemeint ist hiermit die Gelegenheitshomosexualität oder die situative, "ohne daß der Beteiligte homosexuell empfindet". 3. Neigungshomosexualität, hiermit meint man das sexuelle Interesse, das "immer auf das gleiche Geschlecht gerichtet gewesen" ist. 4. Hemmungshomosexualität, man gibt bei dieser Triebrichtung einem gleichgeschlechtlichen Partner Vorzug, und zwar "bei starken neurotischen Hemmungen vor dem Gegengeschlecht"[90].

Der Sexualwissenschaftler Hans Peter Dreitzel faßt die Angaben der Formen der Homosexualität von Walter Bräutigam zusammen und ergänzt: "Homosexuelle spielen in der Regel nur dort eine Rolle, wo ihr sexuelles Verhalten in irgendeiner Weise sanktioniert wird". Er sieht "ihr Verhalten als ein die ganze Persönlichkeit affizierendes (betroffenes)" und meint damit die Neigungshomosexualität.[91]

2. Die kausalen Faktoren der Homosexualität

·      Einleitende Gedanken

Wie gesagt, die Entstehung der Homosexualität ist noch nicht endgültig geklärt worden. Die psychoanalytische Forschung ist zwar - wie in je­der Wissenschaft - ein die Zeit überdauernder Kernbestand an Erkenntnissen, aber mit zeitgenössischen trendbedingten Schlacken behaftet. Das deutsche Wochenmaga­zin "Der Spiegel" schrieb am 26. Juli 1993:
"... die Erinnerung an die unheil­volle Rolle der Wissenschaften im Dritten Reich, aber auch die Weigerung, sich immer wieder als Objekt unterschiedlichster Forschung betrachtet zu sehen, führte in der deutschen Schwulenbewegung dazu, die Frage nach dem Ursprung von Homosexualität zu verdrängen. Jeder kleinste Versuch in diese Richtung wird mit Gegenwehr beantwortet."
Ein folgendes Beispiel mag diese Schlußfolgerung ver­deutlichen. Am anthropologischen Institut der Universität Hamburg wurden 1985 Blut- und Speichelproben einer homosexuellen Kontrollgruppe entnommen, um über den Zusammenhang zwischen Hormonen und Persönlichkeitsmerkmalen Aufschluß zu ge­winnen. Die Studie mußte aber nach dem Protest homosexueller Gruppen abgesetzt werden.

Das Vorstandsmitglied des deutschen "Bundesverbandes Homosexualität" Wolfram Setz verteidigte den Protest mit dem Argument: "Wenn die Ursachen ent­deckt sind, kann das Phänomen beseitigt werden."[92] Wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß eine seriöse wissenschaftli­che Ursachenforschung der Homosexualität wird demnach durch die Bedenken homose­xueller Organisationen weltweit erschwert.

Setz hat jedoch in dem Recht, daß die genauen Erkenntnisse über die Entstehung der homosexuellen Triebe dazu führen könnten, ein "erfolgversprechendes psychotherapeutisches Verfahren" zu entwic­keln, um bei Anfrage und Bedarf die gleichgeschlechtlichen Empfindungen eines Menschen in die heterosexuelle Neigung umzupolen. Die nicht selten erfolglosen diversen psychotherapeutischen und seelsorgerlichen Methoden, welche zwecks Be­handlung den in Not geratenen Homosexuellen angeboten werden, resultieren aus lückenhafter Kenntnis der Ätiologie (der Theorie der Entstehung) der Homosexualität. Aber die wissenschaftli­che Forschung wird trotz vielen Gegenstimmen auf diesem Gebiet weiter geführt.

2.1. Der Anlagefaktor

Der homosexuell veranlagte amerikanische Neuroanatom Simon LeVay, Direktor eines amerikanischen Instituts für homosexuelle und lesbische Erziehung, der aus Überzeugung propagiert, daß Homosexualität Schicksal sei, sezierte trotz Bedenken einiger deutschen homosexuellen Organisationen Hirne von Leichen und ist damit berühmt geworden. Er hatte das Zwischenhirn von 19 homose­xuellen Patienten seziert, die an AIDS gestorben waren, und verglich sie mit den Hirnen von 16 Männern und 6 Frauen, die nach Angaben ihrer Verwandten heterose­xuell gewesen waren. Das tiefgefrorene Hirn zerschnitt er in 50 Mikrometer feine Scheiben, maß auf jedem Schnitt die Größe der einzelnen Zellgruppen aus und er­rechnete so das Volumen der verschiedenen Bereiche in dem Areal, das als zustän­dig für sexuelles Verhalten gilt.

Er kam zum Ergebnis, daß eine der Zellgruppen im Hypothalamus -  d.h. unter dem Hauptteil liegendem Zwischenhirn (INAH 3) - bei Homosexuellen nur halb so groß war wie die entspre­chende Zellgruppe bei Heterosexuellen - und damit etwa so groß wie bei den Frauen.[93] LeVay meinte, im Geflecht der grauen Zellen unter der Schädeldecke das Geheimnis seiner homosexuellen Orientierung gefunden zu haben. Er kam zur Schlußfolgerung, daß Homosexualität biologisch - wenn gleich nicht notwendiger­weise genetisch - begründet sein müsse, weil das Gehirn von homosexuellen Män­nern dem von Frauen ähnlich sei.[94] LeVays Forschungsabsichten haben zum Ziel, nach­zuweisen, daß eine Reorientierung der homosexuellen Triebe nicht möglich und auch nicht notwendig sei.

Viele wissenschaftlichen Kollegen LeVays haben aber seine Hirnforschung heftig kritisiert. Erstens, meinen sie, soll er bei den be­schriebenen Untersuchungen der einzige gewesen sein, der die Hirnschnitte ausge­wertet hatte; zweitens, gibt die Zeitschrift "Science" zu bedenken, sind die Zellgruppen im Hypothalamus sehr schwer voneinander abzugrenzen; und drittens meint William Byne, Psychiater an der Columbia-Universität, gibt es keine weite­ren Studien, die einen solchen geschlechtsspezifischen Dimorphismus - d.h. das Auftreten verschiedener gestalteten Formen der Sexualität - reproduzier­bar belegt hätten.[95]

"Byne erwähnt, daß ihm wegen seiner kritischen Haltung antihomosexuelle Motive und sogar eine politisch rechtsgerichtete Einstellung unter­stellt würden. ... Diese Erfahrungen lassen ihn fürchten, daß genetische Erklä­rungsmodelle für ein Verhalten - so sie zu verifizieren seien - Vorurteile durchaus schüren könnten, statt sie abzubauen."[96]

Denn bereits im Jahre 1936 formulierte der NS-Erbbiologe Theo Lang, daß "den meisten Fällen von Homosexua­lität eine Störung des Chromosomensatzes zugrunde liege." Diese Feststellung muß dazu beigetragen haben, daß der dänische Arzt Carl Peter Jensen (unter dem Namen Vaernet) 1944 im Auftrag der SS Hormonversuche an homosexuellen Häftlingen im KZ Buchenwald durchführte. In einem Brief an seine Auftraggeber schrieb Vaernet: "Die Versuche sollen auf breiter Basis feststellen, ob es durch Implantation ei­ner künstlichen Sexualdrüse möglich ist, einen abnorm gerichteten Sexualtrieb zu normalisieren."[97]

Der britische Wissenschaftler M. Sydney. Margolese untersuchte das Blutserum von je zehn homosexu­ellen und heterosexuellen Männern und kam zum Resultat, daß der Andro­steronspiegel[98] (männliches Keimdrüsenhormon) bei Homosexuellen im Vergleich mit den Heterosexuellen niedriger war.[99] Robert C. Kolodny, L.S. Jacobs und andere haben im Blutplasma einer Gruppe von Homosexuellen einen niedrigeren Testosteronspiegel[100] (Testosteron = auch ein Hormon der männlichen Keimdrüsen)  sowie weniger Spermatozoen in der Samenflüssigkeit und eine geringere Spermienmobilität im Vergleich mit einer heterosexuellen Kontroll­gruppe und einer andern Gruppe von Homosexuellen mit nicht hundertpro­zentiger homoerotischer Neigung festgestellt.[101]

Der Wissenschaftler H.F.L. Meyer-Bahlburg meint dagegen, Untersuchungen von Blut­plasma, die zwischen 1971 und 1977 vorgenommen wurden, hätten keine Unterschiede im Testosteronspiegel von homo- und heterosexuellen Män­nern nachweisen können.[102] Er warnt prinzipiell vor vorschnellen Schlußfolgerungen[103], da der Testosteronspiegel von Woche zu Woche, ja schon von Tag zu Tag starken Schwankungen unterworfen sein könne.[104]

Philip Feldman und Malcolm MacCulloch ziehen ihrerseits das Fazit, daß das homose­xuelle Verhalten sowohl durch hormonale bzw. genetische als auch durch umweltbedingte Faktoren bestimmt werde.[105] Man darf, meinen sie, hilfesuchenden Homosexuellen keinesfalls eine Therapie verweigern, wenn ihre Lebensfreude beeinträchtigt ist und die erworbenen Konditionen überwiegen.[106] Der bekannte amerikanische Psychotherapeut Charles Silverstein dagegen verwei­gerte einem englischen Geistlichen jede Therapie, als dieser nach New York kam und um Hilfe nachsuchte, weil er nicht mit seiner Homosexua­lität leben wollte. Silverstein gab ihm auch keine Hinweise darüber, wo er therapeutischen Beistand finden könnte. "Ich glaube nicht", meint Silverstein, "ich könnte es verantworten, einer Person irgendeine Therapie anzubieten, die meinen Prinzipien und Werten widerspricht."[107]

Günter Dörner geht davon aus, daß sich in Zukunft die Möglichkeit ergeben könnte, (männliche) Homosexualität pränatal (vor der Geburt) zu diagnostizieren und beim Fötus zwischen dem 4. und 7. Monat durch Hormontherapie in utero der unerwünschten Neigung beizukommen.[108] Laut der kanadischen Molekularbiologin Kary Mullis wird es "in zehn Jahren höchstens eine Stunde (dauern), die gesamte Erbanlage eines Menschen zu entschlüsseln und sei­ne Zukunft vorauszusagen" - und dann gezielt zu modifizieren. Denn sind die Gene dechiffriert, dann lassen sich am Em­bryo auch die Erbinformationen bezüglich seiner Sexualorientierung ma­nipulieren.[109]

Die neuesten sexualwissenschaftlichen Theorien über die Entstehung der Homoero­tik unterscheiden sich im Wesentlichen von dem der griechischen Klassiker und weiterer antiker Autoren kaum. Aristoteles (384-322) sprach z.B. von einer konstitutionell bedingten Homosexualität, wobei er zwischen einem naturgemäßen und ei­nem nicht-naturgemäßen Vergnügen unterschied. Er reihte den homosexu­ellen Verkehr der Männer unter die Phänomene ein, die bei manchen aus einer Naturanlage an die Oberfläche treten, bei manchen aber aus Ge­wöhnung stammten, z.B. bei Männern, die als Knaben bereits zur Lust mißbraucht wurden. Wenn die Ursache konstitutionell bedingt ist, lehrte er, kann niemand von Unbeherrschtheit des Betroffenen reden.[110]

Aristoteles begründet das Verhalten der passiven männlichen Homosexuellen so: Naturgemäß bildet sich die Samenflüssigkeit in den Genitalien; nicht so aber bei Männern, die es genießen, dem Geschlechts­verkehr unterworfen zu werden - bei ihnen werde das Sperma in kleinen Mengen und nicht un­ter Druck im Mastdarm abgesondert, und an der Stelle der Absonderung bereite die Friktion sexuelle Lust.[111]

Diese Übereinstimmung ist nicht zuletzt damit zu er­klären, daß der zeitgenössische Trend, der den Kampf des Für und Wider der homo­sexuellen Lebensweise widerspiegelt und jede ernsthafte Ursachenforschung der Homo­sexualität nicht unbedingt will.

2.2. Der neurotische (durch Fehlentwicklung) krankhafte Faktor

Der niederländische Psychologe Gerhard J.M. van den Aardweg weist jedoch darauf hin, daß endokrino­logische und genetische Forschungen die Theorie einer Erbanlage ("einer wie auch immer gearteten hormonalen Dysfunktion oder somati­schen Krankheit") nicht belegen konnten, noch wurde Freuds "prädisponierender", d.h. vorher bestimmter, (physischer oder physiologischer) Faktor nachge­wiesen. Darum lasse sich nicht mehr "rational begründet" postulieren, Homosexualität sei "eine 'normale Variante' menschlicher Sexualität", sondern müsse als eine Störung gelten.[112]

Gerhard J.M. van den Aardweg nennt als ihre Ursache eine psychologische Tatsache, die er "für das Verständnis der Homosexualität als zentral" betrachtet: "Das mit der Homosexualität verbundene neurotische Selbstmitleid“. Wir finden bei jedem homosexuellen Menschen den Ausdruck einer neuroti­schen emotionalen Störung. Wie jeder Neurotiker, leidet der homosexu­elle Mensch unter dem Mechanismus eines automatischen Selbstmitleides, dessen Ursprung in der Kindheit liegt und das einen dauerhaften Ein­fluß auf sein Gefühlsleben ausübt".[113]

Im weiteren führt er aus, daß ein "Autopsychodrama", d.h. die Fixie­rung auf ein Trauma, das neurotische Selbstmitleid und dieses die In­version bewirke.[114] Diese Theorie beinhaltet die Annahme, die Umwelt lege das Verhalten fest.

Eine marginale Notiz: Die Gegner des gleichgeschlechtlichen Le­bens wünschen sich solche Erkenntnisse, die ihnen das Werkzeug in die Hand legen würden, das homosexuelle Verhalten zu ändern. Die Protagonisten (Befürworter) der homosexuel­len Liebe begehren jedoch solche Forschungsergebnisse, welche das Coming Out der Homo­sexuellen auf der ganzen Linie rechtfertigen.[115] Entsprechend umstritten ist deshalb die Einordnung und Bewertung der Homosexuali­tät. Eine Gruppe von Sexualwissenschaftlern neigt dazu, sie als nicht patholo­gisch, der Heterosexualität ebenbürtig zu bezeichnen.[116] Andere werten die Homo­sexualität als Krankheit im Sinne einer neurotischen Fehlentwicklung, die der Therapie bedürfe.

Professor Rudolf Seiß argumentiert dementsprechend: Die Perversion - in­klusive Homosexualität - muß unter einem dynamischen Krankheitsbegriff als funktio­nale Deviation (sexuelle Abweichung von der heterosexuellen Norm) angesehen werden. So wie ein Organ krank ist, wenn es nicht mehr leistet, wozu es von der Organstruktur her bestimmt ist, so ist auch eine Funktion krank, wenn sie nicht mehr gemäß der erkennbaren Zusammenhänge arbei­tet. Demnach darf sich der Perverse einer Therapie nicht entziehen.[117]

2.3. Der umweltbedingte Faktor

Sigmund Freud kam bekannterweise zum Ergeb­nis: Jeder Mensch mache verschiedene sexuelle Entwicklungsstufen durch, die sich durch besondere Merkmale unterscheiden würden. Wird ein Kind durch Erziehungsfehler auf einer bestimmten Entwicklungsstufe fixiert, kann es nebst anderem sexuellen Fehlverhalten auch Homosexua­lität entwickeln. Als Beispiel läßt sich das Verhältnis eines Kindes zu seinen Eltern anführen, meinte Freud und erklärte:

Ist ein Knabe zu sehr an seine Mutter ge­bunden, kann er aus instinktiver Angst vor dem Weiblichen seine sexu­ellen Spannungen in Richtung auf das männliche Geschlecht kanalisieren und homosexuelle Beziehungen suchen. Ein Mädchen, das Angst hat vor dem Vater, identifiziert ihn mit allen Männern und weicht ihnen aus, und ihre Neigung richtet sich im sexuellen Entwicklungsalter nur auf Frauen.[118]

Darum kommt der neofreudsche Theoretiker Irving Bieber zur Schlußfolgerung: „Homosexualität ist eine pathologische bisoziale, psycho­sexuale Anpassung, die aus der allgegenwärtigen Angst vor dem Aus­druck von heterosexuellen Impulsen resultiert"; wobei die Schuld bei den Eltern zu suchen sei: beim zurückhaltenden, feindseligen, kühlen Vater wie bei der dominierenden, unterdrückenden Mutter.[119]

Aufgrund dieses Befundes ist jeder Homosexuelle latent (unterschwellig) heterosexuell und darf für seine gleichgeschlechtli­che Liebe keinesfalls bestraft werden, sondern sollte in den Genuß ärztlicher Behandlung kommen.[120]

Der Verhaltensforscher (Behaviorist) Burrhus Frederic Skinner, der durch das Studium des Verhaltens von Lebewesen deren seelische Merkmale zu erfassen suchte, führte ähnlich wie Freud aus:

Unser gegenwärtiges Verhalten ist die Folge einer komplexen bedingten Vorlage bzw. Vorzeichnung, die wir in der Kindheit erhalten haben. Die Kindheitseinflüsse einschließlich der ERZIEHUNG prägen also das Verhalten des Erwachsenen.[121]

Bekanntlich ver­trat Skinner den deterministischen Behaviorismus, glaubte indes an einen "Rekonditionalismus", (d.h. menschliches Verhalten läßt sich durch eine Serie von "Belohnung und Strafe“ -maßnahmen ändern, indem der Betroffene veranlaßt wird, die belohnte Verhaltensweise zu prakti­zieren). Auch Charles Young schließt sich Freud und Skinner an und meint: Homosexualität sei hauptsächlich eine erworbene Kondition und könne geändert werden, wenn jemand motiviert werde, umzulernen.[122]

David Lester wehrt sich einzig dagegen, daß man durch retrospektive Stu­dien über Homosexuelle deren Eltern für die quasi Fehlentwicklung schuldig spricht, ohne sie oder andere Drittpersonen, die sicher rele­vante Informationen über die Familienverhältnisse beisteuern hätten können, befragt zu haben.[123]

Laut Alfred Adler soll die Homosexualität immer aus psychischen Quel­len stammen,[124] wobei körperliche Idiosynkrasien (hochgradige Abneigung oder Überempfindlichkeit eines Menschen gegenüber bestimmten Personen) der Homosexualität Vorschub leisten können. Mit solchen physischen Ei­genarten meint man eigentlich den Schein, der die Andersgeschlecht­lichkeit hervorruft. Adler kommt zum Schluß, die Homosexualität zeige sich als mißglückter Kompensationsversuch bei deutlichem Minderwertig­keitsgefühl und sei demnach auch eine Revolte des subjektiven Schwä­cheempfindens gegen Forderungen, die sich aus dem gesellschaftlichen Leben ohne Zwang ergäben, und ziele auf einen fiktiven, subjektiv be­gründeten Triumph der eigenen Überlegenheit.[125]

2.4. Homosexualität als Alternative zur Heterosexualität

Der 1984 verstorbene Zürcher Psychoanalytiker Fritz Morgenthaler betrachtete die Homosexualität als eine Ent­wicklungsmöglichkeit analog zur Heterosexualität. Denn bei allen Men­schen werde die narzißtische (Selbst-)Entwicklung durch den Bruch der ursprünglichen Mutter-Kind-Einheit notwendigerweise gestört. Die dar­aus resultierende Lücke verursacht Angst, weshalb jeder danach strebt, sie auszufüllen, um "die Schönheit des Bildes seiner selbst herzustel­len".[126] Irgendwann in der Kindheit macht der Mensch die Erfahrung, daß autoerotische Befriedigung Störungen in der narzißtischen Homöostase (Gleichgewicht der Körperfunktionen beim Gesunden) ausgleichen kann; eine Überbesetzung der selbstbefriedigenden Aktivität senkt die Into­leranz gegenüber Entmutigungen und überbrückt sie.

So hat die Überbe­tonung der Autoerotik eine ausgleichende Funktion zur Füllung der Lücke, welche die Mutter-Kind-Einheitsstörung darstellt. Es kann aber auch das andere Geschlecht die Repräsentanz zur Kompensation überneh­men, in welchem Fall sich eine heterosexuelle Beziehung entwickelt.[127] Demzufolge ist die Homosexualität einfach ein anderer Weg zur narziß­tischen Homöostase (der Weg, das Gleichgewicht im Spektrum der Selbstliebe herzustellen), zur Identität und Triebbefriedigung unter Vermei­dung von Nachteilen für das Selbst.

Die meisten Menschen sind in ihrer Selbstentwicklung praktisch gestört. Darum versuchen sie diesen Mangel, durch homosexuelle oder heterosexuelle Kompensation auszugleichen. So besteht das Glück des homosexuellen wie des heterosexuellen Orgasmus in der großartigen Bestätigung der Kohärenz (der Vereinigung) des eigenen Selbst.[128]

Mary Jane Sherfey vertritt die Hypothese, daß der menschliche Fötus ursprünglich weiblich sei, bis er sich im Laufe der Schwangerschaft durch die Einwirkung von Androgen männlich entwickle. Psychosexuell besteht laut Sherfey bei der Geburt kein Un­terschied zwischen den Geschlechtern; die psychosexuelle Persönlich­keit wäre demnach als "nachgeburtlich" völlig angelernt. Die Findung der Genus-Identität ist die erste Identifizierung, die ein menschli­ches Wesen vollzieht, demnach die dauerhafteste und weittragendste. Das Geschlecht ist zwar biologisch, der Genus jedoch psychologisch und damit kulturell bedingt. So determiniert (bestimmt) die Umwelt, welches sexu­elle Verhalten sich beim Menschen durch den "psychogenen Prozeß" her­ausbilden wird.[129]

Der Psychologieprofessor John Money kommt zur Schlußfolgerung: Die Disposition in Richtung der einen oder anderen sexuellen Orientie­rung tritt für den Menschen als angeboren in Erscheinung, wenn auch als Folge des Einflusses der Geschlechtshormone auf die Entwicklung der Bahnen sexueller Empfindung im Gehirn (sexual pathways in the brain).[130]

Erich Fromm wehrt sich vehement gegen die These, Homosexualität sei eine gleichwertige Alternative zur Heterosexualität, und geht von einer Polarität des maskulinen und des femininen Prinzips im Innern des Menschen aus. Der Mann wie die Frau findet die Einheit in sich selbst nur in Gestalt der Vereini­gung sei­ner bzw. ihrer weiblichen und männlichen Polarität. Diese Polarität ist laut Fromm auch die Grundlage jeder Kreativität. Im Liebesakt zwi­schen Mann und Frau werden daher beide wiedergeboren. Die homosexuelle Abweichung von dieser Norm entsteht dadurch, daß die polarisierte Ver­einigung nicht zustandekommt. Hierdurch leidet der Homosexuelle unter dem Schmerz der nicht aufgeho­benen Getrenntheit, wobei es sich übrigens um ein Unvermögen handelt, das er mit dem durchschnittlich heterosexuell Veranlagten, der nicht lieben kann, teilt. Erich Fromm verneint die Fähigkeit des Homosexuellen, im gleichge­schlechtlichen Kontakt eine Bestätigung der Kohärenz bzw. der Vereinigung seines Selbst zu empfinden.[131]

2.5. Schlußfolgerung

Damit habe ich einige Pros und Kontras zu den bestehenden Theorien über die kausalen Faktoren der Homosexualität aufgezeigt. Klar scheint jedenfalls zu sein, daß bezüglich der Ursachen der Homosexualität noch keine Ein­stimmigkeit unter den Wissenschaftlern besteht. Grundsätzlich muß ja gelten, daß jede These, für die keine genügenden wissenschaftlichen Beweise erbracht worden sind, in Frage zu stellen ist.[132]

Rudolf Seiß geht davon aus, daß die Homosexualität einem Hängenbleiben in der Entwicklung von der Auto- über die Homo- zur Heteroerotik gleichkommt. Er refe­riert: "Der Perverse ... bleibt auf dem Wege zu ihr (d.h. zur Heteroerotik) durch Fixierung stecken. Er wagt nicht dieses Sich-Hingeben."[133] Der katholische Moraltheo­loge Karl Hörmann geht mit Seiß konform und meint ebenso, die Homosexualität sei Ausdruck des Steckenbleibens im sexuellen Reifungsprozeß, in dem der Betreffende nicht von der Ich-Einstellung oder Autoerotik zu der Du-Beziehung gelange; in der Zuwendung zum gleichgeschlechtlichen Partner entferne man sich weniger vom eigenen Ego als in der Beziehung zum andersgeschlechtlichen.[134]

Die meisten Mediziner basieren ihre Arbeiten nach wie vor darauf, daß Heterose­xualität der biologischen Beschaffenheit des Menschen entspricht und das medizi­nisch Normale ist. So weist Gottfried Roth darauf hin, daß die angemessene Funk­tion der männlichen und weiblichen Sexualorgane nur in dieser Korrelation ge­währleistet ist, tendiert doch der Sexualtrieb - seinem Sinn folgend - zum hete­rosexuellen Partner. Die sexuelle Liebe lasse sich aber nicht ausschließlich vom Somatischen her definieren, sondern sei der Höhepunkt im Ausdruck personaler Liebe zwischen Mann und Frau. Die Ehebeziehung ist laut Roth nicht nur subli­mierte Sexualität, sondern umfasse durchaus auch "integrierte Sexualität als Ausdrucksform letzter sich verschenkender Hinneigung in der Leiblichkeit".[135]


III. Homosexuelles Verhalten aus therapeutischer Sicht


·      Einleitende Gedanken

Die Ablehnung, an einer Reorientierung von Ho­mosexualität auf Heterosexualität mitzuwirken, beruht bei meisten Spezialisten auf der bejahenden Akzeptanz des homosexuellen Verhaltens, wobei diese Ak­zeptanz auch religiös begründet worden ist. Die verbreitete Auffassung, daß Jesus die Diskriminierung der Menschen aufgehoben und jeden in seinem So-sein akzeptiert habe, verknüpft häufig die Folgerung, daß er durch seine prinzipielle Akzeptanz jeden Diskrimi­nierten samt dessen Verhalten bestätigt habe. Das ist aber unzutref­fend, wie der ehemalige Landessuperintendent Horst Hirschler in Göttingen 1979 ausführte:

Wenn sich einer in seiner Andersartigkeit von Jesus angenommen sah, bedeutete das für ihn eine große Befreiung. Eine Befreiung, die ihn gerade nicht auf das festlegte, was er immer war.[136]

Konträr zur Position Jesu ist der Slogan "Homosexualität ist beauti­ful" (schön), mit dem ein Sexualwissenschaftler oder Theologe den Homosexuel­len auf seinen Weg fixiert.[137]

Tatsächlich stellt die bejahende Akzep­tanz des homosexuellen Verhaltens vielfach nur eine Methode dar, den jeweiligen homosexuellen Menschen überhaupt nicht wahrzunehmen. Ist er aber als Person angenommen, gewinnt er erst die eigentliche Freiheit, sich den für ihn richtigen Weg zu suchen. Die Alternative einer Reori­entierung mittels medizinischer Therapie von vornherein abzublocken, ist unverantwortlich, wenn nicht geradezu inhuman.[138]

1. Gruppentherapie im Kontext der Kirchen

Im Kontext der Kirchen wurden den Homosexuellen teilweise Kontaktgruppen (fellowship groups), den Anonymen Alkoholikern ver­gleichbar, angeboten, mit der Absicht, daß die Teilnehmer eine sexu­elle Reorientierung erarbeiten sollten. Die Veränderung auf dem Ver­haltensniveau erwartet man mittels kognitiver Veränderung auf der Ba­sis einer Erläuterung der biblischen Sexualprinzipien: Sie soll die homosexuellen Personen dazu bringen, ein "christusähnliches Leben" zu führen. Diese Erwartung hatte bei einigen Therapieteilnehmern eine intrapsychische Entscheidung und bleibende Abwendung von der homosexu­ellen Identität zur Folge.[139] Es wurden übrigens auch in nichtkirchli­chem Kontext psychodynamische Verhaltensmethoden in Gruppentherapien angewandt, um Aversion und Ablehnung homosexueller Praktiken zu wecken und homosexuelle Personen so zur Sublimierung (gemeint ist die Umpolung) ihrer Triebe zu füh­ren.[140]

Spezifische Resultate haben katholische Kleingruppen für The­rapie mit Homosexuellen erbracht, die John Harvey in der katholischen Kirche in den USA einführte. Gruppenteilnehmer sind je homosexuelle Männer und Frauen, die einander im Erarbeiten des Zieles, ein voll integriertes Leben zu finden, unterstützen. Eine Gruppe kommt wöchent­lich für zwei Stunden zusammen. Die erste Stunde ist für Gebet, Medi­tation, biblische Reflexion und das Austeilen der Kommunion reser­viert, in der zweiten findet ein intensiver Gruppendialog statt. Aus­gangspunkt ist das "Bekenntnis" der eigenen Homosexualität, die nun aber, als nicht selbstgewählt, akzeptiert wird. Zur Therapiemethode gehört die Aufstellung eines persönlichen Lebensplans für jedes Grup­penmitglied mit detailliertem Wochenplan, dem gemäß ein christusähnli­ches Leben angestrebt wird, wie Harvey formuliert.[141] In der Gruppe läßt jeder den andern an seiner Existenz teilnehmen. Hier darf und soll er sich selbst sein, seinen tiefsten Emotionen Ausdruck geben, ohne Angst vor Ablehnung haben zu müssen. Der Aus­tausch über empfundene Schmerzen, Ängste, Freude, spirituelle Erfah­rungen und weitere relevante Themen haben sich als hilfreich erwiesen. Zudem kann Gottes Wort in der Begegnung von Menschen Realität werden.[142] Die gelegentliche Anwesenheit heterosexueller Gruppenteilnehmer kann zur gegenseitigen Verständigung beitragen, Vorurteile und Antipathien ab­bauen helfen. So erlebte Annahme kann den "Ex-Homosexuellen" zusätz­lich motivieren, seine gleichgeschlechtliche Wünsche zu überwinden und zu einer heterosexuellen Beziehung heranzuwachsen.[143] Somit bieten diese Therapiegruppen exklusive Gelegen­heit, tiefe, konstante, nichtsexuelle Freundschaftsbeziehungen ein­zugehen. "Solche Freundschaften, “ meint Harvey, „helfen nicht nur den Personen, keusch zu bleiben, sie mildern auch die Einsamkeit."[144] Die theologische Prä­misse für diese Gruppentherapie ist Harveys biblische Exegese, demzufolge die menschliche sexuelle Aktivität zwischen Mann und Frau, nicht zwischen Männern bzw. zwischen Frauen geschaffen wurde. Harvey ist überzeugt, "daß Gott jedem Menschen ein Übermaß an Gnade gibt, sein Gesetz einhalten zu können".[145]

2. Die positive kirchlich-dogmatische Therapie

Das theologische Bekenntnis zur Heterosexualität zieht ein Nein zu homosexuellen Praktiken nach sich. Professor Richard Foster argumentiert: Auch wenn man die statistischen Befunde der Sexualwissenschaft zur Kenntnis nimmt, näm­lich daß rund fünf Prozent der Männer und rund zweieinhalb Prozent der Frauen einen chronischen gleichgeschlechtlichen Sexualtrieb haben[146] - wenn man also damit eine nicht unbeträchtliche Minderheit mit homose­xueller Neigung feststellt, so darf man in der christlichen Kirche dennoch nicht der Versuchung erliegen, (zumindest) die "konstitutio­nelle" Homosexualität anders denn als Devianz von Gottes Intention einzuordnen.[147] Denn auch wenn ein Homosexueller nicht für seine sexuelle Neigung verantwortlich ist, so ist er doch zweifel­los dafür verantwortlich, was er tut. Ferner gibt Foster zu bedenken:

Entscheidungen müssen getroffen werden, und Christen, die eine homosexuelle Orientierung in sich tragen, müssen diese Entschei­dungen im Lichte der Wahrheit Gottes und der Gnade Gottes tref­fen.[148]

Die Sexualwissenschaftler Philip Feldman und Malcolm MacCulloch haben darauf hingewiesen, daß der Entschluß, sich der Lehre der Kirche zu unterstellen und sie voll zu akzeptieren, bei einer beobachteten Gruppe von Männern zu einer Reduzierung der homosexuellen Erlebnisse geführt hat. Wörtlich:

Die Annahme der Doktrinen einer Kirche stand bei Männern in Relation zu den sexuellen Frequenzen: Diese betrugen (nur) zwei Drittel oder weniger der Frequenzen unter Männern des entsprechen­den Alters und Bildungsgrads ohne aktive Bindung an eine Kirche. Wie Kinsey festhält, war dies entweder die unmittelbare Auswirkung kirchlicher Lehre, oder aber jene Personen, die aktiv in einer Kirche integriert wurden, waren eine selbstselektionierte Gruppe, die auch sonst keine hohen Frequenzen sexueller Bekundung aufge­wiesen hätte.[149]

Aus pastoraltheologischer Sicht nennt Foster für Homosexuelle drei Möglichkeiten, mit ihrer Neigung umzugehen: Sie bewältigen sie entweder durch Änderung oder durch Kontrolle ihrer homosexuellen Orientierung - oder sie üben diese aus. Zur dritten Variante merkt Foster an: Die christliche Gemeinde kann solchen, die sich unfähig fühlen, ihre Inklination zu verändern oder das Zölibat zu wählen, nicht erlauben, die Homosexualität auszuleben. Wird indes eine derar­tige tragische moralische Wahl getroffen, sollte der bestmögliche moralische Kontext beibehalten bzw. gewährt werden.[150] Doch glaubt Ted D. Evans, man dürfe niemals die Hoffnung auf "Umpolung" der Homosexu­ellen aufgeben und müsse alles unternehmen, um sie bis zur heterosexu­ellen Ehe hinzuführen, wobei man die auftretenden Schwierigkeiten durchaus nicht ignoriert oder ausklammert.[151]

Zieht man die Umpolung eines Homosexuellen als pastoraltheolo­gisches Ziel in Betracht, so wird man umso weniger ignorieren dürfen, daß in den christlichen Kirchen eine gewisse Homophobie nicht zu verneinen ist. Richard Lovelace plädiert mit Grund für mehr Einfühlungsver­mögen der Christen in die Lage jener Homosexuellen, die mit ihrer Neigung im Dauerkonflikt leben, eben weil sie diese zu überwinden suchen. Die Integration solcher Personen in den kirchlichen Kontext und die Anteilnahme an ihren Kämpfen würde das Leben homosexuell ori­entierter Christen erleichtern und ihnen helfen, die Alltagsprobleme zu bewältigen[152] - womit wir bei einem weiteren Aspekt einer positiven kirchlichen Therapieunterstützung sind.

Der Leiter des Quest Learning Center in Pennsylvania, selbst ein Homosexueller, Colin Cook, versucht der Homopho­bie in diesem Sinn entgegenzuwirken, damit konvertierte Gläubige mit homosexueller Veranlagung in den Kirchen als Mitchristen Akzeptanz finden und nicht als "Homosexuelle" stigmatisiert (d.h. gebrandmarkt) werden. Jeder müsse sich nämlich seiner Sündhaftigkeit bewußt werden, die sich auch in der Verachtung des Nächsten mit andersgearteter Sexualorientierung manife­stiere.[153] Ein Ja zur Person mit konstitutioneller homosexueller Ori­entierung schließt keinesfalls das Nein zu homosexuellen Handlungen aus, meinen die Mediziner E. Mansell Pattison und Myrna Loy Pattison vom Department of Psychiatry and Health Behavior des Medical College of Georgia. Sie haben im Dezember 1980 von elf Männern berichtet, die behaupteten, in einer Pfingstgemeinde von exklusiver Homosexualität in die „exklusive Heterosexualität“ umgepolt worden zu sein.[154]

Der katholische Theologe J. Harvey und sein protestantischer Kollege D.S. Browning meinen, daß die Mehrheit der Homosexuellen ihre Orientierung zwar nicht wählen, aber die Freiheit besitzen, sich homo­sexueller Akte zu enthalten. Auch wenn diese Freiheit bei vielen be­grenzt ist, sind sie jedenfalls zu intensiven Freundschaften mit ande­ren Personen fähig, ohne die Beziehung genital zum Ausdruck zu brin­gen. Dies nicht zu tun, stellt nicht etwa einen Verlust an Menschlich­keit dar. Denn in der gegenseitigen Anerkennung und in der dauerhaften Kameradschaft liegt das fundamentale Bedürfnis aller Menschen, nicht nur der Homosexuellen.[155]

Die theologische Prämisse der Mann-Frau-Beziehung und der Ehe schließt die Akzeptanz von Menschen mit homosexueller Orientierung durch Christen nicht aus, sondern betrachtet lediglich abweichende Sexualpraktiken als Übel, argumentieren katholische wie protestantische Theologen Philip S. Keane[156], Bernard A. Williams[157], Lisa S. Cahill[158], Charles Curran[159], Don Spencer Browning[160] und andere. Henry Nouwen geht zudem davon aus, daß der Homosexuelle zu seinen Gefühlen ste­hen müsse, denn nur so verlören sie ihre "verrücktmachende" Kraft.[161]


3. Anti-Selbstmitleidstherapie

Gerard J.M. van den Aardwegs Anti-Selbstmitleidstherapie wurde stark durch Hugh Missildines Werk „In dir lebt ein Kind“ beeinflußt. Laut Missildine lebt das Kind von einst in der Schale des Erwachsenen als unabhängige Einheit, als quasi-autonome Persönlichkeit, als selbständiges Ich. Dieses "innere Kind von früher" ist ein wucherndes, plärrendes, lärmendes Wesen, das trödelt, mogelt und lügt, "um dem zu entkommen, was es nicht mag".[162] Die sexuellen Erlebnisse des "inneren Kindes von einst" werden unweigerlich durch die spezifische Haltung der Eltern geprägt. So lebt dann die Sexuali­tät des Kindes beim "inneren Kind" in der Schale des Erwachsenen - im Sinne der Einstellungen seiner Eltern - weiter.

Übertriebene sexuelle Anregung entwickelt sich entweder aus einem elterlichen Verbot sexueller Interessen und Betätigungen oder aus der unterschwelligen sinnlichen Versuchung und übermäßigen Reizung der sexuellen Gefühle des Kindes durch die Eltern.[163]

Aardweg ergänzt lediglich mit der These des Autopsychodramas, d.h. vom sich verselbständigt habenden Selbstmitleid: Die Person, die einem Autopsychodrama unterworfen ist, denkt und fühlt teilweise wie ein sich bemitleidendes Kind, d.h. wie es früher einmal wirklich war, insofern diese Züge "zu seinem Drama gehören oder damit verbunden sind".[164]

Von Sigmund Freud übernimmt Aardweg die Begriffe "polymorph per­vers" und "Pansexualität", deren Phänomene sich im Übergangsstadium der menschlichen psychosexuellen Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen manifestieren. Doch gerade weil es sich hier nur um eine Entwicklungs­stufe handelt, wird diese Ausrichtung mit zunehmender psychischer Reife auf spontane, natürliche Art zurückgehen.[165]

Die Homosexualität begreift Aardweg generell als eine unreife, unterentwickelte Form der Geschlechtlichkeit.[166] Im Homosexuellen steckt "das innere Kind von früher", das "unausgereift" einen ver­steckten Groll über ungerechtfertigte Erniedrigungen und ungerechte Behandlung in der Kind­heit mit sich trägt. Das "innere Kind" entwik­kelt einen Minderwertigkeitskomplex, wobei sein Drama lautet: Ich bin nicht so männlich (bzw. weiblich) wie die andern. Zu diesem Drama ha­ben diverse Umweltfaktoren und Kindheitserlebnisse beigetragen. Ent­scheidend jedoch ist, daß der homosexuelle Mann eine Phase durchlebte, in der er sich einsam und minderwertig fühlte. Die daraus erwachsene, sich verselbständigt habende Klage über seine Minderwertigkeit als Mann hat eine schmerzliche Sehnsucht nach der Liebe und Nähe anderer Männer geweckt.[167]

Bei Bisexuellen soll es im Gehirn zwei sich gegenseitig "hem­mende" Aktionszentren geben: Das Erwachsenen-Ich, aus dem die hetero­sexuellen Gefühle kommen, und das "klagende Kind", das für die homose­xuellen Neigung verantwortlich ist. Doch beherrscht das "kla­gende Kind" im bisexuellen Menschen den Bereich der sexuellen Gefühle nicht total, im Gegensatz zum "klagenden Kind" des Homosexuellen.[168]

Zur Frage des Transvestitismus meint Aardweg, dieser scheine parallel zu einer Identifikation mit der Passivität des Weiblichen aufzutreten und sei deshalb meistens mit einem Minderwertigkeitskom­plex in bezug auf die Männlichkeit verbunden.[169]

Die Neigung des Pädophilen erklärt Aardweg aus der Sehnsucht nach intimer Gemeinschaft mit den idolisierten, "unerreichbar überle­genen anderen Jungen" und nennt sie einen "Aufschrei" nach Zugehörig­keit zu deren Gruppe und Annahme durch sie. Hinter seiner Zuneigung verbergen sich Minderwertigkeitsgefühle und die unreife Haltung des Bettelns um Liebe.[170] Das Autopsychodrama des Pädophilen verrät, daß ein Teil seiner Persönlichkeit auf dem infantilen Niveau geblieben ist. Seine "Einsamkeitsklage" soll die gravierendste sein. Bei ihm kann das Gefühl des Abgelehntseins leicht Haß, verzweifelte Wut oder Rachsucht hervorrufen, die wiederum zu kriminellen Akten führen kön­nen.[171]

Die lesbische Frau hegt in sich ein "inneres Kind von früher", das sich entsprechend bemitleidet und an der Minderwertigkeitsklage festhält: "Ich bin nicht so weiblich (mädchenhaft) wie andere" oder: "Ich gehöre nicht in die Welt der Frauen!" Aus dieser Perspektive soll sie den Körper und/oder die Persönlichkeit anderer Mädchen oder Frauen verehren und davon sexuell angezogen werden.[172]

Aardwegs Schlußfolgerung lautet, daß Homosexualität nicht das Ergebnis einer Degeneration sei, vielmehr eine funktionelle Störung in grundsätzlich normalen Individuen; doch nennt er sie in anderem Zusam­menhang eine "neurotische Kondition".[173]

Der erste Schritt der Anti-Selbstmitleids-Therapie besteht darin, daß der Klient sein neurotisches Gefühl, das Unbehagen bzw. seine Klagen als Wirklichkeit erlebt. Der Therapeut führt Bei­spiele an, "was bei einem verselbständigten Klagezwang abläuft" und wie das Selbstmitleid sich äußert, nämlich in "somatischen Klagen": "Ach, ich Armer, ich bin nichts wert!" sowie in übersteigerter Kritik: "Mit ihm ist nichts los!" oder: "Es ist alles nutzlos" - was wieder Stoff für das Selbstmitleid hergibt: "Und ich Armer muß darunter lei­den..."[174] So versucht die Therapie durch psychoanalytische Deutung der Klageimpulse, diese "auszuhungern". Bei Personen mit psychischem Infantilismus soll eine Gehirnstruktur das stetige Bedürfnis nach Sti­mulation anmelden, wobei sie zur Befriedigung negative Gefühle bzw. Klagegründe braucht, auch wenn der Neurotiker angenehme Lebensumstände hat: "Es findet ein Suchen nach Dingen statt, über die sich klagen läßt."[175]

Die psychoanalytische Deutung des Autopsychodramas kann wäh­rend des Interviews erfolgen. Der Therapeut wird daran interessiert sein, eine Anamnese des Klienten zu erstellen, welche die Umstände der Kindheit, das Auftreten der ersten homoerotischen Gefühle, die Bezie­hung zu den Eltern, allfällige Onaniephantasien und Tagträume ebenso festzuhalten sucht wie die Personentypen, zu denen er sich hingezogen fühlt. Dies gestattet es, die Ursachen des Minderwertigkeitskomplexes zu ermitteln. Danach kann der Therapeut beginnen, die Klagen zu ent­dramatisieren.[176]

Aardweg räumt ein, die Heilung einer Neurose sei langwierig und dauere durchschnittlich mehrere Jahre. Darum empfiehlt er wöchent­liche (später eventuell vierzehntägige) Sitzungen von etwa einer Stunde, die darauf zielen, die infantilen Klagen des Klienten zu zer­stören. Sobald das Selbstmitleid neutralisiert ist, wird die heterose­xuelle Neigung von selbst freigesetzt und nach den inhärenten (innewohnenden) Ge­setzen wachsen. In diesem Stadium der Therapie wird dem Homosexuellen empfohlen, seinen Wünschen nach homosexuellen Kontakten zu widerstehen und die Beziehungen zu den (früheren) Partnern abzubrechen.[177]

Ein wichtiger Faktor bei dieser Therapie ist, den Klienten zur Selbstbeobachtung zu motivieren, d.h. er muß seine Gedanken, Gefühle und Verhalten auf Äußerungen infantiler Klagen hin beobachten. Sie ist eine conditio sine qua non, d.h. eine unerläßliche Voraussetzung für die "eintretende Heilung". Durch die Selbstbeobachtung kann der Klient erkennen, wie sehr er sich wie ein Kind bedauert, "über sich geweint, gewimmert und gejammert hat". Diese Selbsterkenntnis erreicht ihren Höhepunkt paradoxerweise dann, "wenn die Klagesucht verblaßt ist".[178] Der Therapeut leitet den Klienten an, störende Reaktionen oder Gedan­ken zu analysieren und zu verbalisieren, wobei jeder seine individuel­len Anhaltspunkte entdeckt, anhand derer er in Gefühlen oder Gedanken die Klagesucht "am Werk" sehen kann. Bringt er die eine Art von Klage zum Schweigen, wird sie prompt durch eine andere ersetzt.[179]

Auch Aardweg hebt hervor, daß man einem Homosexuellen nicht zur Umpolung verhelfen kann, wenn er nicht selbst den Willen dafür aufbringen will: „Der Wille des Klienten muß es letztlich sein, der zu bestimmten Impulsen 'nein' und zu anderen 'ja' sagt. Unsere Methoden und Techniken bestimmen lediglich, wie 'nein' oder 'ja' gesagt wird“.[180]

Doch kann der Wille gestärkt werden, indem der Therapeut dem Klienten die Einsicht vermittelt, wie wenig wünschenswert ein spezifischer Zu­stand ist, und ihm erklärt, wie sich eine Neurose entwickelt und wie der Klient nach deren Neutralisierung zur Aussicht auf größere innere Zufriedenheit gelangen kann, und zwar in Verbindung mit einer natürli­chen Abneigung gegen Negativismus und Egozentrik.[181]

Als nächsten Schritt im Heilungsprozeß nennt Aardweg die Hu­mortechniken, u.a. die Hyperdramatisierung. Die Versuche des Klienten, seine Klageimpulse in Gegenwart des Therapeuten zu verbalisieren, ha­ben einen gewissen Grad von therapeutischem Effekt, da der unreife Charakter vieler Gefühle und Verhaltensweisen erkannt und benannt wird. Das eindeutige Zugeben jedoch "beinhaltet ... bereits den be­wußten Versuch, sich von ihnen zu distanzieren".[182] Der Klient wird motiviert, seine neurotischen Gefühle nicht nur verbal zu äußern, son­dern auch aufzuschreiben. So realisiert er, wie sehr sein Denken, Füh­len und Verhalten von seiner infantilen Klagesucht mitbestimmt, wenn nicht gar total dominiert ist. Mit Humortechniken läßt sich das er­kannte Klagebedürfnis neutralisieren. Ihre Anwendung, namentlich jene der Hyperdramatisierung, ist nach der Selbstbeobachtung und -analyse das wichtigste Verfahren der Anti-Selbstmitleidstherapie. Der Klient übt, sich über die von ihm beobachtete und analysierte Klage des "neu­rotischen Kindes" lustig zu machen. Der Anlaß für die Klage wird vom "Erwachsenen" vor dem "klagenden Kind" hyperbolisch wiederholt, wobei diese Hyperdramatisierung an den Sinn für Komik appelliert. Der Neuro­tiker, der über seine neurotischen Äußerungen bzw. über seinen Infan­tilismus zunächst wie ein unreifes Ich zu lachen beginnt, ist auf dem Weg zur Genesung. In solchen Momenten erlebt er einen Akt der Befrei­ung, indem er die Bindungen an seine Egozentrik überwindet.[183] Aardweg erläutert, daß die Nervensysteme, welche die Reize zum Lachen und Wei­nen weiterleiten, sich zum Teil überschneiden. Psychologisch ist be­kannt, daß diese beiden Gefühlsäußerungen in spezifischen psychischen Zuständen sehr nahe beieinanderliegen können, auch wenn eine dieser emotionalen Reaktionen die andere ausschließt.[184]

Zur Hyperdramatisierung schlägt Aardweg die hyperbolische Nachahmung des Jammerns und Heulens des "inneren Kindes", seines weh­leidigen Benehmens in Tonfall, Mimik und Gestik vor. Das Ausschimpfen und symbolische Verprügeln des "klagenden Kindes" soll ebenfalls heil­sam wirken, indem der Klient beim Auftreten homoerotischer Neigungen etwa sagt:

Krieche doch hin zu diesem Idol, du Baby! Drücke dein glitschiges Gesicht gegen seines. Aus deinem versabberten Heulmund rinnt der Speichel, während du mit deiner dicken Zunge blökst und schreist: "Liebe mich! Liebe mich!"[185]

Mit der Überwindung seines unreifen Selbstmitleids gewinnt die homosexuelle Person zunehmend Selbstvertrauen und entdeckt, womöglich erstmals, eine innere Festigkeit; parallel dazu wandelt sich die Ein­stellung gegenüber dem andern Geschlecht. Beim Mann wird das angebo­rene Rollenverhalten des Eroberns, Dominierens etc., das so lange Zeit nicht zum Zuge kam, weil das "innere Kind" es unterdrückte, schließ­lich aktiv. Aus dem Gefühl, ein Mann zu sein, erwächst das charakteri­stisch maskuline Verhalten gegenüber Frauen, einschließlich des sexu­ellen Bereichs. Die Veränderung der sexuellen Gefühle tritt mit Si­cherheit ein, wenn ein Klient sein "neurotisches Kind" durch die The­rapie "ausgehungert" hat.[186]

Aardweg betrachtet seine Anti-Selbstmitleids-Therapie als er­folgreich abgeschlossen, wenn ein Klient mindestens zwei Jahre normale heterosexuelle Interessen manifestiert hat und wenn in dieser Zeit­spanne keine homosexuellen Neigungen und Phantasien aufgetreten sind.[187]


4. Therapie nach Masters und Johnson

Der Gynäkologe William Howell Masters wirkte seit 1947 an der Washington-Unoversität in St. Louis als Pionier im Bereich der Sexualphysiologie. Er erforschte erstmals die Mechanismen der sexuellen Erregung in wissenschaftlichen Laboruntersuchungen. Virginia Johnson hat sich durch die Untersuchung von Sexualfunktionen und -störungen und zahlreiche Publikationen einen Namen gemacht. Sie leitet das Masters und Johnson-Institut in St. Louis.

Nach Masters und Johnson hängt die sexuelle Orientierung ein­zig von der Geschlechtsrolle ab, die eine Person als Kind erlernt hat. Masters und Johnson betonen: „Für alle, die in medizinischen und psychologischen Berufen mit den Problemen der sexuellen Präferenz zu tun haben, ist es unerläß­lich, sich darüber klar zu sein, daß der homosexuelle Mann oder die Frau durch genetische Determination zunächst ein Mann oder eine Frau ist und erst durch erlernte Präferenz homosexuell ist. Ein heterosexueller Mann oder eine Frau ist im gleichen Wesenszug zuerst ein Mann oder eine Frau durch genetische Determination, und dann heterosexuell determiniert durch erworbene Präferenz.“[188]

Diese Theorie des "radikalen Behaviorismus", die Masters und Johnson verfechten, hat ihre Impulse in den Forschungsarbeiten von John Money und Anke A. Ehrhardt. Sie berichten u.a. von einem Knaben, der bei der Beschneidung durch einen Kunstfehler (eine Verbrennung) seinen Penis einbüßte und darauf operativ in ein Mädchen "verwandelt" wurde. Man erzog das Kind als Mädchen, und seine Reaktionen und Einstellungen wurden total feminin, ebenso sein Aussehen. So folgern die Autoren: Familie und Gesellschaft zwingen dem Kind ihre konditionierten und konditionierenden Ideen auf und beeinflussen oder verformen die Art und Weise, wie es sein Selbstbild wahrnimmt.[189] Dieselben Forscher haben auch Daten über Hermaphroditen erho­ben und festgestellt, daß deren sexuelle Orientierung mit der Ge­schlechtsrolle übereinstimmte, in der sie erzogen wurden, und nicht mit ihrem genetischen Geschlecht.[190]

Allerdings schließen Masters und Johnson nicht aus, daß ein genetischer Einfluß die potentielle Tendenz eines Mannes oder einer Frau, eher auf homo- als auf heterosexuelle Stimulation zu reagieren, verstärken könnte; doch gebe es zur Zeit keinen überzeugenden Beweis, der diese Behauptung stütze.[191]

Das Masters-Johnson-Institut in St. Louis nahm 1969 bis 1977 insgesamt 151 homosexuelle Männer und Frauen zur Behandlung auf. Man teilte sie gemäß ihren Problemen bzw. Störungen in zwei Kategorien ein: einerseits Personen mit Impotenz, Orgasmusunfähigkeit, sexueller Aversion, andererseits Personen, die zur Heterosexualität gelangen oder zurückgelangen wollten. Das Institut verwendet dafür die Termini Konversion (Therapieziel von Personen mit wenig oder keinen heterose­xuellen Erfahrungen; Kinsey-Skala 5 oder 6) und Reversion (bei Perso­nen mit den Kinsey-Werten 2-4). Die Hilfesuchenden hatten offen oder heimlich als Homosexuelle gelebt, wobei manche der letzteren verheira­tet waren und als heterosexuell gegolten hatten.[192] Zur Aufnahme in die Behandlungstherapie galten zwei Bedingungen: Die Patienten mußten "ein hohes Maß an Motivation" für eine Konversion bzw. Reversion zur Heterosexualität bekunden, und sie mußten einen verständnisvollen andersgeschlechtlichen Partner mit in die Therapie bringen, "der eine wichtige Hilfe zur psychosexuellen Unterstützung während der Über­gangsphase bei der sexuellen Präferenz darstellen konnte".[193]

Am ersten Therapietag erfolgte jeweils die physische Untersu­chung der hilfesuchenden homosexuellen Person wie der andersge­schlechtlichen festen oder gelegentlichen Partnerperson, am Morgen des zweiten Tags wurden allgemeine Labor- und grundlegende metabolische Untersuchungen vorgenommen. So versuchte das Ärzteteam, negative phy­sische und metabolische Faktoren zu erkennen, die bei Klagen über Sexualstörungen als mögliche Auslöser in Frage kommen. Ein Therapeu­tenteam interviewte die Patienten während der ersten zwei Tage, stu­dierte die Verhaltensweise und sammelte Hintergrundinformationen. Dann besprach das behandelte Paar, d.h. die "unzufriedene" homosexuelle Person und ihr andersgeschlechtlicher Partner, das Material aus der Erhebung der "psychosexuellen und sozialen Vorgeschichten" sowie die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung.[194]

Es folgte eine zweiwöchige Intensivbehandlung mit täglicher Therapie. Ziel war, den homosexuellen Klienten binnen dieser Zeit mit Hilfe des andersgeschlechtlichen Partners umzuschulen.[195] Zunächst wurden die Leistungsängste abgebaut, die auftauchen, "wenn sexuell enttäuschte Menschen versuchen, ihre Leistungsprobleme vor dem Partner oder der Partnerin zu verbergen".[196] Ruhig, kontrolliert und positiv konfrontierte ein Therapeut den Patienten mit dessen Ängsten und lei­tete ihn an, sich mit Anatomie, Physiologie der Sexualität und den psychosexuellen Bedürfnissen der Partnerperson vertraut zu machen.[197]

Eine ganze Reihe psychosozialer Einflüsse wurden nach und nach neutra­lisiert. Schon parallel dazu begann für den Klienten die Auseinander­setzung mit der sinnlichen Wahrnehmung der Sexualität der Partnerper­son. Die Wiedererlangung sinnlichen Genusses wurde erreicht, indem der Klient seinen Körper zum Vergnügen erlebte und die Partnerperson dem Klienten erlaubte, zu seinem Vergnügen mit ihrem Körper umzugehen, wo­bei die Genitalien zunächst "verbotene Zonen" und vom abwechselnden gegenseitigen Streicheln ausgeschlossen waren; dieses kam dazu, sobald Vertrauen und Freude an sinnlicher Konzentration erreicht waren.[198]

Laufend wurden daneben die Leistungsängste analysiert, Befürchtungen erklärt und Anatomie sowie sexuelle Reaktionen der Partnerperson wie­derholt diskutiert. Traten beim Klienten im sensate focus (Empfin­dungszentrum) nur noch angenehme Empfindungen auf, setzte das Paar das Streicheln fort; die homosexuelle Person konnte den Ausdruck sexueller Erregung bei der Partnerperson weiter beobachten und gab die Zuschau­errolle auf, wenn eigene sexuelle Erregung ohne Leistungsdruck erlebt wurde: Dann näherte der Klient sich der Partnerperson mit der Absicht zum sexuellen Akt.[199]

Masters und Johnson vermerken, daß jeder therapeutische Erfolg davon abhing, wie weit das Ausmaß der gemeinsamen heterosexuellen Be­ziehung entwickelt werden konnte. Wenn z.B. ein bisexueller Mann wahr­nahm, was ihm die Beziehung zu seiner Frau bedeutete, "neutralisierte er seine homosexuelle Neigung von sich aus".[200] Darum hänge die Mög­lichkeit, heterosexuell zu werden, nicht nur vom Grad der subjektiven Motivation zur "Konversion" bzw. "Reversion" ab, "sondern von der Aus­sicht auf Belohnung für die erbrachte Leistung".[201]

Meine Kritik richtet sich gegen die Annahme von Masters und Johnson, das Glück der Sexualität bestehe letzten Endes im Orgasmus, gegenüber dem sinnvollen Einswerden zweier Partner, deren Sexualakt sie einen "Verschmelzungsprozeß" des einenden und for­menden Prinzips der Liebe erleben lasse.[202] Sie schreiben: Der Mensch besitzt „die Fähigkeit zum Erreichen des Orgasmus. Diese Möglichkeiten bleiben bei heterosexueller wie bei homosexu­eller Interaktion in ihren Funktionen gleich. Wenn ein Mann oder eine Frau einen Orgasmus erreicht, reagiert er oder sie auf sexu­elle Stimuli mit den gleichen grundlegenden physiologischen Reak­tionsmustern, unabhängig davon, ob die Stimulationstechnik Mastur­bation, Partnermanipulation, Fellatio, Cunnilingus, vaginaler oder rektaler Koitus heißt - und auch unabhängig davon, ob der sexuelle Partner vom gleichen oder vom anderen Geschlecht ist.“[203] Dieser Annahme kann ich persönlich nicht folgen. Den eine sinnvolle Sexual­beziehung zwischen den Partnern ist weit mehr als nur der sexuelle Höhepunkt - in ihr wird nämlich die recreatio und regene­ratio (Erholung und Erneuerung) der leiblichen, seelischen und geistigen Lebenskräfte erfahren. Bernhard Häring formuliert es so: "Gesunder Ausdruck der Geschlechtlichkeit im Bund der Liebe ist Spiel und Fest, aber die Quelle der Festesfreude und des Spieles ist Treue und fruchtbare Liebe."[204] Gerade diesen Sinngehalt läßt das Therapieziel von Masters und Johnson vermissen.

·      Abschließende Gedanken

Daß homosexuelle Personen der "Umpolung", d.h. der Hinführung zur Norm des heterosexuellen Verhaltens, bedürfen, ist in der psycho­therapeutischen Literatur zwar nicht unumstritten, aber inzwischen doch prominent belegt. So argumentiert etwa Helmut Schelsky, daß es zur Zerstörung der Gesellschaft kommen kann, wenn jeder nach dem Lustprinzip lebte.[205]

Probleme mit der praktischen Therapie für Homosexuelle beste­hen aufgrund des krassen Dissenses bezüglich der Ätiologie (Entstehungstheorie) der Homose­xualität, welcher unter den Fachleuten herrscht. Solange divergierende (abweichende) verursachende Faktoren angenommen werden, muß es auch verschiedene Therapien geben. Die angebotenen Behandlungsmethoden sind jedoch, wie wir sahen, zum Teil gar nicht so abwegig und zeitigen Erfolge - unter der Bedingung freilich, daß der Hilfesuchende kooperativ ist. Die Reorientierung homosexueller Neigungen in heterosexuelle hängt eindeutig vom Willen der hilfesuchenden Person zur „Umpolung“ ab. Ein Therapeut wie ein Seelsorger wird niemals das Ziel der „Umpolung“ erreichen, wenn der Homosexuelle den Willen zur Änderung seines Verhaltens nicht auf­bringt. Die von Masters-Johnson, Socarides, Bieber, Aardweg und andern angewandten Therapiemethoden haben dies zur Genüge belegt. Martin Siems hat wohl recht mit seinem Appell an den Homosexuellen, sich selbst zu akzeptieren. Die Selbstakzeptanz emanzipiert die Betroffenen von Meinung und Urteil anderer Leute und hilft ihnen entscheiden, ob sie bei der homosexuellen Praxis bleiben wollen. Siems zieht aller­dings keine solche Wahl in Betracht, sondern plädiert für Selbstakzep­tanz im Sinne homosexueller Selbstbestätigung.[206]

Die Diskussion über die Gleichstellung der Homosexualität parallel zur Heterosexualität hat ihren Niederschlag zuerst in der psychologischen Literatur gefunden. Gerhard Vinnai schrieb 1977:
"Wer beim Konstatieren der offensichtlichen Differenzen im Sexualverhalten von Homosexuellen und Heterosexuellen verharrt, bleibt an der Oberfläche kleben, die durchstoßen werden muß, wenn die entscheidenden Strukturzusammenhänge sichtbar werden sollen. Daß Homosexualität und Heterosexualität einander "abstrakt" gegenübergestellt werden, ist notwendig falsches Bewußtsein, das einer spezifischen gesellschaftlichen Verfaßtheit entspricht."[207]
Fritz Morgenthaler ist auch der Meinung, daß zwischen Homosexualität und Heterosexualität nicht unterschieden werden darf. "Es gibt im Grunde weder Hetero- noch Homo- noch Bisexualität“, schreibt er. „Es gibt nur Sexualität, die entlang sehr variationsreicher Entwicklungslinien schließlich ihre, für jeden einzelnen spezifische Ausdrucksform findet."[208]

Angesichts ähnlichen empirischen Erhebungen seitens international bekannten Psychoanalytiker fällt es der Theologie immer schwieriger, die homosexuelle Liebe als "widernatürlich" im Sinne des Apostel Paulus zu bezeichnen. Hans Georg Wiedemann argumentiert demnach auch, daß Paulus "bei homosexuellen Beziehungen nicht an Liebe und Partnerschaft denkt. Tatsächlich ist sie für ihn eine willkürliche Praxis, die man jederzeit auch aufgeben kann. Wir wissen aber heute, daß das nicht so ist und Homosexualität ebenso mit Zuneigung und Liebe verbunden sein kann wie Heterosexualität."[209] Der konventionellen Interpretation des paulinischen Textes von Römer 1,26 zufolge, soll Paulus homoerotische Beziehungen als den göttlichen sexualethischen Normen zuwiderlaufende Handlungen betrachtet haben, die nach Eberhard Nestle und Georg Foot Moore "Gott ein Greuel"[210] sind, weil - so Dale Moody - seiner Schöpfungsordnung entgegengesetzt, darum widernatürlich.[211] Helmut Thielicke geht mit Wiedemann auch nicht konform und meint, es bestünden absolut keine Zweifeln, daß Paulus homosexuelles Verhalten ablehnt und es mit anderen Lastern gleichstellt. Sonst würde er sich mit dieser Problematik nicht so eingehend im Römerbrief 1,26f befaßt haben.[212]




IV. Anhang

I. Das homosexuelle Verhalten aus der Sicht der Bibel


1. Das A.T.








Genesis 19,5             „Und sie riefen nach Lot und sagten zu ihm:                                                Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir                                                gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, daß                                                wir sie erkennen“ (hebr. Verb: jadha).
Richter 19,22             „Als sie nun ihr Herz guter Dinge sein                                ließen, siehe, da umringten die Männer die                    Stadt,    ruchlose Männer, das Haus, ... und                       sagten zu dem Mann, dem Herrn des                                  Hauses: Führe den Mann, der in dein Haus                       gekommen ist, heraus, wir wollen ihn                                                erkennen.“
 


 




















2. Das N.T.




















II. Das homosexuelle Verhalten aus psychoanalytischer Sicht




1. Formen der Homosexua­lität
 






 
 
1. Entwicklungshomosexualität, gemeint sind homosexuelle Episoden im Jugendalter, „die bei relativ vielen später eindeutig heterosexuellen Männern zu beobachten seien.“

b
 
 



3. Hemmungshomosexualität, man gibt bei dieser Triebrichtung einem gleichgeschlechtlichen Partner Vorzug, und zwar „bei starken neurotischen Hemmungen vor dem Gegengeschlecht.“










 
 





2. Neigungshomosexualität, hiermit meint man das sexuelle Interesse, das „immer auf das gleiche Geschlecht gerichtet“ ist.

b
 
 




4. Pseudohomosexualität,
 gemeint ist hiermit die Gelegenheitshomosexualität oder die situative, „ohne daß der Beteiligte homosexuell empfindet.“


 
 






2. Entstehungsfaktoren der Homosexualität









2.1. Anlagefaktor
Simon LeVay, Günter Dörner, Martin Dannecker, u.a.
2.2. Pathologischer Faktor
G.J.M. van den Aardweg, Rudolf Seiß, u.a.









2.4. Umweltfaktor
Alfred Adler, I. Bieber, S. Freud, Ch. Wolff, u.a.




2.3. Alternativfaktor
Fritz Morgenthaler, Gerhard Vinnai, Martin Dannecker, u.a.







III. Das homosexuelle Verhalten aus therapeutischer Sicht







3. Positive kirchlich-dogmatische Therapie
- Akzeptanz der biblischen Haltung zur Homosexualität
- Die Suche nach Reorientierungsmaßnahmen
 


2. Gruppentherapie
- Aversionstherapie
- „fellowship group“ im Sinne der anonymen Alkoholiker
 

1. Medizinische Therapie
- klassische Leukotomie bzw. Topektomie
- Chemo- bzw. Hormontherapie
- Entfernung der Keimdrüsen
 

















4. Anti-Selbstmitleidstherapie
- nach G.J.M. van den Aardweg
 






5. Therapie nach Masters und Johnson
- Konversion bzw. Reversion
- radikaler Behaviorismus
 
 
























V. Bibliographie

Aardweg, G.J.M. van den. Das Drama des gewöhnlichen Homosexuellen: Analyse und Therapie. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1985.

Aardweg, G.J.M. van den. Homosexuality and Hope. Ann Arbor, Mich.: Servant Publications,         1985.

Adler, Alfred. Das Problem der Homosexualität und sexueller Perversio­nen. Frankfurt/M.:   Fischer TB, Bd. 6337, 1981.

Affemann, Rudolf. Geschlechtlichkeit und Geschlechtserziehung in der modernen Welt. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 1970.
Allen, C. Textbook of Psychosexual Disorders. New York: Oxford Univer­sity Press, 1962 (1969).
ANET s. Pritchard J.B., Hrs. Ancient Near Eastern Texts Relating to the Old Testament.
Armstrong, C.N. und Marshall, A.J., Hrs. Intersexuality in Verte­brates Including Man. London: Academic Press, 1964.
Atkinson, David. Homosexuals in the Christian Fellowship. Grand Rapids: Eerdmans, 1979.
Bailey, (Derrick) S(herwin). Homosexuality and the Western Christian Tradition. London: Longmans, Green, 1955.
Bainton, Roland. Here I Stand. New York: Abingdon/Cokesbury Press, 1950.
Barrett, C.K. The Epistle to the Romans. San Francisco: Harper & Row, 1957.
Barth, Karl. Church Dogmatics. Hrs. G.W. Bromiley und T.F. Torrance. Edinburgh: T.& T. Clark, 1957.
Batchelor, Edward, Jr., Hrs. Homosexuality and Ethics. New York: The Pilgrim Press, 1980.
Bednarik, Karl. Die Krise des Mannes. Wien-München-Zürich: Molden, 1968.
Bell, Alan Paul und Weinberg, Martin Stephen. Homosexualities. New York: Mitchell Beazley, 1978.
Benson, R.O. In Defense of Homosexuality. New York: Julian Press, 1965.
Bergler, Edmund. Homosexuality: Disease or Way of Life? New York: Col­lier, 1956.
Bianchi, H. und Leendert, A., Hrsg. Symposienband: Der Homosexuelle Nächste. Übers. und Bearb. Bruno Loets. Hamburg: Furche, 2. Aufl. 1965.
Bieber, Irving. Homosexuality: A Psychoanalytical Study. New York: Vintage Books, 1962.
Bieber, Irving; Dain, H.J.; Dince, P.R.; Drellich, M.G.; Grand, H.G.; Gundlach, R.H.; Kremer, M.W.; Rifkin, A.H.; Wilbur, C.B.; und Bieber, T.B. Homosexuality: A Psychoanalytic Study of Male Homo­sexuality. New York: Basic Books, 1962.
Blüher, Hans. Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft. Jena: Eugen Diederichs, 1920, Bd. 2.
Blüher, Hans. Studien zur Inversion und Perversion. Das uralte Phäno­men der geschlechtlichen Inversion in natürlicher Sicht. Schmie­den/Stgt.: Franz Decker, 1965.
Boswell, John. Christianity, Social Tolerance, and Homosexuality. Chi­cago-London: Univ. of Chicago Press, 1980.
Brun, Rudolf. Allgemeine Neurosenlehre. Biologie, Psychoanalyse und Psychohygiene leib-seelischer Störungen. Basel: Benno Schwabe, 1942.
Budge, E.A.W. The Book of the Dead. 2 Bde. New York: Dover, 1967.
Budge, E.A.W. The Gods of Egyptians. 2 Bde. New York: Dover, 1969.
Bullough, Vern L. Sexual Variance in Society and History. New York: John Wiley & Sons, 1976.
De Cecco, John P. und Shively, Michael G., Hrs. Origins of Sexuality and Homosexuality. New York-Binghamton: Harrington Park Press, 1985.
Dörner, G. Hormones and Brain Differentiation. Amsterdam: Elsevier, 1976.
Drewermann, Eugen. Psychoanalyse und Moraltheologie: Wege und Umwege der Liebe. Mainz: Matthias Grünewald, 1983.
Drewermann, Eugen. Tiefenpsychologie und Exegese. Olten-Freiburg: Wal­ter, 1985.
Driver, S.R. Deuteronomy. (Hrs. S.R. Driver, A. Plummer, und C.A. Briggs. International Critical Commentary.) Edinburgh: T.& T. Clark, 1895/ 1896; New York: Charles Scribner's Sons, 1910.
Freedman, Mark. Homosexuality and Psychological Functioning. Belmont Ca.: Brooks/Cole, 1971.
Freud, Sigmund. Gesammelte Werke. London: Imago Publishing Co., 1950.
Freud, Sigmund. Introductory Lectures on Psychoanalysis. Übers. Joan Riviere. New York: Norton; London: Allen & Unwin, 1933.
Freud, Sigmund. Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. Frankfurt/M.: Fischer TB Vlg., 1984.
Freund, Kurt. Die Homosexualität beim Mann. Leipzig: Hirzel, 1963.
Fromm, Erich. Die Kunst des Liebens. Zürich: Buchclub Ex Libris, 1982.
Gearhart, Sally und Johnson, William R., Hrsg. Loving Women/Loving Men: Gay Liberation and the Church. San Francisco: Glide Publi­cations, 1974.
Geddes, D.P., Hrsg. An Analysis of the Kinsey Reports on Sexual Beha­vior. New York: New American Library, 1954.
Gerlach, Otto v. Das Alte Testament mit Einleitung und erklärenden An­merkungen. Leipzig: Hinrichs'sche Buchhdlg., 1876.
Godet, F.L. Commentary on Romans. Grand Rapids: Kregel, 1977.
Gollner, Günther. Homosexualität: Ideologiekritik und Entmythologisie­rung einer Gesetzgebung. Berlin: Duncken & Humblot, 1974.
Gottlieb, David J. The Gay Tapes. A Candid Discussion about Male Homo­sexuality. New York: Stein & Day, 1977.
Haeberle, E.H. Die Sexualität des Menschen. 2. erw. Aufl. Berlin-New York: Walter de Gruyter, 1985.
Hendriksen, William. Romans: Bd. 1: Chapters 1-8. Grand Rapids: Baker, 1980.
Hetrick, Emery S. und Stein, Terry S., Hrsg. Innovations in Psychothe­rapy with Homosexuals. Washington: American Psychiatric Press, 1984.
Hoffman, Martin. The Gay World. New York-London: Basic Books, 1968.
Hoffman, Martin. Die Welt der Homosexuellen. Frankfurt/M.: Fischer, 1971.
Homosexualität in evangelischer Sicht. Vier Beiträge von Walther Eichrodt, Klaus Bockmühl, Wilhelm Kütemeyer und Rolf Erfurth. Hrsg. Theo Sorg, Gerhard Stoll, und Karl Sundermeier. Wuppertal: Aussaat, 1965.
Horner, Thomas M. Jonathan Loved David. Philadelphia: Westminster Press, 1979.
Ide, Arthur Frederick. The City of Sodom and Homosexuality in Western Religious Thought to 630 C.E. Dallas: Monument Press, 1985.
Jones, Clinton R. Homosexuality and Counseling. Philadelphia: Fortress Press, 1974.
Jung, Carl Gustav. Gesammelte Werke. Olten-Freiburg: Walter, 1972.
Karlen, Arno. Sexuality and Homosexuality: A New View. New York: W.W. Norton, 1971.
Käsemann, Ernst. Commentary on Romans. Übers. G.W. Bromiley. Grand Rapids: Eerdmans, 1980.
Kaufmann, Max. Licht und Wahrheit über die homosexuelle Frage. Leip­zig: Max Spohr, 1906.
Keil, C.F. und Delitsch, F. Commentary on the Old Testament in Ten Vols.: The Pentateuch. Übers. J. Martin. Grand Rapids: Eerdmans, 1980.
Kinsey, A.C. Sexual Behavior in the Human Female. New York: W.B. Saun­ders, 1953.
Kinsey, Alfred Charles; Pomeroy, Wardell B.; und Martin, Clyde E. Das sexuelle Verhalten des Mannes. Übers. M. v. Eckard-Jaffe, M. Baake und W. Seemann. Frankfurt/M.: Fischer, 1966.
Kirk, Jerry. The Homosexual Crisis in the Mainline Church. Nashville-New York: Thomas Nelson, 1973.
Klimmer, Rudolf. Die Homosexualität als biologisch-soziologische Zeit­frage. Hamburg: Vlg. für kriminalistische Fachliteratur, 1965.
Klostermann, A. Der Pentateuch: Beiträge zu seinem Verständnis und seiner Entstehungsgeschichte. Leipzig: A. Deichert, 1907.
Kohut, H. Die Heilung des Selbst. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1979.
Krafft-Ebing Richard v. Psychopathia sexualis. München: Matthes & Geitz, 1984.
Lange, J.P. Die Bücher Exodus, Leviticus, Numeri. Bielefeld-Leipzig: Belhagen u. Klasing, 1874.
Lautmann, Rüdiger. Seminar: Gesellschaft und Homosexualität. Frank­furt/M.: Suhrkamp, 1977.
Lester, David. Unusual Sexual Behavior: The Standard Deviations. Springfield, Ill.: Charles C. Thomas, 1975.
London, Louis S. und Caprio, Frank S. Sexual Deviations. Washington: Linacre Press, 1950.
Loraine, J.A., Hrsg. Understanding Homosexuality: Its Biological and Psychological Basis. Lancaster: Medical and Technical Publishing Co., 1974.
Malloy, Edward A. Homosexuality and the Christian Way of Life. Lanham-New York-London: Univ. Press of America, 1981.
Marmor, Judd, Hrsg. Sexual Inversion: The Multiple Roots of Homosexua­lity. New York: Basic Books, 1965.
Masters, William H. und Johnson, Virginia E. Homosexualität. Frank­furt/M.: Ullstein, 1979.
Masters, William H. und Johnson, Virginia E. Homosexuality in Per­spective. Boston: Little, Brown, 1979.
McNeill, John J. The Church and the Homosexual. Mission/Kansas: Sheed Andrews & McMeel, 1976.
Meister, Abraham. Namen des Ewigen. Pfäffikon ZH: Mitternachtsruf Vlg. Große Freude, 1973.
Mentzos, Stavros. Hysterie. Zur Psychodynamik unbewußter Inszenierun­gen. München: Kindler, 1980.
Mentzos, Stavros. Neurotische Konfliktverarbeitung. Frankfurt/M.: Fischer TB Vlg., 1985.
Millett, Kate. Sexus und Herrschaft. Die Tyrannei des Mannes in unse­rer Gesellschaft. München: DTV, 1974.
Money, John, Hrsg. Sex Research: New Developments. New York: Holt, 1965.
Money, J. und Ehrhardt, A.A. Man and Woman, Boy and Girl: The Diffe­rentiation and Dimorphism of Gender Identity from Conception to Maturity. Baltimore: John Hopkins University Press, 1972.
Oberholtzer, W. Dwight, Hrsg. Is Gay Good? Philadelphia: Westminster, 1971.
Oraison, Marc. The Homosexual Question. New York: Harper & Row, 1977.
Ovesey, Lionel. Homosexuality and Pseudohomosexuality. New York: Science House, 1969.
Patai, Raphael. Sex and Family in the Bible and the Middle East. New York: Doubleday, 1959; Argonaut Publishers, 1969.
Pschyrembel, Willibald. Klinisches Wörterbuch mit klinischen Syndro­men. Berlin-New York: Walter de Gruyter, 1975.
Rattner, Joseph. Homosexualität - Psychoanalyse und Gruppentherapie. Olten-Freiburg/Brsg.: Walter, 1973.
Reich, Wilhelm. Frühe Schriften. 2. Genitalität in der Theorie und Therapie der Neurose. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1982.
Remplein, Heinz. Die seelische Entwicklung des Menschen im Kindes- und Jugendalter. München-Basel: Ernst Reinhardt, 7. Aufl. 1958.
Scanzoni, Letha und Mollenkott, Virginia Ramey. Is the Homosexual My Neighbor? Another Christian View. San Francisco: Harper & Row, 1980.
Sieber, Ernst. H... S... der Homosexuelle. Zürich-Frankfurt/M.: Gott­helf-Vlg., 1964.
Sigusch, V.I., Hrsg. Therapie sexueller Störungen. Stuttgart: Thieme, 1980.
Simon, W., Gagnon S.H. Sexuelle Außenseiter. Reinbek: Rowohlt, 1970.
Skinner, B.F. Walden Two. New York: Macmillan, 1948.
Smedes, Lewis B. Sex for Christians. Grand Rapids: Eerdmans, 1976.
Socarides, C.W. Homosexuality. New York-London: Jason Aaronson, 1978.
Socarides, C.W. The Overt Homosexual. New York: Grune & Stratton, 1968.
Sorg, Theo; Stoll Gerhard; und Sundermeier Karl, Hrsg. Homosexualität in evangelischer Sicht. Wuppertal: Aussaat, 1965.
Stekel, Wilhelm. The Homosexual Neurosis. New York: Emerson Books, 1949, bes. S. 290ff..
Stekel, Wilhelm. Onanie und Homosexualität. Die homosexuelle Neurose. Wien-Berlin: Urban & Schwarzenberg, 1921.
Stoller, Robert J. Sex and Gender. New York: Science House, 1968.
Storr, Anthony. Sexual Deviation. New York-Harmondsworth: Penguin Books, 1964.
Szondi, L. Triebpathologie. Bern-Stuttgart: Hans Huber, 1952.
Thielicke, H. The Ethics of Sex. London: James Clarke, 1964.
Tissot, S.A. L'Onanisme: Dissertation sur les maladies produites par la masturbation. Lausanne: Marcus Chapuis, 1764.
Tripp, C.A. The Homosexual Matrix. New York: McGraw Hill, New American Library, 1975.
Vinnai, Gerhard. Das Elend der Männlichkeit: Heterosexualität, Homose­xualität und ökonomische Struktur. Reinbek: Rowohlt, 1977.
Vonessen, Irmela. Aspekte der homosexuellen Übertragung und ihrer Handhabung. Göttingen: Vlg. für Medizinische Psychologie, bei Vandenhoeck & Ruprecht, 1980.
Wallnöfer, Heinrich. Seele ohne Angst. Autogenes Training, Hyp
Wiedemann, H.G. Homosexuelle Liebe. Stuttgart-Berlin: Kreuz Vlg., 1982.
Williams, Donald. Homosexuality, the Bible and the Church. Los Ange­les: BIM Publishing Co., 1978.
Wolff, Charlotte. Love Between Women. New York: Harper & Row, 1971.
Young, Paul. Motivation of Behavior: The Fundamental Determinants of Human and Animal Activity. New    York: John Wiley & Sons, 1936.


[1] E.H. Haeberle, Die Sexualität des Menschen, Berlin - New York, 1985, S. 242. 490
[2] Helmuth Zenz und Gabriele Manok (Hrsg.), Aids-Handbuch für die psychosoziale Praxis, Bern-Stuttgart-Toronto, Verlag Hans Huber, S. 143
[3]A.T. Robertson, S. 331; C.K. Barrett, Romans, S. 39; E. Käsemann, S. 47ff; J. Jervell, Imago Dei (Göttingen, 1960), S. 289-314.
[3]W. Hendriksen, Romans, S. 78-80; A.T. Robertson, S. 331; Calvin's NT Commentaries, S. 37; D. Stuart Briscoe, Romans, S. 48-50; Don Williams, The Bond that Breaks (Ventura, o.J.), S. 116.
[4] William Barclay, The Letter to the Romans (Edinburgh, o.J.), S. 23f
[5] vgl. John Boswell, Christianity, Social Tolerance, and Homosexuality, Chicago - London, 1980, S. 172
[6]  vgl. A.F. Ide, The City of Sodom and Homosexuality in Western Religious Thought to 630 C.E., Dallas, 1985, S. 39
[7]  Josephus, Die Patriarchen, A I, 200
[8]  D.S. Bailey, Homosexuality and the Western Christian Tradition, London, 1955, S. 156f.
[9] vgl. D. Atkinson, Homosexuals in the Christian Fellowship, Grand Rapids, 1979, S. 80-82
[10] J. Dus, „Gibeon - eine Kultstätte des schmsch und die Stadt des benjaminitischen Schicksals“ in: Vetus Testamentum, Nr. 10 / 1960, S. 353-374
[11]C.F. Keil und F. Delitzsch, Commentary on the Old Testament in Ten Volumes. The Pentateuch (Grand Rapids, 1980), Bd. 2, S. 417.
[12]Ludwig Köhler, Lexicon in Veteris Testamenti Libros (Leiden, 1958), S. 257.
[13]Genesis, 34,15.22.24f; Exodus 12,48; Leviticus 6,11.22; 7,6; Numeri 1,2.20.22.
[14]Jenni/Westermann, Bd. 1, Sp. 132: "Speziell zur Bezeichnung des Ge­schlechts" findet sich zakar 'männlich, Mann': 82 Mal, davon je 18mal in Leviticus und Numeri, 14mal in Genesis und in Esra 8mal. Vgl. ebenda, Bd. 2, Sp. 557.
[15]L. Köhler, S. 968; er zählt als Parallelen Lev 20,13; Ex 22,18; Dtn 27,21 auf: ebenda, S. 968.
[16]Jenni/Westermann, Bd. 1, Sp. 11; diese Quelle zitiert ent­sprechende Artikel von C.F. Whitley in Vetus Testamentum 2 (1952): 148f; B. Al­frink in Oudtestamentische Studien 2 (1943): 106-108, und 5 (1948): 118-131; vgl. O. Eißfeldt, "Israelitisch-jüdische Religions­geschichte und alttestamentliche Theologie", ZAW 44 (1926): 1-12; Ders., "Werden, Wesen und Wert geschichtlicher Betrachtung der israe­litisch-jüdisch-christlichen Religion", Zeitschrift für Missionskunde und Religions­wissenschaft 46 (1931): 1-24.
[17]L. Köhler, S. 986; vgl. Jenni/Westermann, Bd. 2, Sp. 637, 680; Ger­hard v. Rad, Genesis (Philadelphia, 1973), S. 223-225.
[18]L. Köhler, S. 575; vgl. Jenni/Westermann, Bd. 1, Sp. 691.
[19]Benjamin Davidson, The Analytical Hebrew and Chaldee Lexicon (Lynn, 1981), S. 521.
[20]L. Köhler, S. 575; vgl. S. 257; Jenni/Westermann, Bd. 1, Sp. 691.
[21]B. Davidson, S. 779.
[22]Vgl. L. Köhler, S. 466f.
[23]Elmer Martens, God's Design. A Focus on Old Testament Theo­logy (Grand Rapids, 1981), S. 66f. Ebenso beachtenswert ist das Werk von H.W. Robinson, Corporate Personality in Ancient Israel (Philadel­phia, 1964).
[24]Vgl. C.F. Keil und F. Delitzsch, The Pentateuch, Bd. 2, S. 482; N.H. Snaith, Leviticus and Numbers (London, 1967), S. 125; da­gegen D.S. Bailey, Homosexuality and the Western Christian Tradition (London, 1955), S. 30.
[25]S.R. Driver, Deuteronomy (Edinburgh, 1896), S. 264; R.E. Clements, "Leviticus" in The Broadman Biblical Commentary (London, 1970; Nash­ville, 1970), S. 50.
[26]Karl Barth, Church Dogmatics, III/4, S. 166; vgl. R.E. Cle­ments, a.a.O., S. 54; Martin Noth, Leviticus (Philadelphia, 1965), S. 134-136; Armor D. Peisker, The Wesleyan Bible Commentary: Leviticus (Grand Ra­pids, o.J.), S. 343.
[27]A.T. Robertson, Word Pictures in the New Testament, Bd. 4, S. 119; vgl. C.K. Barrett, A Commentary on the First Epistle to the Corin­thians, der (S. 140) ebenfalls sagt, beide Begriffe implizierten pas­sive und aktive männliche Homosexualität.
[28]Aristoteles Nikomachische Ethik (Übers. F. Dirlmeier; Stuttgart, 1983), S. 182f.
[29]Epicteti dissertationes ab Arriani digestae (Hrsg. H. Schenkl; Leipzig, 1916/Stuttgart, 1965) 3.9; deutsch: Epiktet Unterredungen und Handbüchlein der Moral (Zürich, 1924).
[30]J. Boswell, S. 106; vgl. Vettius Valens Anthologiarum Libri (Hrsg. G. Kroll; Dublin-Zürich, 1973), S. 121.
[31]aner ou ton epitychoton heneka genous, hos epekaleito Malakos hypo ton aston kai syn chrono gnorimoteran tou onomatos esche ten epikle­sin, eith'hoti thelydrias egeneto pais on kai ta gynaixin har­mottonta epaschen, hos historousi tines, eith'hoti praos en physei kai malakos eis orgen, hos heteroi graphousin - in The Roman Antiquities of Diony­sius of Halicarnassus (Übers. E. Cary; Cambridge/Mass.-London, 1950) 4, S. 150.
[32]Dio Chrysostom (Übers. H. Lamar Crosby; Cambridge/Mass.-London, 1951) 5, S. 110, 112.
[33]Vettius Valens, S. 113: Ares hypo kronou martyroumenos kai meliou, kategoretheis malakos estai: Zeilen 21f.
[34]Diogenes Laertius Leben und Meinungen berühmter Philosophen (Berlin, 1955) 2, S. 89.
[35]T. Maccus Plautus Miles Gloriosus (Hrsg. M. Hammond et al.; Cam­bridge/Mass., 1963), S. 133; vgl. Einleitung LXII: Anmerkungen der Hrsg. zu Strophen 211, 775, 924; für 665 geben sie "weich, effemi­niert" als Übersetzung von malacus.
[36]Lucan (Hrsg. W. Rutz; Darmstadt, 1971) 37; vgl. J. Boswell, S. 338, Anm. 14.
[37]A. Deissmann, Licht vom Osten. Das Neue Testament und die neuentdeckten Texte der hellenistisch-römischen Welt (Tübingen, 1923), S. 131.
[38]Ebenda, Anm. 4; vgl. dagegen: The Hibeh Papyri (Hrsg.  Bernard P. Grenfell und Arthur S. Hunt; Oxford, 1906) 1 S. 201, Anm. 11: "malakos may be merely a nickname, but probably refers to the style of Zeno­bius' dancing. Smyly well compares Plautus, Mil. 668: 'Tum ad sallan­dum non cinaedus malacus aequest atque ego'." Dagegen die zitierte Stelle oben, aus The Hibeh Papyri (Hrsg. E.G. Turner), Teil 2, S. 123 für "weiche" Wolle.
[39]Hans Lietzmann, An die Korinther I/II. Handbuch zum NT (Tübingen, 1969), S. 26f; das Zitat: S. 27.
[40]S.D. Bailey, Homosexuality and the Western Christian Traditions, S. 38; D. Atkinson, Homosexuals in the Christian Fellowship, S. 92; vgl. Polybius The Histories (Übers. M. Chambers; New York, 1966), S. 306; Suetonius The Twelve Caesars (Übers. R. Graves; Harmondsworth, 1957), S. 223; James Graham-Murray, A History of Morals
[41]Friedrich Lang, Die Briefe an die Korinther. NTD 7 (Göttingen, 1986), S. 80; M.-J. Klauck, 1. Korintherbrief. Die Neue Echter Bibel (Würzburg, 1984), S. 46; H. Conzelmann 1981, S. 136; vgl. Reallexikon für Antike und Christentum, 1924ff, s.v. "Effeminatus" von H. Herter; Real-Encyklopädie der classischen Altertumswissenschaft, 1939/1894-1963, s.v. "Kinaidos" von W. Kroll. 
[42]Hans Bürki, Der erste Brief des Paulus an Timotheus. WStB (Wuppertal, 1982), S. 60; vgl. Fritz Rienecker, Sprachlicher Schlüssel zum Neuen Testament nach der Ausgabe von D. Eberhard Nestle (Gießen-Basel, 1970), S. 490; zu 1.Kor 6,9 aaO, S. 362. W.E. Vine dagegen ver­weist unter dem Stichwort "Abuse, abusers" indirekt auf die (engli­schen) Übersetzungen; sein ganzer Beitrag ist: "B. Noun. For the noun arsenokoites, see I Cor 6:9, and I Tim 1:10".
[43]Arndt/Gingrich, S. 109; vgl. F. Rienecker zu Röm 1,27, aaO S. 318; Josephus The Life and Against Apion (Übers. H.St.J. Thackeray; London, 1966) "Contra Apionem" 2.199.
[44]Josephus Jewish Antiquities (Übers. H.St.J. Thackeray /1/ bzw. Ders. und R. Marcus (2/; London, 1966) Bd. 1, 1.177; Bd. 2, 6.52.
[45]Arndt/Gingrich, S. 46; vgl. bes. Weish 3,13: hoti makaria steira he amiantos, hetis ouk egno koiten en paraptomati, hexei karpon en epi­skope psychon: "selig ist die Unfruchtbare, die sich nicht be­fleckte, die nicht ein Ehebett in Sünde kannte. Ihre Fruchtbarkeit wird sich zeigen bei der Heimsuchung der Seelen" (nach Jerusalemer Bibel).
[46]Arndt/Gingrich, S. 440; Rienecker, S. 335. Ernst Käsemann gibt (wie die Revidierte Elberfelder Bibel /Wuppertal, 1986/, NT S. 198) koite in Röm 9,10 mit "wurde/war schwanger" wieder, was dem Kontext gerech­ter wird als "Gravidität" oder "Leibesfrucht". Commentary on Romans, S. 260, 263f. "...koiten echein is a euphemism for sexual intercourse, perhaps as in Lev 18,20.23; Num 5,20 the seminal discharge": aaO, S. 263.
[47]Vgl. Ernst Dietzfelbinger, Das Neue Testament. Interlinear­übersetzung Griechisch-Deutsch (Neuhausen, 1986), S. 730, 904; ebenso: Arndt/Gingrich, S. 109; Peter Coleman, S. 97; vgl. dagegen M. Macourt (Hrsg.), Towards a Theology of Gay Liberation (London, 1977), S. 43, 54.
[48]S. Bailey, Homosexuality and the Western Christian Tradition, S. 38; J.J. McNeill, The Church and the Homosexual, S. 52ff; John Bos­well, S. 341; vgl. Morton Scott Enslin, The Ethics of Paul (Nashville, 1957), S. 147ff.
[49]John Boswell, S. 344; vgl. S. 342 mit: "The Epistle of Polycarp to the Philippians" 2.12 in The Lost Books of the Bible. Übers./Hrsg. W. Hone, J. Jeremiah und W. Wake ( New York, 1979), S. 194.
[50]Hermann Beekby (Hrsg.), Anthologia Graeca. Buch IX-XI. München 1958, Buch IX.686, S. 409 (griech. S. 408); vgl. Alexander Olivieri et al. (Hrsg.), Catalogus codicum astrologorum Graecorum. Brüssel 1898 usw., Buch VIII. 4, S. 196. Arrenokoite und arsenokoite haben dieselbe Bedeutung, ist doch arren ("Mann") nichts anderes als arsen im atti­schen Dialekt. Siehe: Arndt/Gingrich, S. 109; vgl. Robert Brow­ning, Medieval and Modern Greek (London, 1969), S. 31; J. Boswell, S. 342-344.
[51]Johannes Quasten, Patrology (Westminster, 1950-63), Bd. 1, S. 191ff; B. Altaner und A. Stuiber, Patrologie (Freiburg, 1966), S. 64; R. Wolff, "The Apology of Aristides", The Harvard Theological Review 30 (1937): 233-247; vgl. RGG, 31986, s.v. "Frühkirchliche Apo­logetik" von C. Andresen.
[52]Aristides "Apologie" 9.13 in E.J. Goodspeed (Hrsg.), Die ältesten Apologeten (Göttingen, 1914); vgl. Eusebius "Demonstrationis evangeli­cae 1" in J.P.-Migne (Hrsg.), Patrologiae cursus completus (Turnhour, 1975ff) 22.65.
[53]Xenophon Erinnerungen an Sokrates (Übers. P. Jarrisch; Mün­chen, 1962) I 6.13; Aristophanes 3 "Ploutos" 153-159; Aischinis orationis (Hrsg. F. Blaß; Leipzig, 1908) I 137.
[54]K.J. Dover, Homosexualität in der griechischen Antike, S. 26; vgl. Aischines, I 37-44.51, mit I 19f, 74.119f; J. Boswell S. 46, seine Anm. 12.
[55]J. Boswell, S. 344, seine Anm. 23; S. 351f.
[56]Vgl. J. Boswell, S. 344ff, mit R. Scroggs, Paul for a New Day (Philadelphia, 1977), S. 66ff; L.H. Marshall, The Challenge of New Te­stament Ethics, S. 278ff.
[57]S. Bailey, Homosexuality and the Western Christian Tradition, S. 38; vgl. S. 157. Ferner: C.K. Barrett, A Commentary on the First Epistle to the Corinthians, S. 140f; F.W. Grosheide, S. 140; H. Con­zelmann 1981, S. 136; Strack/Billerbeck, Bd. 3, S. 70ff.
[58] Vgl. in bezug auf den Begriff „arsenokoitai“ H. Beekby , hg. Anthologia Greeka, München, 1958, Buch IX. 686, S. 408-409; etc.
[59]Adolf Schlatter, Der Brief an die Römer (Stuttgart, 1974), S. 23.
[60]Otto Etzold, Der Römerbrief der Gemeinde neu erschlossen (Metzingen, 1970), S. 27; M.D. Hooker, "Adam in Romans i", New Testa­ment Studies 6 (1959/69): 297-306, hier: 301ff.
[61]Vgl. ANET, Supplement 1969, S. 87f (= 523f) mit S. Mowin­kel, "Ur­mensch und 'Königsideologie'", Studia Theologica 2 (1948): 71-89; Weisheit 15,8ff.
[62]Vgl. O. v. Gerlach, S. 256, mit Weisheit 11,15f; 12,24ff; William Hendriksen, New Testament Commentary (Grand Rapids, 1953) S. 187f.
[63]Vgl. H. Ringgren, Die Religionen des Alten Orients, S. 21-24 mit: Ps 105,20; Dtn 4,15-19; T.M. Horner, S. 16ff u. S. 137 (seine Anm. 12).
[64]Das griechische Wort erpeton wird korrekter mit "kriechen des Tiers" wiedergegeben (wie es z.B. die Revidierte Elberfelder tut). Siehe W.F. Arndt und F.W. Gingrich (Hrsg.), A Greek-English Lexicon of the New Testament and Other Early Christian Literature (fortan: Arndt/Gingrich) (Chicago-London, 1979), S. 310. Die Anbetung von Rep­tilien bzw. kriechenden Tieren wird auch heute geübt, so manchenorts in Afrika der Schlangenkult. Siehe Hans Helfritz, Schwarze Ritter zwi­schen Niger und Tschad (Berlin, 1958), S. 215-225; vgl. Weisheit 11,15; Kardinal Franz König, S. 80.
[65]Meine Übersetzung von Vers 24 (H.H.). Vgl. A.T. Robertson, Word Pictures in the New Testament (Nashville, 1931), Bd. 4, S. 330.
[66]Strack/Billerbeck, Bd. 3, S. 358.
[67]Ebenda, Bd. 4, S. 521ff.
[68]Ebenda, Bd. 2, S. 714.
[69]TBLNT, 1979, s.v. "paradidomi" von H. Beck; vgl. A. Alt, "Ursprünge des israelitischen Rechts", aaO, Bd. 1, S. 287; W. Richter, "Zu den Richtern Israels", ZAW 77 (1965): 40ff.
[70]Hermann Menge, Altgriechisch-Deutsch (Berlin usw., 421985), S. 175.
[71]Vgl. Meyers Konversations-Lexikon (Leipzig-Wien, 51895), Bd. 8, S. 994.
[72]Luther hat denn auch gelehrt, die Existenz von Götzendienst sei der Beweis dafür, daß der Mensch im Besitz intuitiver Erkenntnis über den wahren Gott sei: Luther's Works, Bd. 25, S. 154-157, vgl. Bd. 19, S. 53.
[73]Ebenda, Bd. 22, S. 149; vgl. C.K. Barrett, S. 38f; John Calvin, In­stitutes of the Christian Religion (Grand Rapids, 1949), Bd. 1, V.12; vgl. Bd. 1, III.1.
[74]Vgl. 1.Kor 7,1-9; E. Käsemann, Commentary on Romans (Grand Rapids, 1980), S. 48ff.
[75]J. Jeremias, "Zu Rm 1,22-32", ZBW 45 (1954): 119-123, hier: 119f; M.D. Hocker, "Adam in Romans i", aaO, S. 297-306.
[76]E. Käsemann, Romans, S. 48f; Robert Wood, "Sex Life in Ancient Ci­vilizations" in Albert Ellis und Albert Abarbanel (Hrsg.), The Ency­clopeida of Sexual Behavior (New York, 1961), Bd. 1, S. 125-128; Sid­ney Tarachow, "St. Paul and Early Christianity: A Psychoanalytic and Historical Study" in W. Muensterberger (Hrsg.), Psychoanalysis and the Social Science (New York, 1955), S. 232ff; Lucius Apuleius The Golden Ass (Übers. Robert Graves; New York, 1951), S. 181-200.
[77]TWNT, 1953, s.v. "aphiemi" von R. Bultmann.
[78]B. Friberg und T. Friberg (Hrsg.), Analytical Greek New Testament (Grand Rapids, 1981), S. 472.
[79]Ides Behauptung, Paulus verurteile damit die Bisexualität sowie die Widerwilligkeit der Männer, die homosexuelle Präferenz zu akzeptieren, kollidiert kraß mit dem Prinzip der Berücksichtigung des Kontexts. Siehe: A.F. Ide, The City of Sodom..., S. 68.
[80]A.T. Robertson, S. 331; C.K. Barrett, Romans, S. 39; E. Käsemann, S. 47ff; J. Jervell, Imago Dei (Göttingen, 1960), S. 289-314.
[81] vgl. W. Masters, V.E. Johnson, R.C. Kolodny, Masters & Johnson on Sex and Human Loving, London, 1986, S. 348ff.
[82] Vgl. Hans Böttcher, Integrierte Sexualität, Vellmar-Kassel: Verlag Weißes Kreuz GmbH, 1990, S. 96f.
[83] A.J. Cooper, "Aetiology of Homosexuality" in J.A. Loraine (Hrsg.), Understanding Homosexuality: Its Biological and Psychological Basis (Lancaster, 1974), S. 1f.
[84] Vgl. J. Kleinig, "Reflections on Homosexuality", Australian Journal of Christian Education 59 (Sept. 1977): 32ff.
[85] Vgl. Henry J. Schmidt, "The Church's Ministry to Persons with a Ho­mosexual Orientation" (Vorlesungsdruckschrift, MBB Seminary, Fresno, Nov. 1980), S. 2ff; David Ewert, "The Bible, Homosexuality and the Church", The Christian Leader (Hillsboro, 1980), S. 9.
[86] Meyers Enzyklopädisches Lexikon (1974), s.v. "Homosexualität"; vgl. A.C. Kinsey, Das sexuelle Verhalten des Mannes (Frank­furt/M., 1966), S. 606-611.
[87]  Die Religion in Geschichte und Gegenwart (fortan: RGG), 1986, s.v. "Homosexualität" von S. Bailey.
[88] Helmuth Zenz und Gabriela Manok (Hrsg.), AIDS-Handbuch für die Psychosoziale Praxis (Bern, Stuttgart, Toronto, 1989), S. 143ff
[89] Götz Kockott, Sexuelle Variationen, (Stuttgart, 1988), S. 52f.
[90] Götz Kockott, S. 53-54.
[91] Hans Peter Dretzel, Die gesellschaftlichen Leiden und das Leiden an der Gesellschaft. Vorstudien zu einer Pathologie des Rollenverhal­tens, (Stuttgart, 1968), S. 245 vgl. S. 244. 300f.
[92]"Trieb in der Wiege" in: Der Spiegel (Hamburg) Nr. 30 / 47. Jahrgang, (26. Juli 1993), S. 177.
[93] David Gelman, Donna Foote, Todd Barrett und Mary Talbot, „Born or Bred?“ in: Newsweek , Vol. CXIX, No. 8, Feb. 24, 1992, S. 41
[94] Ebenda, S. 42
[95] "Trieb in der Wiege" in: Der Spiegel (Hamburg) Nr. 30 / 47. Jahrgang, (26. Juli 1993), S. 177ff.
[96]John Horgan, "Gene und Verhalten" in: Spektrum der Wissenschaft, August 8/1993, S. 83; "Trieb in der Wiege", aaO. S. 168. 173f; "Homosexualität und Gene" in: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 214/Mittwoch, 15. September 1993, S. 65.
[97]"Trieb in der Wiege", aaO. S.177
[98]Androsteron ist ein männliches Keimdrüsenhormon aus der Gruppe der Steroide; es bildet weiße, in Wasser schwer lösliche Kri­stallplättchen. Es entsteht durch Veresterung eines in der Leber ge­bildeten Abbauproduktes des Testosterons und wird mit dem Harn ausge­schieden. Androsteron ist z.B. für den männlichen Bartwuchs, die Stimmhöhe usw. verantwortlich. W. Pschyrembel, S. 51.
[99]M.S. Margolese, "Homosexuality: A New Endocrine Correlate", Hormones and Behavior (New York) 1 (1970): 151; vgl. R.B. Evans, "Phy­sical and Biochemical Characteristics of Homosexual Men", Journal of Consulting Psychology (Washington) 39 (1972): 140.
[100]Testosteron ist das stärkste natürliche männliche Ge­schlechtshormon. Siehe: W. Pschyrembel, S. 1200.
[101]R.C. Kolodny, L.S. Jacobs, W.H. Masters et al., "Plasma Gonadotro­phins and Prolactin in Male Homosexuals", Lancet (London) 7766 (1972): 18; R. Kolodny, W.H. Masters, J. Hendry und G. Torro, "Plasma Testosterone and Semen Analysis in Male Homosexuals", New Eng­land Journal of Medicine (Boston) 285 (1971): 1170.
[102]H.F.L. Meyer-Bahlburg, "Sex Hormones and Male Homosexuality in Com­parative Perspective", Archives of Sexual Behavior (New York) 4 (1977): 297ff; R.C. Pillard, R.M. Rose und M. Sherwood, "Plasma Te­stosterone Levels in Homosexual Men", Archives of Sexual Behavior 3 (1974): 453.
[103]H.F.L. Meyer-Bahlburg, aaO, S. 311.
[104]G.A. Parks, S. Korth-Schütz, R. Penny et al., "Variation in Pituitary-Gonadal Function in Adolescent Male Homosexuals and Hetero­sexuals", Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism (Spring­field) 39 (1974): 796; vgl. F.J. Kallman, Heredity in Health and Men­tal Disorder (New York, 1953), S. 115ff.
[105]Philip Feldman und Malcolm MacCulloch, Human Sexual Beha­viour (Chichester etc., 1980), S. 158, vgl. S. 61 mit: N.E. Miller, "Learning of Visceral and Glandular Responses", Science (New York) 163 (1969): 434.
[106]P. Feldman und M. McCulloch, S. 171; vgl. L.J. Pongratz, S. 67.
[107]C. Silverstein, "Homosexuality and the Ethics of Behavioural Interventions", Journal of Homosexuality 3 (1977): 206.
[108]G. Dörner, W. Rohde et al., "A Neuroendocrine Predisposition for Homosexuality in Men". Archives of Sexual Behavior (New York) 4 (1975): 1-8; J. Hart und D. Richardson, The Theory and Practice of Homosexuality (London, 1981), S. 78; S. Winokur, "Homosexuality: Is It Created in the Womb?", San Francisco Examiner & Chronicle, 28. Aug. 1983, S. A7.
[109]Dieter Herold, "Gen-Technologie: Der achte Tag der Schöp­fung", Ja. Zeitungsillustrierte (Hamburg) 22 (19.5.1987): 18-22, hier: 22.
[110]The Basic Works of Aristotle (Hrsg. Richard McKean; New York, 1941) "Nicomachean Ethics" 1148b.15-20.
[111]K.J. Dover, Homosexualität in der griechischen Antike, S. 150f; vgl. J. Boswell, S. 50; D.M. Robenson und E.J. Fluck, A Study of Greek Lovenames (Baltimore, 1937), S. 40ff.
[112] G.J.M. van den Aardweg, Das Drama des gewöhnlichen Homosexuellen, Neuhausen-Stuttgart: Hänssler,  1985, S. 62
[113] Ebenda
[114] Ebenda, S. 62ff.
[115]Vgl. G. Roth, "Homosexualität: Medizinisch" in K. Hörmann (Hrsg.), Lexikon der christlichen Moral (Innsbruck usw., 1976), S. 816-820, hier: S. 817f.
[116]Vgl. Dieter Faßnacht, "Sexuelle Abweichungen", aaO, S. 178, und z.B. Helmut Kentler, Repressive und nichtrepressive Sexualerziehung im Jugendalter (München, 1967), S. 30ff.
[117]Rudolf Seiß, Sexualerziehung zwischen Utopie und Wirklichkeit (Bad Heilbrunn, 1976), S. 120; vgl. Rudolf Klimmer, S. 63ff; Ch.W. Socarides, The Overt Homosexual, S. 22f, mit A.B. Warren, Identity and Community in the Gay World (New York usw., 1974), S. 138-142.
[118] Vgl. B. Harnik, "Gleichgeschlechtliche Liebe und Homosexualität" in Sie­ber Ernst (Hrsg.), H... S... der Homosexuelle (Zürich-Frankfurt/M, 1964), S. 55f; vgl. Friedrich Keiter, Verhaltensbiologie des Menschen auf kulturanthropologischer Grundlage (München-Basel, 1966), S. 79.
[119] Irving Bieber, Homosexuality: A Psychoanalytical Study (New York, 1962), S. 220.
[120]  Vgl. Jerry Kirk, The Homosexual Crisis in the Mainline Church (Nashville-New York, 1973), S. 80.

[121] [121]Ebenda, S. 81; vgl. B.F. Skinner, Walden Two (New York, 1948); Sig­mund Freud, New Introductory Lectures on Psychoanalysis (New York, 1933), bes. S. 105-140.
[122] Vgl. Kenneth Gangel, The Gospel and the Gay (Nashville-New York, 1978), S. 126f; Paul Young, Motivation and Behavior: The Fundamental Determi­nants of Human and Animal Activity (New York, 1936). Der Wissenschaft­ler argumentiert, man gewinne Erkenntnisse über die menschliche Beha­vioristik nicht durch Selbstbeobachtung, sondern durch Experi­mente.
[123] David Lester, Unusual Sexual Behavior: The Standard Devia­tions (Springfield, 1975), S. 71f.
[124] Alfred Adler, Das Problem der Homosexualität und sexueller Perversionen, Frankfurt/M.: Fischer TB, Bd. 6337, 1981, S. 55
[125] Ebenda, S. 88
[126] Fritz Morgenthaler, „Homosexualität“ in: V. Sigusch (Hrsg.), Therapie sexueller Störungen, Stuttgart: Thieme, 1980, S. 336
[127] Ebenda, S. 338f.
[128] [128]Vgl. F. Morgenthaler, "Die Stellung der Perversionen in Metapsycho­logie und Technik", Psyche 28 (1974): 1077-1098, mit Frances G. Wic­kes, Analyse der Kinderseele. Die Auswirkung elterlicher Probleme auf das Unbewußte des Kindes (Olten-Freiburg, 1973), S. 228-241; Peter Martin, "The New Narcissism", Harper's (Okt. 1975), 45f.
[129] M.J. Sherfey, "The Evolution and Nature of Female Sexuality in Rela­tion to Psychoanalytic Theory", Journal of the American Psycho­analytic Association 1 (1966): 43f; vgl. John Money, "Psychosexual Differentia­tion" in Ders. (Hrsg.), Sex Research: New Developments (New York, 1965), S. 12ff.
[130] John Money, "Statement on Antidiscrimination Regarding Sexual Orien­tation", SIECUS Report 6 (Sept. 1977): 3, zitiert von Letha Scanzoni und Virginia Ramey Mollenkott, Is the Homosexual My Neighbor? Another Christian View (San Francisco, 1980), S. 78.
[131] [131]Erich Fromm, Die Kunst des Liebens (Zürich, 1982), S. 44; Alexander Mitscherlich, Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft. Ideen zur Sozi­alpsychologie (Zürich, 1963), S. 369.
[132] Vgl. David Gelman, Donna Foote, Todd Barrett und Mary Talbot, „Born or Bred?“ in: Newsweek , Vol. CXIX, No. 8, Feb. 24, 1992, S. 44
[133]Rudolf Seiß, Sexualerziehung..., S. 119; vgl. W.H. Gillespie, "Symposium on Homosexuality", International Journal of Psychoanalysis 45 (1964): 203-209.
[134]Karl Hörmann, "Homosexualität: Moraltheologisch" in: Ders. (Hrsg.), Lexikon der christlichen Moral, S. 820-826, hier: S. 821.
[135]G. Roth, "Homosexualität: Medizinisch", aaO, S. 818; K.H. Wrage, Mann und Frau (Gütersloh, 1960), S. 40ff.
[136]H. Hirschler, "Ein Homosexueller als Pfarrer?", Evangeli­sche Zeitung (Hannover), 29. Juli 1979.
[137]K.K. Dion, E. Berscheid und E. Walster, "What Is Beautiful Is Good", Journal of Personality and Social Psychology (Washington) 24 (1972): 285-290.
[138]Vgl. Simon Th. Dijkstra, "Ein neuer Weg auch für Homosexu­elle", Ethos (Berneck) 7 (1986): 20-23, mit: Michael W. Ross, The Mar­ried Homosexual Man (London etc., 1983), S. 119-1; ebenso oben, A.P. Bell, Anm. 99.
[139]E.M. Pattison und M.L. Pattison, "'Ex-Gays', Religiously Mediated Change in Homosexuals", American Journal of Psychiatry (Bal­timore) 12 (1980): 1553-1562, hier: 1553ff.
[140]C. Roback, E. McKee und D. Calhoun, "Group Psychotherapy with Homosexuals. A Review", International Journal of Psychotherapy (Boston) 1 (1976): 3-27.
[141]J. Harvey, "Pastoral Responses to Gay World Questions" in W.D. Oberholtzer (Hrsg.), Is Gay Good? Ethics, Theology, and Homose­xuality, S. 123-139, hier: S. 137.
[142]W. Müller, Homosexualität, eine Herausforderung..., S. 109; vgl. J. Ratzinger, "Theologie und Ethos" in K. Ulmer (Hrsg.), Die Ver­antwortung der Wissenschaft (Bonn, 1975), S. 46-61.
[143]Vgl. Lawrence J. Crabb, Die Last des andern. Biblische Seelsorge als Aufgabe der Gemeinde (Basel-Gießen, 1984), S. 138f.- A. Ellis geht davon aus, daß die meisten exklusiven Homosexuellen im Grunde psychotisch seien, was sich als Überängstlichkeit gegenüber he­terosexuellen Verbindungen manifestiert. Darum geht Ellis in der The­rapie gegen neurotische Motivationen an, die "hinter der Homosexuali­tät liegen": Ist eine fixierte Homosexualität erlernt, so kann sie auch verlernt werden, meint er. Siehe: A. Ellis, Reason and Emotion in Psychotherapy (Secaucus, 1977), S. 241-247. Aufgrund seiner Diagnose spricht sich Ellis gegen Gruppentherapie aus.
[144]Zitiert von W. Müller, Homosexualität, eine Herausforde­rung..., S. 107; ebenso: J. Harvey, "Group Support in Helping the Ho-mosexual to Live a Fully Integrated Life" in K. Leopold und T. Orians (Hrsg.), Theological Pastoral Resources (Washington, 1981), S. 24-26, hier: S. 26.
[145]W. Müller, Homosexualität, eine Herausforderung..., S. 107; J. Harvey, "Group Support...", aaO, S. 26. S.B. Hadden meint seiner­seits auch: "Ich kann das nicht abkaufen, daß der homosexuelle Lebens­stil zufriedenstellend ist. Da gibt es kurze Beziehungen, dramatische Trennungen und kein Gefühl der Verantwortung." Zitiert von W. Müller, aaO S. 45. Ebenso: S.B. Hadden, "Interview" in A. Karlen (Hrsg.), Se­xuality and Homosexuality (New York, 1972), S. 599-603, hier: S. 601.
[146]Masters und Johnson, Homosexualität,  Franfurt/M.: Ullstein, 1979, S. 19f.
[147]R. Foster,  Geld, Sex und Macht, Wuppertal-Kassel: Oncken, 1987, S. 95f. ; vgl. J. Raboch und K. Nedoma, "Sex Chromatin and Sexual Behavior", Psychosomatic Medicine (New York) 20 (1958): 55-59.
[148]R. Foster, S. 96; vgl. F.M. Pattison und M.L. Pattison, "'Ex-Gays'. Religiously Mediated Change in Homosexuals", aaO, S. 1553.
[149]Ph. Feldman und M. MacCulloch: Human Sexual Behaviour, S. 102; vgl. F. Henriques, Modern Sexuality (London, 1968), S. 325ff.
[150]R. Foster, S. 97; vgl. H. Thielicke, Theological Ethics: Sex, S. 282; vgl. dagegen: Karl Barth, Church Dogmatics, III.4 S. 166.
[151]T.D. Evans, "Homosexuality: Christian Ethics and Psycholo­gical Research", Journal of Psychology and Theology (La Mirada) 1 (1975): 94-98, hier: 98.
[152]R. Lovelace, "The Active Homosexual Lifestyle and the Church", Church and Society (New York) 5 (1977): 24-39.
[153]C. Cook, "Homosexual Healing. Interview with C. Cook", Ministry. A Magazine for Clergy (Hagerstown) 9 (1981): 4-13.
[154] E. Mansell Pattison und Myrna Loy Pattison: „Exgays’ Religiously Mediated Change in Homosexuals“ in: American Journal of Psychiatry. 137:12 (Dezember 1980), S. 115-153
[155]J.F. Harvey, "Chastity and the Homosexual", The Priest (Huntington) 33 (1977): 10-16; ders., "Homosexuality and Vocations",  American Ecclesiastical Review (Washington) 164 (1972): 42-55; D.S. Browning, "Homosexuality, Theology, the Social Sciences and the Church", Encounter (London) 40 (1979): 223-243, hier: 240-243.
[156]Philip S. Keane, Sexual Morality. A Catholic Perspective (New York, 1977), S. 80ff.
[157]B.A. Williams, "Homosexuality and Christianity. A Review Discussion", The Thomist (Baltimore) 46 (1982): 609-625.
[158]L.S. Cahill, "Moral Methodology: A Case Study", in R. Nu­gent (Hrsg.), A Challenge to Love (New York, 1983), S. 78-92.
[159]Ch. Curran, "Homosexuality and Moral Theology, Methodologi­cal and Substantive Considerations", The Thomist 35 (1971): 447-481.
[160]D.S. Browning, aaO S. 239f.
[161]H. Nouwen, "The Self-availability of the Homosexual" in W.D. Oberholtzer (Hrsg.), Is Gay Good?, S. 204-212, hier: S. 211.
[162]W. Hugh Missildine, In dir lebt das Kind, das du warst (Stuttgart, 1982), S. 12.
[163]Ebenda: "Sexuelle Anregung", Kap. 18, S. 329-356; Zitat: S. 333; vgl. S. Freud, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, S. 289f. Ebenso: G.J.M. van den Aardweg, Das Drama des gewöhnlichen Homosexuellen, S. 103; C.S. Blum, Psychoanalytic Theories of Persona­lity (New York, 1963), S. 73f.
[164]Aardweg, Das Drama..., S. 107 u. 63-65.
[165]Ebenda, S. 45f; vgl. S. Freud, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, S. 166, 276f.
[166]Aardweg, Das Drama..., S. 354.
[167]Ebenda, S. 124-136, 171, 224f; vgl. Charles R. Solomon, The Ins and Out of Rejection (Littleton, 1976). In diesem sowie weiteren Büchern beschreibt Solomon psychologische und emotionale Probleme auf­grund offener oder verdeckter Ablehnung in der Kindheit, u.a. die Un­fähigkeit, Frauen zu vertrauen (aaO, S. 24) oder sich als Erwachsener zu verhalten (S. 51f); die Depression aus "launischem Koller" (S. 44), die homosexuelle Beziehung zwecks Annahme (S. 53f).
[168]Aardweg, Das Drama..., S. 273; vgl. dagegen Charlotte Wolff, Bisexualität (Frankfurt/M., 1979), S. 37, wo die Autorin sagt: "Die Bisexualität ruft im Menschen und in den Tieren Spannungen her­vor, ohne die die Evolution und der Dynamismus der Lebewesen erlahmen würden. Nichts existiert ohne Polarität."
[169]Aardweg, Das Drama..., S. 285; vgl. dagegen: F. Morgentha­ler, Homosexualität, Heterosexualität, Perversion, S. 32-35.
[170]Aardweg, Das Drama..., S. 296f; vgl. Parker Rossman, "The Pederasts" in Erich Goode und Richard Troiden (Hrsg.), Sexual Deviance and Sexual Deviants (New York, 1974), S. 396-409.
[171]Aardweg, Das Drama..., S. 297-299; vgl. dagegen Michel Fou­cault, Die Sorge um sich (Frankfurt/M., 1986), S. 241-297.
[172]Aardweg, Das Drama..., S. 325ff; vgl. aber F.E. Kenyon, "Studies in Female Homosexuality: Psychological Test Results", Journal of Consulting and Clinical Psychology (Washington) 5 (1968): 510-513.
[173]Aardweg, Das Drama..., S. 46f, 321f. Man erkennt unschwer, daß Aardweg A. Adlers "Lebensplan" modifiziert und übernimmt. Vgl. A. Adler, Das Problem der Homosexualität..., S. 29, 42f, 53-74.
[174]Ebenda; vgl. Alfred Adler, Studie über Minderwertigkeiten von Organen (Frankfurt/M., 1977), S. 32ff.
[175]Aardweg, Das Drama..., S. 383f; vgl. Heinz Dirks, Psycholo­gie. Eine moderne Seelenkunde (Gütersloh-Berlin-München-Wien, 1972), S. 135f. Dr. Dirks meint (S. 136), die mißglückte Erlebnisverarbeitung führe zu Zwangsideen und -handlungen, u.a. zu "einer triebhaften und gefühlsmäßigen Fehlorientierung".
[176]Aardweg, Das Drama..., S. 383; vgl. J. Cremerius, "Gibt es zwei psychoanalytische Techniken?", Psyche 33 (1979): 577-599; S. Freud, Gesammelte Werke, Bd. 5, S. 279-284; M. Muck, "Übertragung und Gegenübertragung" in Psychologie des 20. Jhdts., Bd. 3 (München, 1977), S. 1109-1124.
[177]Aardweg, Das Drama..., S. 384f.
[178]Ebenda, S. 387; vgl. S. Mentzos, Neurotische Konfliktverar­beitung, S. 287ff.
[179]Aardweg, Das Drama..., S. 388-398.
[180]Ebenda, S. 409f.
[181]Ebenda, S. 408f; vgl. Karen Horney, Die Psychologie der Frau (München, 1977), S. 222-242; K. Horney, "Das neurotische Liebes­bedürfnis", Zentralblatt für Psychotherapie (Leipzig) 10 (1938): 69-82.
[182]Aardweg, Das Drama..., S. 411; vgl. H. Kohut und E. Wolf, "Die Störungen des Selbst und ihre Behandlung" in Psychologie des 20. Jhdts., Bd. 10 (1980), S. 667-682, mit Raymond A. Moody, Lachen und Leiden. Über die heilende Kraft des Humors (Zürich, 1981), S. 17-31.
[183]Aardweg, Das Drama..., S. 412-424.
[184]Ebenda, S. 425.
[185]Ebenda, S. 437-442; hier: 440.
[186]Ebenda, S. 446-457.
[187]Ebenda, S. 462. Die oben skizzierte Therapie gilt für Män­ner und Frauen gleicherweise.
[188]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 238f.
[189]Zitiert von Ch. Wolff, Bisexualität (Frankfurt/M., 1979), S. 72, wo sie auch folgert: "Der Mensch ist ein von seiner Kultur ge­formtes Artefakt." Vgl. J.Money und A.A. Ehrhardt, Männlich, weiblich: Die Entstehung der Geschlechtsunterschiede (Reinbek, 1975), S. 118ff.
[190]J. Money und A.A. Ehrhardt, Man and Woman, Boy and Girl, S. 178f; vgl. J. Money und R.J. Gaskin, "Sex Reassignment", International Journal of Psychiatry (New York) 9 (1970): 249-253.
[191]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 239.
[192]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 211.
[193]Ebenda, S. 225 vgl. S. 239.
[194]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 226. Laut R.C. Ko­lodny setzte man vor 1970 zwei Tage für die Erhebung der Anamnese ein, in den 70er Jahren nur noch einen Tag. R.C. Kolodny, "Evaluating Sex Therapy: Process and Outcome at the Masters and Johnson Institute", Journal of Sex Research (Philadelphia), 4 (Nov. 1981): 301-318, hier: 307.
[195]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 320.
[196]Ebenda, S. 321; vgl. Masters und Johnson, Human Sexual In­adequacy, S. 10-13.
[197]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 315, vgl. S. 244ff sowie Masters und Johnson, Human Sexual Inadequacy, S. 189f.
[198]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 331f.
[199]G. Arentewicz und F. Pfäfflin, "Sexuelle Funktionsstörungen aus verhaltenstherapeutischer Sicht" in V. Sigusch (Hrsg.), Therapie sexueller Störungen, S. 27-53, hier: 50; Masters und Johnson, Homose­xualität, S. 315f u. 333.
[200]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 313.
[201]Ebenda, S. 316.
[202]Bereits im 17. Jh. plädierten katholische Theologen für eine Neuorientierung in Fragen der Sexualität. Man betrachtete z.B. die Ehe immer mehr als Vehikel "zur Vermeidung der Unzucht" und "um der Lust willen". So entstanden schon damals die Thesen von der Sünd­losigkeit der sexuellen Interaktion, wo das Lustempfinden im Rahmen der Ehe sein Ventil findet. Siehe: W. Molinski, Theologie der Ehe in der Geschichte (Stein a.Rhein, 1976), S. 176-188.
[203]Masters und Johnson, Homosexualität, S. 362.
[204]B. Häring, Frei in Christus (Freiburg-Basel-Wien, 1980), Bd. 2, S. 482.
[205] Helmut Schelsky, Soziologie der Sexualität (Reinbek, 1955), S. 51-53; vgl. Abram Kardiner, Sex and Morality (Indianapolis, 1954), S. 110; A. Karlen, "Homosexuality: The Scene and Its Students" in J.M. Henslin und E. Sagarin (Hrsg.), The Sociology of Sex (New York, 1978), S. 223-248.
[206]M. Siems, Coming Out. Hilfen zur homosexuellen Emanzipation (Reinbek, 1980), S. 26-40; vgl. dagegen, T.J. D'Zurilla und M.R. Gold­fried, "Problem Solving and Behavior Modification", Journal of Abnor­mal Psychology (Washington) 78 (1971): 107-126; Ph. Feldman und M. MacCulloch, Human Sexual Behavior, S. 170-176, mit David Gelman, Lisa Drew et al., "A Perilous Double Love Life", Newsweek 28 (13.7.1987): 40-42; Terence Monmaney, "Kids with AIDS", Newsweek 36 (7.9.1987): 37-46.
[207]Gerhard Vinnai, Das Elend der Männlichkeit (Reinbek, 1977), S. 18
[208]Fritz Morgenthaler, Homosexualität Heterosexualität Perversion, S. 138f vgl. Wayne A. Meeks (Hrsg.), The Writings of St. Paul (New York, 1972), S. 39.
[209]Hans Georg Wiedemann, Homosexuelle Liebe. Für eine Neuorientierung in der christlichen Ethik (Stuttgart-Berlin, 1982), S.88 vgl. J.A.T. Robinson, The Difference of Being a Christian Today (Philadelphia, 1972), S. 18ff.
[210]Vgl. E. Nestle, "Bdelygma eremoseos", ZAW 4 (1884): 248f; G.F. Moore, Judaism in the First Centuries of the Christian Era (Cam­bridge/Mass., 1927-30), Bd. 1, S  367; Strack/Billerbeck, Bd. 1, S. 945-951.
[211]Dale Moody, S. 278; vgl. L.H. Marshall, The Challenge of New Testament Ethics, S. 36-52.
[212]H. Thielicke, The Ethics of Sex, S. 278; vgl. R. Bultmann, "Das überweltliche Reich Gottes in der Verkündigung Jesu", Theologi­sche Blätter 6 (1927): 118-120.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

„Lustknaben und Knabenschänder“: 1Kor. 6,9 im Kontext der Umwelt“

Интеграция и независимость русско-немецких общин Германии на пути к их самоидентификации